Dokument 1.pdf (1.378 KB) - MADOC - Universität Mannheim
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davon überzeugt werden, dass Daten, die sie zur ihrer ‚Privatsphäre’ zählen nicht durch<br />
Dritte missbraucht werden können. Diese Überzeugungsarbeit kann durch die Architektur<br />
nicht erfolgen, da der zusammengeführte Datenbestand aller Nutzergruppen grundsätzlich<br />
einen Missbrauch zulässt. Folglich bietet es sich an, die Betreuung des Gesamtsystems<br />
einem unabhängigen Dienstleister zu übertragen, der sicherstellt, dass eine Zweckentfremdung<br />
nicht möglich ist. Beispielhaft könnte die Firma HIS GmbH damit beauftragt werden,<br />
die zwar anteilig den Bundesländern und damit einer Interessensgruppe gehört, jedoch als<br />
IT-Dienstleister letztendlich allen Kunden verpflichtet ist. Jedoch zeigt sich an diesem<br />
Unternehmen bereits ein nächstes, zunächst psychologisches, Problem. Die HIS GmbH hat<br />
bereits für die Hochschulen Software entwickelt, die diese in der Verwaltung einsetzen.<br />
Auch dabei mussten Kompromisse geschlossen werden, die dazu führten, dass lediglich<br />
Grundfunktionalitäten durch die Software bereitgestellt wurden, für individuelle Funktionen<br />
jedoch Zusatzmodule entwickelt werden mussten. Die zentrale Koordination zeigte sich<br />
als sehr schwerfällig, die Entwicklung konnte nur in wenigen Fällen zeitnah erfolgen.<br />
Folglich herrscht große Unzufriedenheit, die in Bestrebungen mündet, diese Systeme durch<br />
andere abzulösen. Damit würde eine solche zentrale Instanz, sei es die HIS GmbH oder<br />
auch eine andere, mit der Hypothek schlechter Erfahrungen ihre Arbeit aufnehmen.<br />
Durch das notwendige einheitliche Datenmodell ‚zwingt’ der zentrale Ansatz den Nutzern<br />
eventuell nicht gewollte und nicht brauchbare Datenstrukturen auf, wodurch die Tendenz<br />
gestärkt wird, die Nutzung und die Pflege des Systems einzuschränken.<br />
5.2.3.4 Administrationsaspekte<br />
� Projektkoordination<br />
Die Projektkoordination beginnt bei der Frage der Gruppengröße, wobei alle Informationsempfänger<br />
des IS ein grundsätzliches Mitspracherecht einfordern. Bei einer verteilten<br />
Struktur sind lediglich Nutzer dieser Ebene zu berücksichtigen, die sich über Strukturen des<br />
DW und Schnittstellen zu anderen Ebenen oder Einheiten auf gleicher Ebene einigen<br />
müssen. Anforderungen übergeordneter Ebenen müssen als Vorgaben berücksichtigt<br />
werden. Der Nutzerkreis einer zentralen Lösung ist weitaus größer, so dass deren gesamte<br />
Koordination c.p. aufwändiger ist. Die Abstimmung eines solchen landesweiten DWS-<br />
Projektes müsste folglich in einem Gremium erfolgen, in dem Vertreter aller Anspruchsgruppen<br />
vertreten sind und sich nicht jeder Informationsempfänger wieder finden kann. Der<br />
Erfolg einer solchen Gruppe hängt sehr stark von der Frage ab, wie heterogen tatsächlich<br />
der Informationsbedarf innerhalb der Ebenen und zwischen den Hierarchieebenen ist. Wird<br />
davon ausgegangen, dass der derzeitige Informationsbedarf zum großen Teil durch die