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32<br />

aufgewühlten und nachdenklichen Emotionen<br />

regiert wurde. >>Alles in allem ist „Vega“ ein sehr<br />

melodisches, dynamisches, variantenreiches und<br />

melancholisches Album. Ich bin ehrlich der Meinung,<br />

dass es „Fulgures“ in allen Punkten, von der Musik<br />

über die Texte bis zum grafischen Design, übertrifft.<br />

Trotzdem verstehe ich die potentielle Verwirrung jener<br />

Hörer, die an traditionelle und „gewöhnliche“ extreme<br />

Metal-Musik gewöhnt sind, welcher „Fulgures“<br />

viel eher entsprach. Mit „Vega“ haben wir einen großen<br />

Schritt in Richtung Zerstörung von Genre- und<br />

Subgenre-Grenzen gemacht.>Was Begriffe wie „Freisetzung“<br />

und „Reinigung“ und jene Arten der Erfahrung<br />

anbelangt, so gibt mir die Musik diesbezüglich mit<br />

Sicherheit am meisten. Sie lockt dich sowohl aus dir<br />

selbst heraus wie auch tief in dich hinein und zerstört<br />

fundierte Barrieren zwischen der „Realität“ und einer<br />

anderen Dimension, in welcher man auf ganz andere<br />

Art und Weise denken, imaginieren und fühlen <strong>kann</strong>.<br />

Ohne jene Welt zu leben, wäre für mich nicht vorstellbar.<br />

Andere Formen der Kunst verfügen ebenfalls<br />

über jene Fähigkeit, für mich<br />

besitzt die Musik allerdings<br />

die größte Kraft.>Ich habe ein<br />

bestimmtes Bild des Mannes<br />

im Kopf, der ich gerne wäre<br />

und ich denke, mein Leben<br />

sollte eine Reise zu diesem Ziel<br />

sein, obgleich ich diesbezüglich<br />

nicht mehr sehr optimistisch<br />

bin. Das Schicksal hält<br />

sowieso immer ein paar Geheimkarten<br />

für uns bereit. Das<br />

beste, was wir wohl tun können,<br />

ist zu versuchen, jeden<br />

Tag unser bestes zu geben,<br />

abgerechnet wird dann am<br />

Ende des Spiels, falls dies alles<br />

überhaupt irgendeinen Sinn<br />

besitzen sollte. Eins steht jedenfalls<br />

fest: Ohne Musik und<br />

Kunst im Allgemeinen hätte<br />

ich mir schon vor einigen Jahren<br />

das Hirn weggepustet. Früher, wohl ungefähr zur<br />

Zeit des ersten Albums, war mein Privatleben sowohl<br />

musikalisch als auch „spirituell“ vom Black/Pagan<br />

Metal beeinflusst, heute ist das anders. Ich interessiere<br />

mich immer noch für gewisse „traditionelle“ Denker<br />

und Religionshistoriker wie z.B. Guenon und Dumezil,<br />

würde mich selbst allerdings nicht als „pagan“<br />

oder „black metal pagan“ kategorisieren. Ich habe<br />

mittlerweile eine sehr komplexe und aufgewühlte<br />

Sichtweise bestimmten Dingen gegenüber und versuche,<br />

in all der Erschöpfung und Strapaze meinen<br />

Weg zu finden, wie es wohl viele Menschen tun.>Wahrer Frieden und Harmonie<br />

sind nicht von dieser Welt, welche vor allem von Verderben,<br />

Ungerechtigkeit und Leid regiert wird. Solch<br />

positive Dinge zu verfolgen, sozusagen den Himmel<br />

auf Erden zu imitieren, halte ich für den richtigen<br />

Weg. Menschen sind zu beidem fähig, zum schlimmsten<br />

wie auch zum Guten. Ich tendiere dazu, die Vertreter<br />

besserer Taten zu bewundern, da ich, befinde<br />

ich mich nicht gerade in meinen schlimmeren nihlistischen<br />

Momenten, das Leben als Aufgabe jedes<br />

einzelnen erachte, sich dem Gemütsadel und der spirituellen<br />

Höhe so weit wie möglich anzunähern, was<br />

letzten Endes nichts anderes als das Streben nach<br />

Harmonie, Gerechtigkeit und Mitgefühl bedeutet.>Als religiös würde ich mich nicht<br />

bezeichnen, da dies das Praktizieren einer bestimmten<br />

Religion voraussetzt, was ich nicht tue. „Religiös<br />

Es ist vollkommen natürlich,<br />

dass die Kunst<br />

„menschlichen Geist<br />

manipuliert“, ohne<br />

jenen Aspekt wäre sie<br />

absolut sinnlos.<br />

feinfühlig“ hingegen <strong>kann</strong> man mich und mein Projekt<br />

JANVS durchaus nennen, obgleich ich auch eine<br />

sehr genaue Vorstellung davon habe, was es bedeutet,<br />

totaler Atheist und Materialist zu sein. Als „religiöse<br />

Empfindsamkeit“ bezeichne ich die konstante<br />

Erkenntnis, das Verlangen, die Suche nach dem Heiligen,<br />

selbst wenn dies auf einer grundlegenden, doch<br />

abseitigen Ebene statt finden sollte. Obwohl ich auch<br />

eine sehr desillusionierte und nihilistische Person<br />

sein <strong>kann</strong>, existieren diese beiden Strömungen in mir<br />

wohl meist nebeneinander. Das ist sehr schwer zu<br />

erklären. Musik <strong>kann</strong> das in meinem Fall viel besser<br />

als jeglicher Dialog, denke ich. Mit JANVS halte ich<br />

meine Negativität bestimmten Aspekten gegenüber<br />

unter Kontrolle, das ist wohl der hauptsächliche Existenzgrund<br />

meiner Musik.>Ich will das JANVS-Debütalbum „Nigredo“<br />

nochmal neu aufnehmen, da ich das Gefühl habe,<br />

nun einen ersten Zirkel der Bandaktivität geschlossen<br />

zu haben. Gerne möchte ich dieser Veröffentlichung,<br />

welche unter zahlreichen Fehlern unterschiedlichster<br />

Art leidet und in meinen Augen in ihrem momentanen<br />

Zustand nicht einmal zu unserem Gesamtwerk<br />

passt, eine gewisse Erhabenheit verleihen. Was andere<br />

Projekte anbelangt, liegt momentan einiges<br />

in der Luft. Wir werden all dies auf unserer Webseite<br />

be<strong>kann</strong>t geben, sofern jene Vorhaben ein weiterentwickeltes<br />

Stadium erreichen werden. Danke für das<br />

Interview.>Nach<br />

diesem unglaublichen Vorfall, der nicht der erste war<br />

und nicht der letzte sein wird, muss das Wort „extrem“<br />

neu definiert werden. Zum Glück bieten ähnliche<br />

<strong>Magazin</strong>e, welche von aufrichtigem Interesse<br />

geleitet werden, weiterhin ein vorurteilsfreies redaktionelles<br />

Komplettpaket an. Hier gibt es jedenfalls jemanden,<br />

der seine Leser für dumme Idioten hält, welche<br />

nicht selbst fähig sind, zu entscheiden, was das<br />

beste für sie ist. Diesen versucht er potentielle „Gefahren“<br />

zu verwehren, „Gefahren“, die jene vielleicht frei<br />

denken ließen und ihre freie Entscheidung nährten.<br />

Ihre Suche nach unterstützenswertem ankurbelten,<br />

die nicht auf den künstlichen Attitüden eines risikofreien<br />

Systems, sondern auf dem Streben nach authentischer<br />

Kunst beruht. Das ist wohl das verwerflichste<br />

dieser ganzen traurigen Geschichte. Wenn<br />

dies die redaktionelle Verfahrensweise ist, die das<br />

„Terrorizer“-<strong>Magazin</strong> unterstützt – natürlich steht des<br />

dem <strong>Magazin</strong> frei, dies zu tun-, dann sollte sein Statement<br />

bezüglich dieses Vorhabens deutlich formuliert<br />

und für jeden zugänglich sein. Daher laden wir alle<br />

Musiklabels und <strong>Magazin</strong>leser, die noch an den Black<br />

Metal als Ausbruchsmittel aus den Trends der modernen<br />

Welt glauben, ein, alle wirklich frei handelnden<br />

Akteure zu unterstützen, die das Wort „independent“<br />

zu etwas authentischem machen und sich nicht unterwürfig<br />

und doppelzüngig auf irgendwelche politisch<br />

korrekten Maßstäbe einlassen.>Sie müssen verstehen, dass<br />

sie durch ihre Idiotie und Unehrlichkeit riskieren, das<br />

leidenschaftliche Werk von Menschen zu zerstören,<br />

die enorme Opfer bringen, um die Musik, an die sie<br />

glauben, mit anderen zu teilen. Sie realisieren nicht<br />

einmal, dass sie manchmal ein vollkommen falsches<br />

Ziel angreifen, nur weil sie sich keine 5 Minuten ihrer<br />

Lebenszeit genommen haben, um wirklich darüber<br />

nachzudenken, was sie tun, während sie an ihrer<br />

Tasse Tee nippen und mit ihren gewitzten Kollegen<br />

scherzen.

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