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Rudolf Steiner Nationalökonomischer Kurs - Institut für soziale ...

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Es muß da mehr gearbeitet werden im positiven Sinn. Aber die Kraft des Bewertens, die wird<br />

eigentlich der körperlichen Arbeit genommen, kann ihr aber nur genommen werden, wenn von<br />

dem Verrichter dieser körperlichen Arbeit immer mehr und mehr das Bedürfnis aufgebracht wird<br />

nach demjenigen, was geistig zu leisten ist. So daß hier wiederum durchaus ein Menschliches<br />

hineinspielt in die Volkswirtschaft. Sie können das Menschliche, das da hineinspielt, gar nicht<br />

umgehen; aber dieses Menschliche, das da hineinspielt, das ist etwas, was mit dem<br />

fortschreitenden Geistesleben auch wiederum als eine objektive Notwendigkeit heraufkommt.<br />

Es ist ja richtig, daß zunächst, wenn im Dorfe nur der Pfarrer und der Lehrer sein werden, daß<br />

dann nicht viel Geistesleben sein wird; aber nehmen wir an, es sind zwei Dörfer: in dem einen<br />

Dorf, da sind Pfarrer und Lehrer recht mäßige Menschen. Nun, da wird es so fortgehen, wie es ist.<br />

In dem anderen Dorfe ist der Pfarrer oder der Lehrer oder sind beide ausgezeichnete Leute. Die<br />

werden allerlei geistige Interessen erregen können in der nächsten Generation, und es liegt<br />

vielleicht sogar in ihrer Hand, <strong>für</strong> die nächste Generation irgendeine geistig produzierende<br />

Persönlichkeit noch als dritte in ihrem Bund im Dorfe ansässig zu machen. Das Geistige hat<br />

durchaus in dieser Beziehung eine sich auswirkende Kraft, die nun wiederum in die<br />

Volkswirtschaft hineinwirkt. Aber was bedeutet denn der ganze Prozeß? Der ganze Prozeß<br />

bedeutet ja im Grunde genommen eben nichts anderes als: Es wird dasjenige, was im rein<br />

materiellen volkswirtschaftlichen Wirken als Arbeit, also als wertebildende Kraft in der Arbeit,<br />

geradezu einen unendlich großen Wert hat, das wird immer mehr und mehr von demjenigen, was<br />

ihm entgegenkommt - entwertet kann ich nicht sagen, aber es wird immer mehr und mehr<br />

zahlenmäßig auf ein Geringeres heruntergeführt, so daß in dem Zusammenwirken zwischen<br />

alldem, was Bearbeitung des Bodenmäßigen ist, und demjenigen, was von der geistigen Seite her<br />

geschieht, daß in diesem Zusammenwirken etwas liegt, was sich in einem gewissen Sinne<br />

volkswirtschaftlich gegenseitig kompensiert. Und eine gewisse Kompensation wird einzig und<br />

allein das Richtige sein.<br />

Nun treten ja auch da wiederum recht komplizierte Verhältnisse auf; denn es kann sich durchaus<br />

herausstellen, daß irgendwo zu viele geistig Produzierende sind, das heißt, daß eben eine zu starke<br />

arbeitersparende Kraft entgegenwirkt. Dann bekommen wir einen negativen Wert heraus, dann<br />

können die Leute alle zusammen nicht leben, wenn sie sich nicht gegenseitig aufzehren. So daß<br />

wir darin, in dieser Kompensation, die da vorhanden ist, eine gewisse Grenze haben. Diese<br />

Grenze ist aber darinnen gegeben, daß <strong>für</strong> ein jedes volkswirtschaftliche Gebiet einfach ein durch<br />

die Natur der Sache gegebenes Bilanzverhältnis besteht zwischen der Bodenproduktion auf der<br />

einen Seite und der geistigen Produktion auf der anderen Seite.<br />

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