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ergründen und mit anderen teilen möchte, <strong>kann</strong> ich<br />
mit Hilfe von Musik, meinem Gefühl nach, am besten<br />
angehen, weil ich bin, wie ich bin, und weil Musik<br />
eben ist, wie sie ist. Ich gebe nicht vor, irgendwem<br />
irgendwas zu lehren und selektiere auch nicht, was<br />
ich unter bestimmten Bedingungen sage, sondern<br />
versuche auszudrücken, was mir in einem bestimmten<br />
Moment tatsächlich etwas bedeutet, egal ob es<br />
etwas melancholisches, verzweifeltes oder euphorisches,<br />
fröhliches ist. Auch sehe ich mich nicht als<br />
frustrierten Egomanen, der vorgibt, die richtige „Mission“<br />
zu haben, um das Universum, unsere Welt oder<br />
die Menschheit anhand seiner Musik zu optimieren.<br />
Dies könnte gar dazu führen, dass ich irgendetwas<br />
zum schlimmeren hin verändern würde, als ob alles<br />
nicht schon dumm genug wäre und wir uns nicht<br />
bereits in einer weitgehend armseligen Situation<br />
befänden. Gerne würde ich irgendetwas positives<br />
zurück lassen, obgleich das heutzutage eine sehr aus<br />
der Mode gekommene Erstrebung zu sein scheint. Ich<br />
komponiere Musik so, wie sie aus mir heraus strömt,<br />
nicht wie es ein bestimmtes Genre vorgibt. Wie diese<br />
dann letztlich klingt, so klingt sie eben. Über bestimmte<br />
Profilierungen, wie z.B. ob ich „pagan“ sei<br />
oder nicht, mache ich mir keinen Kopf, versuche ganz<br />
im Gegenteil immer noch, dieses ganze Konstrukt<br />
zu verstehen, falls man es überhaupt „verstehen“<br />
<strong>kann</strong>.>um etwas<br />
aus einem selbst heraus zu stoßen, sie besitzt<br />
ihre ganz persönliche „Raison d‘être“ bzw. Daseinsberechtigung.<br />
Es ist vollkommen natürlich, dass die<br />
Kunst „menschlichen Geist manipuliert“, ohne jenen<br />
Aspekt wäre sie absolut sinnlos. Ganz im Gegenteil,<br />
wäre sie dann nicht eher als ästhetische Übung anzusehen,<br />
die dem Oberflächlichen oberflächliche<br />
Entspannung böte? Ein Buch <strong>kann</strong> zum Beispiel<br />
erwiesenermaßen ein Menschenleben verändern,<br />
bestimmte Erlebnisse sind dazu ebenfalls fähig. Ich<br />
bin sehr froh darüber, dass niemand von uns perfekt<br />
geboren wird und wir nicht unser gesamtes Leben<br />
in einem bestimmten Zustand verweilen, das wäre<br />
doch extrem langweilig! Die persönliche Entwicklung,<br />
durch diverse manipulative Gewalten bedingt,<br />
<strong>kann</strong> jene Langeweile erheblich mindern und somit<br />
ein Weg zu sehr positiver und essentieller geistiger<br />
Nahrung sein.>Wenn<br />
ich die Lieder geschrieben habe, reiche ich alles an<br />
die anderen Bandmitglieder weiter, welche dann ihre<br />
Ideen der Arrangements ihrer eigenen Instrumente<br />
(Bass und Schlagzeug momentan) darlegen. Danach<br />
stimmen wir das ganze in Gemeinschaftsarbiet aufeinander<br />
ab, proben <strong>hier</strong> und da und nehmen das<br />
ganze schließlich auf. Während des Abmixens und<br />
Produzierens des Albums bin ich sehr zugänglich für<br />
die Meinungen der anderen, da das manchmal sehr<br />
nützlich sein <strong>kann</strong>, letzten Endes habe ich jedoch das<br />
Recht, zu entscheiden. Bezüglich der Artworks und<br />
Designs existiert zwischen Malphas und mir eine<br />
sehr viel stärkere Teamarbeit, bei welcher ich die Rolle<br />
des Leiters übernehme, der die Grundideen liefert<br />
und das Grundkonstrukt der Arbeit erschafft. Rein<br />
musikalisch betrachtet jedoch, ist JANVS bislang immer<br />
als Soloprojekt zu bewerten gewesen. Ich bin der<br />
alleinige Erschaffer dieser Band und habe sie immer<br />
als persönliche, private Sache wahr genommen, auf<br />
die ich sehr stolz bin. Ich würde sehr gerne einmal mit<br />
jemandem musikalisch aktiver zusammen arbeiten.<br />
Jener sollte meine Schwächen als Musiker ausgleichen<br />
und gleichzeitig verstehen, dass ich nicht an-<br />
ders <strong>kann</strong>, als dieses Projekt mit einer starken Hand<br />
zu führen.>Argento ist<br />
seit langer Zeit ein Freund von mir, er ist der Mann<br />
hinter SPITE EXTREME WING, in meinen Augen ein-<br />
Viele Hörer müssen<br />
sich von ihrer billigen,<br />
grauen, faulen<br />
Konsummentalität<br />
abkehren, welche<br />
die heutige Zeit<br />
ihnen aufdrückt. Sie<br />
sollten versuchen,<br />
den Enthusiasmus,<br />
eine Band zu entdekken,<br />
die sie wirklich<br />
mögen und diese<br />
anhand ihrer Unterstützung<br />
durch<br />
Plattenkäufe wachsen<br />
zu lassen, sich<br />
mit Haut und Haar<br />
auf das einzulassen,<br />
was sie hören, was<br />
sie mögen, zurück zu<br />
gewinnen<br />
nes der interessantesten Projekte der letzten Jahre. Er<br />
hatte bereits einen Text für eines der „Fulgures“-Stücke<br />
verfasst und da wir beide mit dem Ergebnis dieses<br />
Experiments sehr zufrieden waren, entschlossen wir<br />
uns, in derselben Weise erneut zusammen zu arbeiten.<br />
Ich finde seinen Text zu „Mediterrano“ sehr schön<br />
und er passt perfekt zu diesem Lied. Er lässt sich von<br />
meinem Musikgeschmack und meiner Art und Weise,<br />
Texte zu schreiben, wirklich inspirieren. Ich denke, in<br />
Zukunft wird er wohl eher ein festes Mitlied als Texter/Sänger<br />
bei JANVS einnehmen, denn weiterhin als<br />
Gast in Erscheinung zu treten. Mit Riccardo Morello<br />
bin ich seit meiner Kindheit befreundet. Er zeichnet<br />
sich als guter Sänger aus und ich brauchte eine Stimme,<br />
die in meinen Augen besser zu dem Stück passte<br />
als meine eigene und somit bat ich ihn, mir seine zu<br />
leihen. Außerdem benötigte ich ein Intermezzo, um<br />
das Album in zwei Teile zu separieren, hatte so gut<br />
wie keine Zeit mehr und musste mich hastig auf<br />
die Studioarbiet vorbereiten, daher bat ich meinen<br />
Freund Diego Banchero, dies zu übernehmen. Diego<br />
ist ein erfahrener Komponist, ich empfehle euch,<br />
seine IL SEGNO DEL COMANDO (Dark Progressive<br />
Rock)-Veröffentlichungen sowie sein neues Projekt<br />
EGIDA AUREA anzutesten, welches momentan noch<br />
in den Kinderschuhen steckt.>Der Prozess der Aufnahme und<br />
des Abmixens <strong>kann</strong> mich zu einem sehr stressigen<br />
Zeitgenossen mutieren lassen, diesbezüglich könnte<br />
dir der Techniker, mit welchem wir zusammen gearbeitet<br />
haben, sicher ein paar lustige Episoden erzählen,<br />
haha. Die positivste Erfahrung, die ich während<br />
der Arbeit an „Vega“ hatte, war wohl die erste Ansicht<br />
der Illustrationen, welche Francesco Gemelli in Windeseile<br />
fertig hatte. Dies gab mir die Gewissheit, dass<br />
wir trotz unseres zeitlich sehr begrenzten Rahmens<br />
auf großartiges Artwork und Design nicht würden<br />
verzichten müssen.>Ich<br />
fand sehr verlässliche, begabte, doch unausstehliche<br />
Leute, unmotivierte und faule, wie auch sehr kompetente,<br />
tiefgründige und wunderbare Menschen,<br />
jedoch nichts, was weit vom „normalen Leben“ entfernt<br />
wäre, nehme ich an. Wenn man sein Tun ernst<br />
nimmt, ist die Spannung, die man in seinem Umfeld,<br />
bei seinem Tontechniker, den Bandmitgliedern und<br />
dem Label erzeugt, unausweichlich. Ich tendiere<br />
dazu, in bestimmten Situationen zu temperamentvoll<br />
aufzutreten, auch wenn ich für gewöhnlich ein<br />
ruhiger Mensch bin. Eine Sache, die ich über zwischenmenschliche<br />
Dynamiken gelernt habe, ist, dass<br />
man bei zunehmender Spannung ruhig bleiben sollte,<br />
ohne seine Argumente dabei außer Acht zu lassen.<br />
Negative Gefühle ungezähmt auszuspeihen, dient<br />
niemals irgendeinem Zweck.>In der Vergangenheit habe ich hin und wieder<br />
geschrieben und vielleicht werde ich das auch in<br />
Zukunft wieder ausprobieren. Malen konnte ich allerdings<br />
noch nie, haha. Ich empfinde die Musik als<br />
meiner Art des Denkens, Fühlens, Seins am verwandtesten<br />
und deshalb benötige ich momentan auch<br />
nichts anderes. Nichts wird wohl jemals ihren Platz<br />
einnehmen in meinem Leben. Obwohl ich auch andere<br />
Formen der Expression wie Literatur oder Kino/<br />
Animation liebe (ich würde mich unglaublich gerne<br />
mal an einem Soundtrack versuchen), wird Musik immer<br />
das sein, was ich am besten beherrsche.>Das ist nunmal meine Muttersprache,<br />
in welcher ich denke und die ich seit meiner<br />
Geburt spreche. Will ich also etwas wichtiges auf<br />
angemessene Weise ausdrücken, so erscheint diese<br />
Sprache als die natürlichste Wahl. Neben Italienisch<br />
stellt Englisch die einzige Sprache dar, welche ich<br />
auf einem hohen Level beherrsche. Mein Schulenglisch<br />
wäre für die Art der von mir verfassten Texte<br />
viel zu ausdruckslos. Das moderne Englisch ist eine<br />
sehr pragmatische Sprache und daher ist es wirklich<br />
schwierig, sie für seine Zwecke zu nutzen, wenn man<br />
sie nicht von Grund auf beherrscht, denke ich. Vielleicht<br />
werde ich in Zukunft mal etwas zusammen mit<br />
einem Englisch-Lehrer (und möglicherweise einem<br />
Englisch-Sänger) ausprobieren, mal sehn. Die Englisch-Übersetzung<br />
jedes einzelnen Liedes ist jedenfalls<br />
in all unseren Booklets nachzulesen. Meine Texte<br />
werden durch vieles beeinflusst, was mir im alltäglichen<br />
Leben widerfährt. Sie sind für mich von größter<br />
Bedeutung, stehen mit der Musik auf einer gleichwertigen<br />
Ebene. Musik und Text gehen in meinen Augen<br />
eine Art Teamwork ein, das eine wäre ohne das andere<br />
fast bedeutungslos. Zuerst komponiere ich die<br />
Klänge, um dann passende Worte für jene zu schreiben.<br />
Abgesehen von „Ursa Major“ auf „Fulgures“ und<br />
„Mediterraneo“ auf „Vega“, welche beide von Argento<br />
verfasst wurden.