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20 SVARTI LOGHIN - Die Depre Die Depression dürfte in unserer ausbeuterischen „Sei wertvoll, sei flexibel“-Alltagswelt eine vergleichsweise hintergründige Stellung einnehmen, weit naheliegender, weit verbreiteter, weit unauffälliger fröhnt dagegen wohl die sogenannte „bipolare Störung“ ihrer Herrschaft. Jene ist auch unter dem Begriff „manisch-depressive Erkrankung“ geläufig und den meisten, noch fühlenden Menschen in mehr oder minder großer Deutlichkeit ihrer Gefühlsschwankungen ein emotionaler Begriff. Sie formt Menschen nicht zu arbeitsunfähigen, verzweifelten, suizidalen Kreaturen des Schmerzes, sondern gönnt ihnen zwischen diesen Phasen immer wieder genug Kraft, Ansporn und Optimismus, um die Rolle des modernen Arbeitssklaven weiterhin fast störungsfrei ausführen zu können, oberflächlich zu funktionieren, das höchste Gebot zu erfüllen. Insofern dürfte der Großteil der „Bipolaren“ ein weitgehend unbehelligtes Leben führen, wohl am stillsten von allen leiden. S ollte sich im depressiven Black Metal-Bereich irgendwann das Subgenre „bipolar“ herausbilden, so dürften SVARTI LOGHIN mit als Vorreiter jener Richtung gehandelt werden. Ihr Bassist Raymond hat dazu seine eigene Meinung: >>Es ist sehr amüsant, die unterschiedlichen Rezensionen zu lesen. Einige sagen, die Musik sei so depressiv, dass sie sich am liebsten sofort selbst das Licht auspusten würden und andere bezeichnen „Empty World“ als „happy happy joy joy popsong“. Muss es denn eines von beidem sein? Enthält das Leben eines Menschen etwa nur einen Geisteszustand, eine Stimmung? Letztlich ist unsere Musik Ausdruck unserer eigenen Gedanken und Gefühle und wir, wie auch unsere Musik, sind nunmal beides von Zeit zu Zeit, fröhlich wie depressiv.>auf diesem oder jenem Weg, was die Komposition letztlich eher „standard depressiv“ werden ließ. Aber dann setzte Evolution und Wachstum innerhalb der Musik ein, welche sich letztlich einem experimentellerem Willen fügte. Das letzte Stück auf „Empty World“ ist tatsächlich das erste von S.L. für SVARTI LOGHIN geschriebene Lied. Auch das Stück vom Demo ist auf dem Album erhalten, innerhalb unserer Diskographie gibt es also kaum Veränderungen. Die älteren Lieder werden am stärksten vom Black Metal dominiert, die neueren sind mehr vom 60s Pop/Psychedelic Rock beeinflusst, obgleich der Black Metal weiterhin die Oberhand behält.>Durch Bands von XASTHUR bis JEFFERSON AIRPLANE inspiriert, begann er 2005 selbst Musik zu schreiben und das SVARTI LOGHIN- Konzept war geboren. Gitarrist und Sänger S.L. und der Schlagzeug Emil begannen 2006 mit den Proben und nach kurzer Zeit komplettierte ich, also Raymond N., die Band mit meinem Bass. Wir stammen alle aus derselben Gegend, die keine große Black Metal Szene besitzt, daher tendieren musikalische Projekte dazu, den inzestuösen Weg einzuschlagen.>da ihr Gitarrist/ Sänger/Komponist in eine andere Gegend gezogen ist und dort ein Soloprojekt namens SRODEK gestartet hat. FAUSTUS, S.L.s erste Band, steckt ebenfalls momentan in der Warteschleife, da er momentan ausschließlich für SVARTI LOGHIN Musik schreibt und die restlichen FAUSTUS-Mitglieder bereits eine neue Band namens AZERATE gegründet haben. Wir alle drei sehen SVARTI LOGHIN definitiv als Hauptband. Es ist die Band, an deren Musik wir am stärksten glauben und mit der wir wöchentlich proben. S.L. ist der Kopf der Band, wenn sie denn einen hat. Er komponiert alle Gitarrenriffs sowie die gesamte lyrische Untermalung. Anschließend proben wir und ich versuche, passende Basslinien zu finden, Emil komplettiert das ganze dann anhnd seines Schlagzeugs. Insofern sind Grundgerüst sowie die Visionen S.L.s Werk, wir steuern lediglich unsere Arbeit bei, um das Ergebnis zu vollenden.>wie nun auch von SVARTI LOGHIN, die Entwicklung war ganz natürlich. Die Texte für die anderen, bereits gennnten Vorgängerbands schrieben die jeweiligen Sänger. Wir hatten vor unserer jetzigen Band zwar alle noch nie depressiven Black Metal gespielt, jener war unseren Herzen jedoch immer am nähsten und somit war die Veränderung von unseren vorherigen Bands zu SVARTI LOGHIN eine ebenfalls ganz natürliche. Der Bandname wurde vom ARCKA- NUM-Lied „Pæn Vredhgadi Svarti Loghin“ inspiriert und bedeutet übersetzt „schwarze Flamme“.
ssion ist das stärkste Gefühl Raymond selbst spielt Bass, welchen er gut genug beherrscht, um in einer Band als Musiker agieren zu können. >>Wenn ich Musik schreibe, benutze ich zwar eine Gitarre, ich glaube aber nicht, dass ich diese als Instrument beherrsche. Ich würde sagen, die Gitarre ist der Hauptbestandteil jeglicher Rockmusik, der Bass und das Schlagzeug sind für das finale Gefühl der Musik zuständig. Was das Zwischenmenschliche anbelangt, so kann ich lediglich für mich selbst sagen, dass alle SVARTI LOGHIN- Musiker miteinander befreundet sind. Ich denke nicht, dass eine Band lange Bestand hätte, in welcher sich die Mitglieder untereinander nicht sympathisch wären. Eine geschäftliche Partnerschaft wäre ebenso denkbar, aber in einer menschlich näheren, freundlicheren Atmosphäre kann man eben freier über alles sprechen, sich gegenseitig kritisieren und gemeinsam den finalen Schliff ausarbeiten, bis alles komplett ist.>Durch diesen habe ich Black Metal kennengelernt und die Erforschung jenes Musikgenres, die Entdeckung neuer Bands, genieße ich immer noch sehr. Ich denke, es gibt wohl keine Musik, die bittersten Schmerz und Verzweiflung ausdrücken kann und trotzdem so schön ist wie Black Metal. Die schwedische und generell skandinavische Szene ist sehr interessant, die norwegische war in meinen Augen schon immer die beste. Einzig die Tatsache, dass viele Bands in verschiedener Hinsicht gleich klingen, dass sie ihrer Musik keine neuen Aspekte hinzufügen, langweilt mich etwas.>um es technisch auszudrücken, wir bedienen uns sowohl Moll- als auch Dur-Akkorde, wohingegen „Suicide Black Metal“ lediglich Moll gelten lässt. Die Nutzung fröhlicher Klänge beschwört Gefühle von Wohlgefallen, Nostalgie, usw. empor, eben nicht nur tiefste Depression und suizidale Gedanken. Diese Elemente können auf S.L.s Faszination bezüglich 1960s Pop und Psychedelic Rock zurück geführt werden, Musik, die genauso intensive Klänge wie der Black Metal transportieren kann. Es klingt zwar klischeehaft, aber ich denke, man kann unsere Musik nur schwerlich irgendwo präzise einordnen. Es liegt in der Natur des Menschen, Dingen einen Namen zu geben, und obwohl es für mich persönlich unwichtig ist, kann es für den Leser ganz praktisch sein, eine Beschreibung der Musik zu erhalten, um einen ungefähren Eindruck davon zu erhalten, ob er das ganze antesten sollte oder nicht.>Es ist für mich schwierig, eine Aussage darüber zu treffen, was von all dem am meisten durchscheint, bei „Empty World“ zumindest klingt die Produktion sehr nach depressivem Black Metal.>Viele kleine Details, die das Endprodukt perfektionieren, könnte man ansonsten leicht verpassen. Unser Label konstatiert Hörern von frühen ALCEST und FORGOTTEN WOODS den einfachsten Zugang zu unserem Werk und ich empfinde das ähnlich.>Mich sprechen vor allem Emotionen und Gefühle an, die Musik heraufbeschwören kann. Texte oder die visuelle Gestaltung eines Tonträgers interessieren mich nur wenig.>Wir nahmen in einem semi-professionellen Studio auf, auf uns allein gestellt. Das nächste mal wollen wir einen etwas klareren Sound hinbekommen, da dieser besser zur Art der Musik passt, die wir seit „Empty World“ entwickelt haben. Trotzdem sind wir mit unserem Debütalbum zufrieden und die Reaktionen bestätigen dies ja größtenteils. Manche Menschen mögen die weichere Seite unserer Musik nicht, andere empfinden gerade dies als schön. Die Rezensionen, welche wir bisher gelesen haben, waren größtenteils positiv.>Es fühlt sich einfach persönlicher und verletzlicher an, die Muttersprache zu verwenden. Letzten Endes hängt es ja doch davon ab, wie die Worte während des Schreibvorgangs zu dir gelangen. Meine Texte behandeln vordergründig Emotionen wie Bitterkeit, Leere und düstere Gefühle, eigene wie kosmische, sind jedoch sehr offen gegenüber persönlichen Interpretationen. Mir persönlich ist, wie gesagt, die Musik und welche Emotionen sie beschwört, wichtiger als die lyrische Untermalung. Bislang wurde alles von S.L. geschrieben, uns wurden aber auch Texte von bandexternen Leuten Die Ursprungsidee des Black Metal ist doch Individualität, seinen eigenen Weg zu gehen und sich nicht um andere Menschen zu kümmern. angeboten. Mal sehn, ob das nächste Album auch Texte fremder Personen beinhalten wird. Im „Empty World“-Booklet sind zwei Texte abgedruckt, einer davon ist der Titeltrack.>Die Depression ist das stärkste Gefühl, insofern ist es einfach, Musik zu präsentieren, die diesen Teil der Psyche anspricht. Wenn man selbst solche Musik 21
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