22.01.2013 Aufrufe

Rudolf Steiner Nationalökonomischer Kurs - Institut für soziale ...

Rudolf Steiner Nationalökonomischer Kurs - Institut für soziale ...

Rudolf Steiner Nationalökonomischer Kurs - Institut für soziale ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Denken mit dem moralischen und, ich möchte sagen, mit dem religiösen in einer gewissen Weise<br />

zusammenfällt; denn es ist mir zum Beispiel ganz unbegreiflich, wie hat vorübergehen können<br />

eine solche volkswirtschaftliche Betrachtung, sagen wir an denjenigen, die offiziell sorgen <strong>für</strong> die<br />

religiösen Bedürfnisse der Welt. Denn es ist doch zweifellos, daß es sich im Laufe der neueren<br />

Zeit eben herausgestellt hat, daß unsere volkswirtschaftlichen Verhältnisse nicht mehr bewältigt<br />

worden sind, daß die Tatsachen hinausgeschritten sind über dasjenige, was Menschen bewältigen<br />

konnten, so daß wir vor allen Dingen vor der Frage stehen: Wie kann das bewältigt werden? - Es<br />

muß aber durch Menschen bewältigt werden und durch Menschen in Assoziationen bewältigt<br />

werden.<br />

Ich möchte nicht einen Witz machen am Ende einer verhältnismäßig recht ernsthaften<br />

Betrachtung, sondern möchte sagen: Es hat sich unsere Volkswirtschaftswissenschaft so<br />

entwickelt, daß sie nicht mitgemacht hat in ihren Anschauungen dasjenige, was sich vollzogen hat<br />

von der Tauschwirtschaft zu der Geldwirtschaft und zu der Fähigkeitenwirtschaft. Sie bandelt in<br />

ihren Begriffen immer noch herum in der Tauschwirtschaft und betrachtet immer das Geld noch<br />

so, als ob es nur eine Art von Stellvertreter wäre <strong>für</strong> den Tausch. Die Leute geben das nicht zu;<br />

aber in den wirklichen Theorien steckt das drinnen. Und so kommt es, daß in älteren<br />

Wirtschaftssystemen, wenn uns diese heute auch nicht mehr sympathisch sein können, man<br />

getauscht hat, dann ist das Geld gekommen, und da - ich möchte, wie gesagt, keinen Witz<br />

machen, der Sprachgenius wirkt da -, da ist aus dem Tauschen bloß der Umlaut entstanden, da ist<br />

alles undeutlich geworden: wir täuschen uns heute in allen möglichen volkswirtschaftlichen<br />

Prozessen. Aus dem Tauschen ist ein Täuschen geworden. Nicht ein absichtliches Betrügen,<br />

sondern ein Undeutlichwerden der ganzen Prozesse. Und wir müssen erst wiederum<br />

dahinterkommen, wie sich die volkswirtschaftlichen Prozesse im Innern abspielen.<br />

97

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!