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höre werde ich natürlich irgendwo auch beim Songwriting<br />
inspiriert, demnach beeinflusst mein Musikkonsum<br />
irgendwo auch mein Handeln. Ich habe<br />
gewisse musikalische Einflüsse, das brauche ich nicht<br />
leugnen. Was meine Gedankenwelt betrifft, so ist das<br />
Phänomen der musikalischen Beeinflussung wohl<br />
in einem größeren Themenkomplex zu betrachten.<br />
Dadurch, dass man ganz andere Musik hört als die<br />
Masse oder als die Menschen mit denen man täglich,<br />
Ich selbst würde<br />
sagen, dass ich wohl<br />
wesentlich autarker<br />
geworden bin. Ich<br />
habe gelernt, gewisse<br />
Dinge nicht<br />
mehr so nah an mich<br />
rankommen zu lassen,<br />
teilweise ist eine<br />
gewisse Gleichgültigkeit<br />
sicherlich von<br />
Nutzen.<br />
z.B. im Beruf zu tun hat, kapselt man sich natürlich<br />
irgendwo ab, zumindest gedanklich. Also würde ich<br />
sagen, dass weitläufig auch mein Denken beeinflusst<br />
wird.>Demnach werde natürlich auch ich<br />
durch jegliche Form von Kunst beeinflusst, sobald<br />
ich diese konsumiere. „Gefangener reicht dem Tod<br />
die Hand“ hätte ich sicherlich nicht so nah an mich<br />
ran kommen lassen, wenn ich zum Zeitpunkt des<br />
ersten Lesens nicht in der Situation gewesen wäre<br />
in der ich eben war. Was Musik betrifft, so habe ich<br />
ja bereits gesagt, dass ich mir recht sicher bin, dass<br />
diese auch Denken und Handeln beeinflussen <strong>kann</strong>.<br />
Beim Hören von Musik würde ich wohl sagen, dass<br />
es meinerseits ein geistiges Durchwaten durch den<br />
Klang ist. Ich weiß nicht ob, man sich darunter etwas<br />
vorstellen <strong>kann</strong> ;-), aber so würde ich es ausdrücken,<br />
wenn ich es beschreiben müsste. An erster Stelle steht<br />
bei mir privat definitiv die Musik, für Literatur interessiere<br />
ich mich allerdings auch. Ich mag vor allem die<br />
expressionistische Dichtung, viele Werke von Georg<br />
Trakl finde ich sehr großartig. Zudem lese ich gerne<br />
Horror-Romane von Stephen King, hehe.>Genauso ist es mir beim ersten<br />
Lesen dieses Gedichtes auch ergangen.<br />
Ich überlegte, ob ich den Text von<br />
dem Stück „Pathos“ abdrucken lassen<br />
soll oder nicht und entschied mich dann<br />
dazu, lieber das Gedicht von Ernst Toller<br />
zu verwenden. Soll heißen, dass dieses in<br />
einem gewissen Sinn den thematischen<br />
Inhalt von „Pathos“ beschreibt. Am signifikantesten<br />
finde ich die Zeile „Wir wissen<br />
nur, dass Menschhände einander Wehe<br />
tun“, da diese den Grund für den Inhalt<br />
des ersten Teils des Gedichtes beschreibt.<br />
Ich finde das Gedicht sehr faszinierend,<br />
da es wohl ein Einzelschicksal (Ernst Toller<br />
nahm sich 1939 das Leben), daneben<br />
aber auch den Ursprung menschlichen<br />
Leids und eventuelle Folgen beschreibt.<br />
Dementsprechend passt auch der Titel<br />
„Pathos“ (ursprünglich: Leid das einem<br />
von einer anderen Person zugefügt wird)<br />
recht gut.Über das Zitat von Franz Kafka<br />
könnte man Stunden lang philosop<strong>hier</strong>en,<br />
da es meiner Meinung nach verschiedene<br />
Interpretationsmöglichkeiten gibt.<br />
Hier nur kurz eine von mir: Der Mensch<br />
ist von Grund auf unfrei und hat keine<br />
Ahnung, was Freiheit ist. Er ist in dieser<br />
Welt sowie in sich selbst verloren und<br />
hängt somit zwischen zwei vollkommenen<br />
Extremen. Zum einen der Tod, zum<br />
anderen Freiheit als ultimatives Ziel. Wird<br />
einer dieser Punkte erreicht, gibt es keine Rückkehr<br />
mehr. Ich hoffe, dass diese vier Sätze im Hinblick auf<br />
das Zitat irgendwie verständlich sind, hehe ;-)>Durchaus. Wenn man gewisse Dinge verarbeitet,<br />
in meinem Fall musikalisch, so erhält man auch ein<br />
Resultat. Ich selbst würde sagen, dass ich wohl wesentlich<br />
autarker geworden bin. Ich habe gelernt, gewisse<br />
Dinge nicht mehr so nah an mich rankommen<br />
zu lassen, teilweise ist eine gewisse Gleichgültigkeit<br />
sicherlich von Nutzen. Fest steht für mich, dass es<br />
absolut erbärmlich ist, den ganzen Tag rumzuheulen<br />
und die momentane Situation zu bemängeln<br />
ohne vorwärts oder rückwärts zu gehen. Man muss<br />
versuchen sich weiterzuentwickeln.>da<br />
der finanzielle Gewinn relativ gering ist. Natürlich<br />
freut man sich über positive Resonanz, bzw. wenn<br />
die Musik ähnlich gesinnte Menschen anspricht. Die<br />
Bildung einer Interessengemeinschaft, wie du es genannt<br />
hast, ist nicht mein Ziel und in meiner Gegend<br />
auch grundlegend nicht möglich. Ich habe gewisse<br />
Personen, mit denen ich viele Interessen teile, jedoch<br />
entstand dieser Personenkreis nicht auf Grund meines<br />
Projekts.>In einem recht frühen<br />
Stadium der Band kontaktierte mich mal ein (ich<br />
glaube) slowenisches Online Black Metal <strong>Magazin</strong><br />
mit dem Namen „Unchained“. Ich gab ein Interview<br />
und schickte auch eine „Promo 07“ Kassette an das<br />
Label, da mir ein Review sowie die Teilnahme an<br />
einem Sampler garantiert wurden. Bis heute wurden<br />
weder das Interview, noch das Review oder der<br />
Sampler veröffentlicht.>Kinder denken noch<br />
nicht so theoretisch wie Erwachsene, sie müssen viele<br />
Dinge am eigenen Leib erfahren, damit etwas hängen<br />
bleibt. Warscheinlich müsste ich dem Kind die<br />
Musik selbst zeigen, damit dieses sich überhaupt etwas<br />
darunter vorstellen <strong>kann</strong>. Aber da ich die zukünftige<br />
deutsche Jugend nicht verderben möchte, lasse<br />
ich das mal lieber, hehe ;-)>Fest<br />
steht, dass ich in Form von WEHMUT weiterhin Musik<br />
machen und mein Gedanken zum Ausdruck bringen<br />
werde. Es wird mit Sicherheit ein zweites Album geben,<br />
welches auch eine Steigerung und Weiterentwicklung<br />
darstellen wird. Momentan <strong>kann</strong> ich jedoch<br />
auf keine weiteren konkreten Veröffentlichungspläne<br />
hinweisen. Vielen Dank für dieses umfangreiche Interview.<br />
Man hat gemerkt, dass ihr viel Zeit investiert<br />
habt und versucht habt, nicht nur 0815-Fragen zu<br />
stellen, hehe. Nochmals Danke an die jenigen, die<br />
WEHMUT seit den Anfangstagen unterstützen und<br />
unterstützt haben.