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Dokument 1.pdf (1.378 KB) - MADOC - Universität Mannheim

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schließlich eine konkrete, mit der Organisationsstrategie korrespondierende Zielhierarchie<br />

ergibt, 207 die idealtypisch konsistent und widerspruchsfrei ist. Problematisch wirkt sich<br />

einerseits die Entwicklung der BSC durch eine einzelne Person aus. Durch die fehlende<br />

Einbindung der gesamten Organisationsführung werden eventuell deren Anforderungen an<br />

Ziele, Messgrößen und Vorgaben nicht genau genug berücksichtigt, zumindest kann durch<br />

deren Beteiligung eine höhere Identifikation erreicht werden. Wird nicht nur die Führung in<br />

die Entwicklung einbezogen, kann dadurch die angestrebte Akzeptanz der BSC in der<br />

Gesamtorganisation gefördert werden. Andererseits darf die Diskussionsgruppe nicht zu<br />

groß werden, da weiterhin die Erreichung eines Konsenses durch eine intensive Interaktion<br />

als realistisch angesehen werden muss. 208<br />

Bei der Strategieformulierung einer Hochschule zeigen sich die ersten Probleme, die auch<br />

darin begründet, dass die finanzielle Perspektive, die ursprünglich an der Spitze der BSC-<br />

Struktur steht nicht das primäre Ziel in Hochschulen darstellt. Jedoch ist es unproblematisch,<br />

die Struktur so modifizieren, dass beispielsweise die Kundenperspektive oder Teile<br />

davon höchste Priorität besitzen.<br />

Im Gegensatz zu privaten Unternehmen unterscheidet sich i.d.R. die Geldquelle (der Staat<br />

bzw. der Steuerzahler), die finanzielle Ressourcen zur Verfügung stellt, von der der<br />

Leistungsempfänger (Studierender). Somit fällt auch die Betrachtung der Kundenperspektive<br />

mit der Identifizierung des ‚richtigen’ Kunden etwas schwerer. Es spricht auch hier<br />

nichts dagegen, sowohl die Geldgeber- als auch die Empfängerseite an die Spitze ihrer BSC<br />

zu setzen. 209<br />

Die Formulierung von Ursachen- und Wirkungshypothesen zwischen Zielen (und<br />

Kennzahlen) für deren spätere Verknüpfung ist bereits im nächsten Schritt sinnvoll, statt<br />

später auf Kennzahlenebene, da die Kennzahlen häufig noch keinen endgültigen Charakter<br />

haben. Die Annahmen werden durch Diskussionen im Managementteam ermittelt und<br />

danach empirisch überprüft. Eine rein quantitativ ausgerichtete Verknüpfung ist dabei<br />

unzweckmäßig, da sie eine leichte analytische Erfassung der Zusammenhänge suggeriert.<br />

Eine Auswahl der wichtigsten Beziehungen verhindert eine übermäßig komplexe und<br />

unübersichtliche Abbildung, die schnell an Aussagekraft verliert. 210<br />

Anschließend werden Messgrößen und Zielwerte entwickelt, über deren Erhebung die<br />

Zielverwirklichung beobachtet und gesteuert werden kann. Neben Kennzahlen der<br />

klassischen Kennzahlensysteme, welche die Wirkung des Handelns ex-post verdeutlichen<br />

207 Vgl. Scholz J.T./ Schmid, A. (2001), S.234.<br />

208 Vgl. Kaplan, R.S./ Norton, D.P. (2001), S.319f.<br />

209 Vgl. Kaplan, R.S./ Norton, D.P. (2001), S.119f.<br />

210 Vgl. Weber, J. (2004), S.266.

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