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deeisernen Pentagrammes im Hintergrund. Rasende Gitarren, polterndes Drumming, keifender Gesang, dazu Blutspukken<br />
im 5-Minuten–Takt – DNS zermalmen alles, was ihnen in den Weg kommt. Frontfrau Onielars Haar ähnelt mittelweile<br />
dem Rapunzels, und auch ihre männliche Mitstreiter sind sich keiner Grimasse peinlich. DNS zerlegten das Knaak in den<br />
gut 50 Minuten in tausend Stücke, wobei auch das kultige “Nocturnal March“ nicht fehlen durfte. So ging dann auch ein<br />
netter Samstagabend zu Ende und vor dem Knaak wunderten sich dann abschliessend einige Leute, wieso in aller Welt<br />
blutverschmierte Gestalten durch ihren Kiez liefen. (SS)<br />
NIHIL EXTREME METAL FESTIVAL V<br />
Thunder Road, Codevilla, 06.09.2008<br />
Idyllisch im Viereck zwischen Mailand, Turin, Genua und Piacenza gelegen liegt Codevilla in der weiten, feld- und wiesenreichen<br />
Landschaft Norditaliens. Eigentlich der perfekte Ort, um der hektischen Betriebsamkeit der Grossstädte zu<br />
entfliehen. Anfang September wurde diese friedliche Stille jedoch von einem Spektakel heimgesucht, welches den Ohren<br />
der Ruhesuchenden höchstwahrscheinlich weniger zugetan war. Diejenigen aber, die von der fünften Auflage des<br />
NIHIL EXTREME METAL – Festivals angesprochenen waren, hatten indes ihre helle Freude daran, war das Line-Up im Jahr<br />
2008 doch sehr stattlich anzusehen. Der Ort des Geschehens, das Thunder Road, liegt etwas abseits an einer Landstrasse<br />
und verfügt über alle Annehmlichkeiten, die solch eine Veranstaltung benötigt, d.h grosse Bühne, Bar, genügend Sitz-<br />
und Parkmöglichkeiten. Schmeichelhaft für die Veranstalter spielte zudem das Wetter eine weitere, positive Rolle und so<br />
beschallten bei gleissender Nachmittagssonne mit jenseits der 30 Grad die ersten, lokalen Bands die Ohren der bis zu<br />
diesem Zeitpunkt eingetroffenen Besucher. Von diesen Bands habe ich aufgrund der genannten angenehmen Aussentemperaturen<br />
nichts mitbekommen, wurde das Festival erst im weiteren Verlaufe des frühen Abends mit dem Auftritt<br />
von FRANGAR interessant. Ausgestattet mit neuer Luftalarm-Sirene konnten die Mannen aus Novara einen ohne jegliche<br />
Pannen versehenen Gig absolvieren (Vgl. STORM OF DESTRUCTION – Festival – Review in <strong>Ablaze</strong> #5). Frontmann Il<br />
Colonnello und seine Kampfesgefährten schmetterten der mittlerweile stark angewachsenen Meute vor der Bühne ihre<br />
Kracher wie “1943“, “Inno Alla X M.A.S.“ oder “Totalitarian War“ an die Stirn, was auch mit viel Beifall belohnt wurde. Auch<br />
wenn FRANGAR noch nicht über viel Erfahrung in diesem Kollektiv verfügen <strong>kann</strong>, so trägt die individuelle Erfahrung<br />
der Bandmitglieder unweigerlich dazu bei, dass die Auftritte mehr als nur sehenswert sind, und hoffentlich in Zukunft<br />
auch noch häufiger in deutschen Landen sein werden. Die nachfolgende Band wurde wieder aufgrund anderer Betätigungsfelder<br />
beseite gelassen und dem ersten Höhepunkte des Abends entgegengefiebert. In <strong>Ausgabe</strong> Vier hatte es der<br />
Kaiser bereits angekündigt, nun stand er mit Corpsepaint und neuem Line-Up grimmig auf der Bühne und entfachte<br />
ein Inferno misanthropischer Natur: AD HOMINEM. Vor der Bühne gab es nun kein Halten mehr, die Energie wurde<br />
geradezu ungebremst in die Menge übertragen. Ob “Nuclear BM Kampf“, “Climax of Hatred“, “Wolf Power“ oder das<br />
mitreißende “Achtung“, niemand blieb vor den Hasstiraden der Neu-Italiener sicher. Sicherlich gab es den einen oder<br />
anderen Punkt, an dem die lange Bühnenabstinenz oder das neue Zusammenspiel noch deutlich zu Tage trat, aber im<br />
Großen und Ganzen ging die Vorstellung AD HOMINEMs in Ordnung. Zum Luftholen blieb allerdings nicht viel Zeit,<br />
standen wenig später die Veteranen der Death Metal-Institution SINISTER auf den Brettern. Nach klassischem Intro<br />
der “Cross the Styx“ – Scheibe brügelte ein gnadenloses Todesblei-Brett auf die Zuschauer hernieder, Klassiker von den<br />
ersten beiden Alben mischten sich mit neueren Tracks á la “Afterburner“ und selbst ein neues, noch nie gespieltes Stück,<br />
dem Titel des im Oktober erschienenen Albums, “The Silent Howling“, bestätigten, dass auch anno 2008 noch mit den<br />
Niederländern zu rechnen ist. Einziger Wehrmutstropfen war die den gesamten Gig begleitenden technischen Probleme<br />
mit mit dem Arbeitsgerät von Gitarrist Alex, das zwischen den Lieder ständig Töne von sich gab und die Band zwang,<br />
nach gerade einmal sieben Liedern ihren Auftritt zu beenden. Egal, kurz und knackig die Trommelfelle zum Platzen gebracht<br />
zu bekommen, erlebt man nicht jeden Tag. Bereits am frühen Nachmittag war ein gutgelaunter Mikka Luttinnen<br />
vor dem Thunder Road herumgestapft, immer mit Zigarre in der Hand und um keinen anmaßenden Spruch verlegen.<br />
Diese hatte er dann auch in großer Menge parat, als es zu später Stunde noch einmal geradezu sauna-mässig heiss<br />
wurde. Finnland´s alkoholvernichtender Exportschlager IMPALED NAZARENE legten los wie Beserker und absolvierten<br />
einen erfrischenden Auftritt, der noch lange in Erinnerung bleiben sollte. Die Auswahl der Lieder sollten jeden glücklich<br />
gemacht haben, Evergreens wie “The Crucified“, “Condemned to Hell“, “Sadhu Satana“, “Winter War“, “Zero Tolerance“<br />
oder auch “Cogito Ergo Sum“ brachten das Thunder Road zum Kochen. Die gepfählten Nazarener zeigten sich trotz der<br />
langen Anreise sehr spielfreudig und man konnte ihn ansehen, dass sie auch nach so vielen Jahren immer noch Spass an<br />
der Sache haben und ihnen kein Weg zu weit ist, um ihr Material live präsentieren zu können. Nach einer guten Stunde<br />
war der Spass dann zu Ende und man konnte beobachten, dass die meisten Besucher mit einem breiten Grinsen das<br />
Festival verliesen. Auch für die wenigen deutschen Besucher – es standen zwei Fahrzeuge mit bayrischem und württembergischen<br />
Kennzeichen auf dem Parkplatz – sollte sich die Reise jenseits der Alpen gelohnt haben. Sonne satt, dazu<br />
eine exzellente Auswahl an Bands und ein reibungsloser Ablauf des Festivals – Metalherz, was willst Du mehr?! 2009<br />
sollte man das NIHIL EXTREME METAL – Festival auf jeden Fall schon mal im Auge behalten! (SS)<br />
INQUISITION, ELITE, IMPEROUS MALEVOLENCE<br />
K-17, Berlin, 28.12.2007<br />
Hielt sich die Begeisterung zum Zeitpunkt des inquisitorischen Höhepunktes im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit<br />
bisweilen stark bei Grenzen, so erfreut sich heutzutage die moderne Inquisition wachsender Beliebtheit, besonders<br />
bei den früher ins Visier geratenen Häretikern. Dass es sich in diesem Kontext nur um die amerikanischen Black Metal-<br />
Institution gleichen Namens handelt, sollte dem Kenner klar sein. Auch wenn sich das Duo Dagon und Incubus häufiger<br />
in unseren Breitengraden aufhält, ist es immer wieder ein musikalischer Genuss, ihren Konzerten beizuwohnen. Und<br />
so strömten auch diesmal trotz der geringen Vorverkaufszahlen viele Metaljünger in das Zentrum Berlins, um im K-17<br />
in genau diesen Genuss zu kommen. Der Auftritt fand nicht wie gewohnt in der großen Halle statt, sondern wurde<br />
in die zweite Etage des nebenan gelegenen Gebäudes verlegt, wo zu später Stunde parallel der reguläre Diskothekenbetrieb<br />
aufgenommen wurde – was sich im Hof zu einer seltsamen Melange aus Black Metallern, Gothik-Puppen<br />
(sowohl weiblich als auch männlich), EBM-Freunden und allerhand mehr entwickelte. INQUISITION dürfte das wenig<br />
beeindruckt haben, zockten sie ihr altbewährtes Programm nähmaschinenartig und mit all ihrer Erfahrung herunter. Mit<br />
zwei riesigen Bannern flankiert zockten sie sich eine gute Stunde durch ihre Alben. Ansagen wurden prinzipiell nicht gemacht,<br />
es reichte, der ins Fleisch schneidenden Gitarre sowie dem röchelnden Gesang Dagons zuzuhören sowie sich den<br />
knüppelnden Takten Incubus´ Schlagzeug hinzugeben. INQUISITION könnten prinzipiell einmal im Quartal auftauchen,<br />
langweilig würde es wohl nie werden! Das war es auch bei den beiden Vorbands nicht. Eröffnen durfte den Abend die<br />
Brasilianer von IMERIOUS MALEVOLENCE, deren Death/Black-Gemisch genug Sprengstoff hatte, um bei den Anwesenden<br />
für viele positive Reaktionen zu sorgen. Die südamerikanische Herkunft des Trios war nicht zu überhören und auch<br />
die Energie, die sie auf der Bühne entluden, war mehr als ein anständiger Auftakt des Konzertes. Im Anschluss daran<br />
erklommen die Norweger von ELITE die kleine Bühne, und legten mit „Volvens Vinterseid“ gleich mal richtig los. Im<br />
Gepäck hatte sie ihr neues Album „We own the Mountains“, was just über das Berliner Label Folter Records veröffentlicht<br />
wurde und sich somit zu einer Art Release-Party entwickelte. Die Songs kamen auch live sehr wuchtig rüber, Sänger Bent<br />
keifte in bester Manier ins Publikum, das die neuen Songs mit Begeisterung aufsaugte. Auch wenn der Fünfer optisch<br />
etwas gedrängt auf der kleinen Bühne aussah, hatten die Nordmänner doch eine Menge Spaß und konnten sich sicher<br />
sein, dass das neue Album auch live seine Freunde finden wird. Alles in allem ein netter Samstagabend – aber was <strong>kann</strong><br />
man bei INQUISITION schon falsch machen?! (SS)<br />
ANGST SKVADRON<br />
Der Name Tondr Nefas (URGEHAL<br />
u.v.m.) dürfte hoffentlich jedem<br />
Leser ein Begriff sein. Hier hat er<br />
ein neues Projekt am Start, welches<br />
uns in extraterrestrische<br />
Sphären entführen will. „Silent<br />
Light, Alien Night“- ANGST SKVA-<br />
DRON brechen ein in die B.M.<br />
- Szene wie ein Meteorit in die<br />
Erdatmosphäre! Das Debütalbum<br />
erschien jetzt bei Agonia Records,<br />
und dabei soll es nicht bleiben.<br />
Abgefahrene Geräuschkulissen,<br />
der Gehörnte, Aliens, Pornos, und<br />
andere extravagante Ingredienzien<br />
– dazu Schwarzmetall als<br />
Grundzutat – und fertig ist das<br />
außergewöhnliche Lauschgemisch.<br />
Das verlangt nach einem<br />
Gespräch mit Meister Nefas, der<br />
mir <strong>hier</strong> Rede und Antwort steht.<br />
Wie ich hörte, ist die „Flukt“-Scheibe das Ergebnis<br />
von Meditation und massiver Nachwirkung<br />
reichlichen Alkoholgenusses. Oder handelt es<br />
sich um Nachwirkungen einer Entführung durch<br />
Außerirdische? Wie ernst ist diese ganze Thematik<br />
<strong>hier</strong> überhaupt zu nehmen, <strong>kann</strong>st Du unseren<br />
Lesern vielleicht ein paar Details verraten?<br />
>>Das ist was wahres dran, aber ich befürchte es<br />
hat nichts mit Entführungen durch Aliens zu tun.<br />
Die Sache ist die, dass ich einige derbe Jahre zu<br />
überstehen hatte während der letzten Dekade, wo<br />
ich geistig ziemlich abgedreht war, um es so auszudrücken.<br />
So gesehen ist das Konzept von ANGST<br />
SKVADRON eigentlich extrem ernst zu nehmen.<br />
Zumindest hinter dem schwarzem Humor <strong>hier</strong> und<br />
dort.>Ich versuche die Musik von ANGST<br />
Ich versuche die Musik<br />
von ANGST SKVA-<br />
DRON so ungleichartig<br />
wie möglich zu<br />
halten, verglichen<br />
mit der Musik meiner<br />
anderen Formationen.<br />
Andernfalls<br />
sähe ich keinen Sinn<br />
darin, mit einem weiteren<br />
neuen Projekt<br />
anzufangen