Dokument 1.pdf (1.378 KB) - MADOC - Universität Mannheim
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dennoch auch auf beispielsweise Sozialversicherungen, Kammern und Hochschulen. 67 Das<br />
NPM unterscheidet vom PM durch neue Ideen und Ziele. Sie beginnen bereits mit einer<br />
grundsätzlichen Reflektion der Beziehung zwischen Gesellschaft, Staat und Markt. 68<br />
Die Diskussion dieses in den 80er Jahren vor allem in den angelsächsischen Ländern<br />
herausgebildeten Reformansatzes wurde in Deutschland durch die kommunale Gemeinschaftsstelle<br />
für Verwaltungsmanagement (KGSt) vorangetrieben. 69 Hier hat sich der<br />
Begriff ‚Neues Steuerungsmodell’ (NSM) als Bezeichnung für die deutsche Variante<br />
durchgesetzt. Der Ansatz hat zum Ziel, die Handlungsspielräume von Staat und Verwaltung<br />
wiederherzustellen. Dieses Ziel soll u.a. durch folgende Elemente erreicht werden: 70<br />
• Abbau der Staatstätigkeit durch Aufgabenkritik 71 und Verzicht auf die Aufgabenwahrnehmung<br />
durch Verlagerung auf den ‚Dritten Sektor’ 72 bzw. Privatisierungen,<br />
73<br />
• Stärkung der Marktorientierung und des Wettbewerbsdenkens, 74<br />
• Implementierung von an Privatunternehmen orientierten Managementkonzepten,<br />
• Trennung von strategischer und operativer Verantwortung (oft gleichzusetzen mit<br />
einer Trennung zwischen Politik und Verwaltung),<br />
• Einsatz einer ziel- und ergebnisorientierten Steuerung und<br />
• Schaffung dezentraler teilautonomer Organisationsstrukturen.<br />
Wie in Abschnitt 2.2.3.1 dargestellt, können diese Maßnahmen (zweifelsohne nicht ganz<br />
überschneidungsfrei) in zwei Perspektiven gegliedert werden. Zum einen versucht die<br />
Außenperspektive die externen Rahmenbedingungen des Verwaltungshandelns zu<br />
verändern und eine Reduzierung der externen Ressourcenlücke zu erreichen. Dazu zählt<br />
neben einer Überprüfung des Aufgaben- und Leistungsprogramms, inklusive einer<br />
sorgfältigen Abwägung zwischen Eigen- und Fremdleistung, 75 auch der Einsatz von<br />
67 Vgl. Eichhorn, P. (2003), S.166.<br />
68 Vgl. Reichard, C./ Röber, M. (2001), S.373.<br />
69 Vgl. Banner, G. (1994), S.5.<br />
70 Detaillierter vgl. Nöthen, J. /Pichlbauer, M./Eisenstecken, E. (2004), S.66ff.<br />
71 Aufgabenkritik i.e.S. überprüft als Zweckkritik die Übernahme neuer sowie die Abgabe oder<br />
Veränderung bestehender Aufgaben und Ziele. Vgl. Eichhorn, P. u.a. (2003), S.55.<br />
72 Der Dritte Sektor bezeichnet als Oberbegriff die Organisationen, die weder dem privatwirtschaftlichen<br />
noch dem öffentlichen Sektor eindeutig zugeordnet werden können. Vgl. Eichhorn, P. u.a.<br />
(2003), S.279. So fasst Reinermann/Lucke darunter alle nicht-staatliche, private Organisationen,<br />
die ein öffentliches Ziel verfolgen zusammen. Vgl. Reinermann, H./ v. Lucke, J. (2001), S.3.<br />
73 Vgl. Budäus, D. (1998), S.46.<br />
74 Vgl. Reichard, C./ Röber, M. (2001), S.371.<br />
75 Vgl. Reichard, C./ Röber, M. (2001), S.372.