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Die Dunkelheit nächtlicher Wälder am spirituellen Abgrund<br />

„Juristische Genehmigungen für den sogenannten ärztlich unterstützten<br />

Tod sorgen nicht für massenhafte Selbstmorde. Eine Studie<br />

zeigt jetzt: Angehörige von Risikogruppen wie Depressive oder chronisch<br />

Kranke gehen nicht häufiger in den Freitod, wenn es das Gesetz<br />

erlaubt.“ (Quelle weiß ich nicht mehr, irgendeine Internet-Seite)<br />

W<br />

ie beruhigend! Interessant und möglicherweise<br />

ähnlich belustigend wäre,<br />

eine solche Studie in Bezug auf den<br />

Einfluss suizidaler Black Metal Truppen auf potentielle<br />

Selbstmörder durchzuführen.<br />

Mit INFESTUS aus Bayern ließe sich<br />

auch sogleich ein würdiges Textobjekt<br />

rekrutieren. Kürzlich bekam<br />

ich ihr aktuelles Album „Chroniken<br />

Des Ablebens“ vor die Ohren geknallt,<br />

das sich mittlerweile täglich<br />

vom Laser meines CD-Players<br />

abtasten lassen muss. So bat ich<br />

Bandkopf Andras um ein paar erklärende,<br />

exklusive Worte, welche<br />

er mir und somit euch auch gerne<br />

überließ, obgleich er, laut eigener<br />

Aussage, nicht zu den redseligsten<br />

Gesellen gehört. >>INFESTUS<br />

steht für einen sehr distanzierten<br />

Betrachtungswinkel. Sei es bezüglich<br />

der Gesellschaft als auch gegenüber<br />

der Black Metal Szene. Wir sehen uns<br />

als Separatisten der Separatisten.<br />

Aufgrund unserer Interpretation<br />

der Musik halten wir nichts von BM-<br />

Vereinigungen oder Bruderschaften.<br />

Nach unserer Meinung ist diese<br />

Musik nur dann in der Lage ihre<br />

gänzliche Gewalt zum Ausdruck zu<br />

bringen, wenn du dich vollkommen<br />

darauf einlässt. Und das ist wiederum<br />

nur dann möglich, wenn du<br />

allein bist. Ein essentieller Teil, um<br />

diese Musik zu erleben, ist also die<br />

Zurückgezogenheit. Das ist ein zentraler<br />

Aspekt in unserer Lebensweise.<br />

Das ist auch der Grund, warum wir<br />

schon seit mittlerweile 2 Jahren kein<br />

Konzert mehr gespielt haben. Es <strong>kann</strong> sein, dass wir<br />

es irgendwann mal wieder vorhaben. Jetzt jedoch<br />

sehe ich dafür keine Anzeichen.>Wir sind uns in vielen Ansichten sehr ähnlich und<br />

kennen uns schon länger. Die jetzigen INFESTUS<br />

funktionieren gut, auch wenn wir nicht mehr proben<br />

können, da uns der Gitarrist dazu fehlt. Jedoch ist das<br />

von meinem Standpunkt aus nicht wirklich schlecht,<br />

da ich beim Komponieren keine Rücksicht mehr auf<br />

andere nehmen muss. Das ist wohl auch der Grund,<br />

warum die Musik so persönlich geworden ist. Beim<br />

Schreiben der Musik öffne ich meine Abgründe nun<br />

vollständig und <strong>kann</strong> von ihnen zehren. Damals<br />

ging das nicht.>„Chroniken des<br />

Ablebens“ hat das Licht der Welt erstickt und wütet<br />

hoffentlich in so manchen Köpfen. Void ist ein sehr<br />

engagierter Mensch. Sowas schätze ich. Entweder<br />

man gibt alles oder man lässt es bleiben. Wir haben<br />

uns die verschieden Labels die für uns in Frage<br />

kamen sehr genau angesehen. Es war wichtig, dass<br />

sie auch mit unseren Ansichten korrelieren. Nach einigem<br />

Hin- und Herschreiben mit Void war mir dann<br />

klar, dass wir <strong>hier</strong> auf etwas gestoßen sind, das für<br />

uns besser nicht sein <strong>kann</strong>.>um euch die Pfade in die tiefsten Regionen eures<br />

Geistes zu ebnen. Denn von nirgends anders als dort<br />

stammt diese Musik. Und wer kennt den Weg ins verdrängende<br />

Unterbewusstsein besser als derjenige<br />

(bzw. dasjenige), der diesen Weg bereits beschritt.<br />

So ist die Musik jedoch ein zweischneidiges Schwert.<br />

Sie bekräftigt dich in deinen abgründigen Gefühlen,<br />

<strong>kann</strong> dich jedoch auch in diese Abgründe stürzen.<br />

Es kommt darauf an, wie weit du dich in deiner Gefühlswelt<br />

beherrschen <strong>kann</strong>st oder auch beherrschen<br />

willst. Denn auch der Sturz in deine Abgründe <strong>kann</strong><br />

dir Erfüllung bringen. Und das sind dann Erfahrungen,<br />

die du niemals vergessen wirst. So sind es doch<br />

die schmerzhaftesten Momente, die uns für immer<br />

im Gedächtnis bleiben werden.>Wir<br />

brauchen sie, wir benutzen sie, ja, wir sind sogar davon<br />

abhängig. Ein gewisses Maß an Masochismus<br />

<strong>kann</strong> und muss man uns daher nachsagen. Jedoch<br />

ist unser Standpunkt viel weniger resignierend als<br />

wie man es bei dieser Thematik erwarten würde.<br />

Totale Resignation ist für mich gleichbedeutend mit<br />

dem Tod. Dementsprechend wäre die Musik auch um<br />

einiges ruhiger und schleppender. Ich finde es jedoch<br />

viel aufreibender, den inneren Zwiespalt zu vertonen.<br />

Ein Aufbäumen, dann ein In-Sich-Zusammensacken,<br />

kurz vor dem Ende stehend, es beenden wollend und<br />

sich doch danach aufgrund all des Hasses wieder<br />

aufzurichten. Der ewige Kampf mit sich selbst, der<br />

Kampf im Kopf, der für mich der zerstörerischste von<br />

allen ist. Und das ist es, was man in der Musik von<br />

Infestus hört. Es ist ein ewiges Ringen mit sich selbst<br />

und seinen „Dämonen“.>Seine Mentaliät, verglichen mit der unseren, war,<br />

ohne es jetzt persönlich zu meinen, in nahezu keinster<br />

Weise übereinstimmend. So ist das auch der<br />

Grund, warum das Album „Worshiping Times Of Old“,<br />

welches nach nur einem Jahr nach der Gründung<br />

aufgenommen wurde, nicht für die jetzigen INFE-<br />

STUS sprechen <strong>kann</strong>. Der Split mit LOST LIFE leutete<br />

da jedoch eine Veränderung ein, da ich zu der Zeit<br />

das Komponieren der Songs übernahm. Gegenwärtig<br />

<strong>kann</strong> ich es nicht sein lassen, Musik zu erschaffen.<br />

Es gibt tatsächlich einiges zu kompensieren. So<br />

stehen bereits drei neue Songs für das zukünftige<br />

Album. Auch die Thematik dafür wächst mit jedem<br />

Tag weiter an. Ob dieser Zustand stetig ist und wie<br />

und wann etwas Neues zu hören sein wird, <strong>kann</strong> ich<br />

nicht sagen. Dieser Fluss aus dem Inneren fließt nicht<br />

immer so wie ich ihn brauche...

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