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Dokument 1.pdf (1.378 KB) - MADOC - Universität Mannheim

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indem die betriebswirtschaftlichen Instrumente zu einer komplementären Verstärkung der<br />

bestehenden Kontrollinstrumente herangezogen werden. 107<br />

In Deutschland konzentrierten sich erste Reformbemühungen mit dem Aufbau von<br />

Kennzahlensystemen, der Definition von Produkten und der Entwicklung eines Berichtsund<br />

Controllingsystems eher auf das Gebiet des Finanzmanagements, während Wettbewerb<br />

im öffentlichen Sektor und die Partizipation der Bürger an Verwaltungsentscheidungen<br />

weniger Beachtung fanden. Es gibt jedoch Anzeichen, dass letztere Fragestellungen<br />

inzwischen stärker berücksichtigt werden. 108 In der Einbeziehung der Politik in die<br />

inhaltliche Ausgestaltung eines politischen und strategischen Controllings sah Budäus<br />

bereits 1996 den größten praktischen Bedarf. In den Reformbestrebungen werden zudem<br />

bisher neben der Prozessebene die Effektivitätsseite vernachlässigt. 109<br />

Die zur Veränderung der Organisationsstrukturen notwendige Zusammenlegung von Fachund<br />

Ressourcenverantwortung erfolgte bisher nur selten konsequent. Auch in der Outputsteuerung<br />

sind kaum Fortschritte zu erkennen, was schon dadurch zum Ausdruck kommt,<br />

dass die dafür notwendige Integration der Produktphilosophie in das Rechnungswesen<br />

unterblieb. Eine Kostenrechnung wird zwar durchgeführt, jedoch werden aus dem Ergebnis<br />

von Vergleichsrechnungen kaum Konsequenzen gezogen, so dass sie fast immer eine teure<br />

Statistik darstellt. 110<br />

Bisherige Reformbemühungen haben auch zu wenig die Bürger in den Veränderungsprozess<br />

eingebunden. Zwar hat eine Reihe von Instrumenten zu einem sensitiveren Umgang<br />

mit den Bürgern geführt, jedoch werden die Erkenntnisse zu selten als Ausgangspunkt für<br />

eine systematische Schwächenanalyse und ein strategisches Management genutzt, so dass<br />

der Bürger in seiner Rolle als Kunde nicht ernst genommen wird. Eine aktivere Beteilung<br />

der Bürger wirkt nicht zuletzt den teilweise begründeten Befürchtungen entgegen, dass eine<br />

betriebswirtschaftlich orientierte Reform der Verwaltung zu weniger Demokratie führt. 111<br />

Des Weiteren ist der Reformprozess eher durch Reforminseln gekennzeichnet, da einzelne<br />

Steuerungsinstrumente pilothaft und mehr weniger isoliert implementiert wurden. Ein<br />

geschlossenes Modell und ein professionelles Projektmanagement sind hingegen eher selten<br />

zu finden. 112<br />

107 Vgl. Wollmann, H. (1999), S.365 und S.371.<br />

108 Vgl. Reichard, C./ Röber, M. (2001), S.373.<br />

109 Vgl. Budäus, D. (1996), S.496.<br />

110 Vgl. Banner, G. (2004), S.285ff.<br />

111 Vgl. Reichard, C./ Röber, M. (2001), S.380f.<br />

112 Vgl. Budäus, D. (2004), S.11f.

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