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aufgewühlten und nachdenklichen Emotionen<br />
regiert wurde. >>Alles in allem ist „Vega“ ein sehr<br />
melodisches, dynamisches, variantenreiches und<br />
melancholisches Album. Ich bin ehrlich der Meinung,<br />
dass es „Fulgures“ in allen Punkten, von der Musik<br />
über die Texte bis zum grafischen Design, übertrifft.<br />
Trotzdem verstehe ich die potentielle Verwirrung jener<br />
Hörer, die an traditionelle und „gewöhnliche“ extreme<br />
Metal-Musik gewöhnt sind, welcher „Fulgures“<br />
viel eher entsprach. Mit „Vega“ haben wir einen großen<br />
Schritt in Richtung Zerstörung von Genre- und<br />
Subgenre-Grenzen gemacht.>Was Begriffe wie „Freisetzung“<br />
und „Reinigung“ und jene Arten der Erfahrung<br />
anbelangt, so gibt mir die Musik diesbezüglich mit<br />
Sicherheit am meisten. Sie lockt dich sowohl aus dir<br />
selbst heraus wie auch tief in dich hinein und zerstört<br />
fundierte Barrieren zwischen der „Realität“ und einer<br />
anderen Dimension, in welcher man auf ganz andere<br />
Art und Weise denken, imaginieren und fühlen <strong>kann</strong>.<br />
Ohne jene Welt zu leben, wäre für mich nicht vorstellbar.<br />
Andere Formen der Kunst verfügen ebenfalls<br />
über jene Fähigkeit, für mich<br />
besitzt die Musik allerdings<br />
die größte Kraft.>Ich habe ein<br />
bestimmtes Bild des Mannes<br />
im Kopf, der ich gerne wäre<br />
und ich denke, mein Leben<br />
sollte eine Reise zu diesem Ziel<br />
sein, obgleich ich diesbezüglich<br />
nicht mehr sehr optimistisch<br />
bin. Das Schicksal hält<br />
sowieso immer ein paar Geheimkarten<br />
für uns bereit. Das<br />
beste, was wir wohl tun können,<br />
ist zu versuchen, jeden<br />
Tag unser bestes zu geben,<br />
abgerechnet wird dann am<br />
Ende des Spiels, falls dies alles<br />
überhaupt irgendeinen Sinn<br />
besitzen sollte. Eins steht jedenfalls<br />
fest: Ohne Musik und<br />
Kunst im Allgemeinen hätte<br />
ich mir schon vor einigen Jahren<br />
das Hirn weggepustet. Früher, wohl ungefähr zur<br />
Zeit des ersten Albums, war mein Privatleben sowohl<br />
musikalisch als auch „spirituell“ vom Black/Pagan<br />
Metal beeinflusst, heute ist das anders. Ich interessiere<br />
mich immer noch für gewisse „traditionelle“ Denker<br />
und Religionshistoriker wie z.B. Guenon und Dumezil,<br />
würde mich selbst allerdings nicht als „pagan“<br />
oder „black metal pagan“ kategorisieren. Ich habe<br />
mittlerweile eine sehr komplexe und aufgewühlte<br />
Sichtweise bestimmten Dingen gegenüber und versuche,<br />
in all der Erschöpfung und Strapaze meinen<br />
Weg zu finden, wie es wohl viele Menschen tun.>Wahrer Frieden und Harmonie<br />
sind nicht von dieser Welt, welche vor allem von Verderben,<br />
Ungerechtigkeit und Leid regiert wird. Solch<br />
positive Dinge zu verfolgen, sozusagen den Himmel<br />
auf Erden zu imitieren, halte ich für den richtigen<br />
Weg. Menschen sind zu beidem fähig, zum schlimmsten<br />
wie auch zum Guten. Ich tendiere dazu, die Vertreter<br />
besserer Taten zu bewundern, da ich, befinde<br />
ich mich nicht gerade in meinen schlimmeren nihlistischen<br />
Momenten, das Leben als Aufgabe jedes<br />
einzelnen erachte, sich dem Gemütsadel und der spirituellen<br />
Höhe so weit wie möglich anzunähern, was<br />
letzten Endes nichts anderes als das Streben nach<br />
Harmonie, Gerechtigkeit und Mitgefühl bedeutet.>Als religiös würde ich mich nicht<br />
bezeichnen, da dies das Praktizieren einer bestimmten<br />
Religion voraussetzt, was ich nicht tue. „Religiös<br />
Es ist vollkommen natürlich,<br />
dass die Kunst<br />
„menschlichen Geist<br />
manipuliert“, ohne<br />
jenen Aspekt wäre sie<br />
absolut sinnlos.<br />
feinfühlig“ hingegen <strong>kann</strong> man mich und mein Projekt<br />
JANVS durchaus nennen, obgleich ich auch eine<br />
sehr genaue Vorstellung davon habe, was es bedeutet,<br />
totaler Atheist und Materialist zu sein. Als „religiöse<br />
Empfindsamkeit“ bezeichne ich die konstante<br />
Erkenntnis, das Verlangen, die Suche nach dem Heiligen,<br />
selbst wenn dies auf einer grundlegenden, doch<br />
abseitigen Ebene statt finden sollte. Obwohl ich auch<br />
eine sehr desillusionierte und nihilistische Person<br />
sein <strong>kann</strong>, existieren diese beiden Strömungen in mir<br />
wohl meist nebeneinander. Das ist sehr schwer zu<br />
erklären. Musik <strong>kann</strong> das in meinem Fall viel besser<br />
als jeglicher Dialog, denke ich. Mit JANVS halte ich<br />
meine Negativität bestimmten Aspekten gegenüber<br />
unter Kontrolle, das ist wohl der hauptsächliche Existenzgrund<br />
meiner Musik.>Ich will das JANVS-Debütalbum „Nigredo“<br />
nochmal neu aufnehmen, da ich das Gefühl habe,<br />
nun einen ersten Zirkel der Bandaktivität geschlossen<br />
zu haben. Gerne möchte ich dieser Veröffentlichung,<br />
welche unter zahlreichen Fehlern unterschiedlichster<br />
Art leidet und in meinen Augen in ihrem momentanen<br />
Zustand nicht einmal zu unserem Gesamtwerk<br />
passt, eine gewisse Erhabenheit verleihen. Was andere<br />
Projekte anbelangt, liegt momentan einiges<br />
in der Luft. Wir werden all dies auf unserer Webseite<br />
be<strong>kann</strong>t geben, sofern jene Vorhaben ein weiterentwickeltes<br />
Stadium erreichen werden. Danke für das<br />
Interview.>Nach<br />
diesem unglaublichen Vorfall, der nicht der erste war<br />
und nicht der letzte sein wird, muss das Wort „extrem“<br />
neu definiert werden. Zum Glück bieten ähnliche<br />
<strong>Magazin</strong>e, welche von aufrichtigem Interesse<br />
geleitet werden, weiterhin ein vorurteilsfreies redaktionelles<br />
Komplettpaket an. Hier gibt es jedenfalls jemanden,<br />
der seine Leser für dumme Idioten hält, welche<br />
nicht selbst fähig sind, zu entscheiden, was das<br />
beste für sie ist. Diesen versucht er potentielle „Gefahren“<br />
zu verwehren, „Gefahren“, die jene vielleicht frei<br />
denken ließen und ihre freie Entscheidung nährten.<br />
Ihre Suche nach unterstützenswertem ankurbelten,<br />
die nicht auf den künstlichen Attitüden eines risikofreien<br />
Systems, sondern auf dem Streben nach authentischer<br />
Kunst beruht. Das ist wohl das verwerflichste<br />
dieser ganzen traurigen Geschichte. Wenn<br />
dies die redaktionelle Verfahrensweise ist, die das<br />
„Terrorizer“-<strong>Magazin</strong> unterstützt – natürlich steht des<br />
dem <strong>Magazin</strong> frei, dies zu tun-, dann sollte sein Statement<br />
bezüglich dieses Vorhabens deutlich formuliert<br />
und für jeden zugänglich sein. Daher laden wir alle<br />
Musiklabels und <strong>Magazin</strong>leser, die noch an den Black<br />
Metal als Ausbruchsmittel aus den Trends der modernen<br />
Welt glauben, ein, alle wirklich frei handelnden<br />
Akteure zu unterstützen, die das Wort „independent“<br />
zu etwas authentischem machen und sich nicht unterwürfig<br />
und doppelzüngig auf irgendwelche politisch<br />
korrekten Maßstäbe einlassen.>Sie müssen verstehen, dass<br />
sie durch ihre Idiotie und Unehrlichkeit riskieren, das<br />
leidenschaftliche Werk von Menschen zu zerstören,<br />
die enorme Opfer bringen, um die Musik, an die sie<br />
glauben, mit anderen zu teilen. Sie realisieren nicht<br />
einmal, dass sie manchmal ein vollkommen falsches<br />
Ziel angreifen, nur weil sie sich keine 5 Minuten ihrer<br />
Lebenszeit genommen haben, um wirklich darüber<br />
nachzudenken, was sie tun, während sie an ihrer<br />
Tasse Tee nippen und mit ihren gewitzten Kollegen<br />
scherzen.