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und jene ist entweder durch eingängiges, episches Liedgut<br />

oder allzu mystifizierte Existenz zu erlangen. Hmm, besser,<br />

ich mache mir <strong>hier</strong>über keine weiteren Gedanken und<br />

schwenke wieder zur Musik zurück, die mir auf dem aktuellen<br />

Werk durchaus zu gefallen weiß. Mit Kopfhörern <strong>kann</strong><br />

ich mir die „Drei Rituae...“ zwar nicht anhören, da Lied Nummer<br />

2 mit einem solch ekelhaften Dauerohrkiller (klingt wie<br />

eine auf Granit gestoßene Kettensäge, die sich von ihren<br />

Erfolgsaussichten jedoch nicht abbringen lassen möchte)<br />

aufwartet, dass der in seiner Blüte begriffene Ohrkrebs jedes<br />

mal laut „Guten Morgen“ brüllt, sobald ich einen neuen<br />

Versuch starte. Ohne Ohrmuscheln jedoch konsumiert,<br />

versprüht es seinen ganz eigenen Charme und macht<br />

das aktuelle Werk des Duetts nicht zuletzt zur besten Veröffentlichung,<br />

die ich bisher von der Truppe vernommen<br />

habe. Minimlistisch in Szene gesetzt, leidenschaftlich wie<br />

routiniert vorgetragen und nicht zuletzt mit genug Mystik<br />

durchsetzt, dass diese Veröffentlichung nicht nur eingefleischte<br />

URFAUST-Anhänger ansprechen wird. Mitsingen<br />

ist immer ein Zeichen von freudiger Euphorie und jene ist<br />

nicht nur durch eingängiges, episches Liedgut und mystifiziertes<br />

Drumherum, sondern auch durch das Absorbieren<br />

von Emotion zu erlangen; letzteres offerieren die „Drei Rituale<br />

Jenseits Des Kosmos“ ihren Hörern ebenfalls auf hohem<br />

Niveau. URFAUST-Fans haben es sowieso bereits, alle anderen<br />

Interessierten sollten am besten anhand dieses Werks<br />

ins dunkle Universum der Niederländer eindringen. (PD)<br />

OBTEST<br />

„Gyvybes Medis“ - CD<br />

Osmose<br />

Nach kurzem atmosphärischem Einklang anhand schwelgerischer<br />

Gitarrenmelodie, geht das litauische Pagan/Black<br />

Metal-Projekt OBTEST gleich in die Vollen und frickelt gitarrlich<br />

erstmal munter drauf los, um sogleich in einen soliden,<br />

mittelschnell geprügelten und von wendigen melodischen<br />

Gitarren unterlegten Klangteppich überzuwechseln,<br />

welcher anhand einer männlichen Klargesangsstimme<br />

monoton begleitet wird. Hauptakteur auf der aktuellen<br />

Scheibe „Gyvybes Medis“ ist ohne Frage die Melodik der<br />

Instrumente, nicht der allzu gleichmütige Gesang, welcher<br />

in Landessprache vorgetragen und stets präsent ist. Das<br />

Schlagwerk schafft, ählich der vokalen Intonierung, ein<br />

relativ einheitliches Grundgerüst, auf welchem die melodichen<br />

Gitarren sowohl schlichte, aber effektive Akkorde, wie<br />

auch fricklige Soli zu bieten haben. Die bereits seit 1992<br />

existente Truppe zeigt aber auch immer wieder anhand<br />

Einzel- oder mehrstimmigen Gesangs kleinere Variatinen<br />

der vokalen Umsetzung. Mir persönlich ist das Werk einen<br />

Tick zu spröde, zu monoton, zu unmotiviert, zu sehr Power<br />

Metal-lastig. Wer sein Herz an die Leadgitarre verloren hat<br />

oder generell auf treibendes, in seiner Simplizität durchaus<br />

einen gewissen Hauch atmosphärischer Laszivität verströmendes<br />

Pagan/Black-Brett, vermischt mit einer sehr dominanten<br />

Portion Power Metal, steht, dem sei die neue OB-<br />

TEST <strong>hier</strong>mit verhalten empfohlen, aber auch er sollte sich<br />

vor dem potentiellen Blindkauf erstmal in das 44minütige,<br />

aus 9 Stücken zusammengesetzte Werk einhören, da die<br />

Mischung aus Power, Pagan und Black sicher nicht jedem<br />

Dunkelgemüt zusagen wird, nicht einmal jedem alteingesessenen<br />

OBTEST-Fan. (PD)<br />

MISERY’S OMEN<br />

„Hope Dies“ - CD<br />

Worship Him<br />

>>Unter einer Progression versteht man in der Musik eine beliebige<br />

Abfolge von Akkkorden.Der Begriff „Progression“<br />

wird häufig im Jazz, zunehmend aber auch in der<br />

Popmusik verwendet.>Hoffnung<br />

<strong>kann</strong> begleitet sein von der Angst und der Sorge, dass das Erwünschte<br />

nicht eintritt.Ticket to hell!>...We are already dead, we<br />

are dead, mankind is dying, there is no point in trying, we<br />

wanted, we got it, our identity has been stolen...>THANATOSCHIZO´s fourth album is the perfect<br />

match between Progressive Death Metal and World Music:<br />

avant-garde in all its potential.>Beneath<br />

the riverside, the child keeps calculating the distance between<br />

here and the angry words. Sealed memories are revealed as<br />

far as intents are conceived but no one can hear the moans.>Let us call it a tear inside and manipulate obscurity.<br />

The key is in the word hiding itself in the very beginning. The<br />

only still tangible useless things without warning attack mind<br />

and pride, disarming men and making them wretch, leaving<br />

them drowning in their remorse. Let us call (it) internal ache,<br />

it leaves obsessive vibrations, ending your obtuse, useless<br />

confidence in your means. The only still tangible...The only still<br />

tangible...The only still tangible...>The<br />

legions of the brainwashed , prepared to die, are deluded by<br />

the preachers, deceived by their lies, learning how to follow,<br />

the unseen, believes will exploit everyone who´s weakYou are left to die aloneMighty demon of below, Tyrant of<br />

eternity, Reveal your powers, Rise from the shadows>Evil in flesh and spirit, Darkness embodied, Demon and<br />

FLOP CD +++ FLOP CD ++++ FLOP CD<br />

Eine Legende beerdigt sich selbst. Der Volksmund spricht davon,<br />

dass man immer dann aufhören soll wenn es gerade am<br />

besten ist. Eine Binsenweisheit, die sich insbesondere im Musikgeschäft<br />

immer wieder aufs neue bewahrheitet. So manche<br />

Musiker-Karriere, die steil begann und sich zu Höhenflügen<br />

steigerte, endete wie der mythische Flug des Ikarus mit einem<br />

jähen und durchaus antizipierten Absturz. Sei es, weil ein radikaler<br />

Stilwechsel erfolgt, der die Fans verschreckt; oder weil<br />

man keine Inspiration mehr hat, sondern alte Erfolgsrezepte<br />

nur neu aufkochen will. Seit einigen Jahren sägen DARKTHRO-<br />

NE ebenfalls emsig an dem Thron, auf dem sie seit den frühen<br />

1990ern sitzen. Als – solide – Death Metal-Band gestartet,<br />

reihten sie sich bald bei den wichtigsten Protagonisten des<br />

skandinavischen Black Metal ein. Mit Alben wie „A Blaze in<br />

the Northern Sky“ und „Under a Funeral Moon“ definierten<br />

DARKTHRONE den Sound und Stil des norwegischen Black<br />

Metal. Furios, finster, frostig – so erklang diese Musik; vorgetragen<br />

mit todernsten und bitterbösen Mienen, die sich unter<br />

leichenblasser Schminke verbargen. „Transilvanien Hunger“, und danach „Panzerfaust“, markieren den Zenit in der Black<br />

Metal-Karriere von DARKTHRONE, welche zu diesem Zeitpunkt von der etablierten Musikpresse leidenschaftlich ignoriert<br />

und boykottiert wurde. Eine Abneigung, die DARKTHRONE herzhaft erwidert haben. Nun hätte man sich mit einem lautstarken<br />

„Fuck off & Die!“ aus der B.M.-Szene verabschieden können, da man – jedenfalls nach meinem Dafürhalten – mittlerweile<br />

über ein musikalisches Vermächtnis verfügt, welches diese Szene für die Dauer ihrer Existenz prägen und beeinflussen wird.<br />

Wie wir wissen, haben DARKTHRONE keinen derartigen Entschluss gefasst. Es sollten noch acht weitere Alben folgen, das<br />

vorliegende inklusive, welche den graduellen Niedergang dieser Band demonstrieren. Im Laufe der Jahre – und der Veröffentlichungen<br />

– legte man das martialische Image ab; und unter den aufgeschminkten Totenmasken kamen die Gesichter<br />

von jungen Männern, die zu Späßen aufgelegt sind und sich das Bier gerne schmecken lassen, zum Vorschein. Auch auf das<br />

gewaltsame Einpflanzen neuer Spenderhirne in die Köpfe der Band wurde von Seiten der Musikpresse verzichtet, nachdem<br />

DARKTHRONE sich für vergangene Eklats artig entschuldigten und „Mißverständnisse“ aufrichtig bereuten. Im Gegenzug<br />

wurde die Band wieder interviewt, und ihre Veröffentlichungen wurden durchweg wohlwollend rezensiert. Die endgültige<br />

Rehabilitation von DARKTHRONE erfolgte schließlich durch ihre alte Plattenfirma, welche die einstigen Renegaten erneut<br />

unter Vertrag nahm und damit einen öffentlichkeitswirksamen Schlußstrich unter die skandalträchtige Vergangenheit der<br />

Band zog. Auch das aktuelle Album ist ein Produkt dieser Liaison. Es ist kein schlechtes Album, bei weitem nicht. Aber nicht<br />

mehr vieles daran erinnert an alte DARKTHRONE, obwohl sogar Reminiszenzen an ISENGARD in den 40 Minuten Spielzeit<br />

anklingen. Doch der Funke zündet nicht. Man muss nicht besonders spirituell veranlagt sein, um zu bemerken, dass die<br />

Energie, welche die DARKTHRONE-Alben in den Jahren zwischen 1991 und 1995 beseelt hat, noch nicht einmal ansatzweise<br />

zum Ausdruck kommt. Das Album klingt lässig bis spaßig, selbstzufrieden und selbstironisch. Definitiv sind <strong>hier</strong> keine Bösewichter<br />

mehr am Werk, welche die Mordtaten der südamerikanischen Todesschwadrone bejubeln und die Kritiker ihrer<br />

Musik als „Juden“ beschimpfen. Man hat diese Phase wirklich und wahrhaftig hinter sich gelassen. Für viele Beobachter<br />

mag das eine „reife Leistung“ sein, welche vom „coming of age“ der Band zeugt. Man sei nun eben erwachsen geworden;<br />

verantwortungs- und rücksichtsvoll. Keine „dummen Sprüche“ oder „sinnlose Provokation“ mehr. Aber auch: Kein Black Metal<br />

mehr! DARKTHRONE sind wieder an dem Ausgangspunkt ihrer Karriere angekommen. Man möchte wirklich zwei Mal<br />

hinschauen um sich zu vergewissern, dass das keine Illusion ist. Fast scheint es so zu sein, als hätte die Band sich niemals<br />

von diesem Punkt fortbewegt – ja, als sei Hank Amarillo nie zum Fenriz geworden. Aber nein, beim näheren Betrachten offenbart<br />

sich, dass der Wolf seinen Pelz abgelegt hat – und darunter kam ein Schafskopf zum Vorschein. Die Frage, ob es sich<br />

bei DARKTHRONE vielleicht die ganze Zeit über um ein Schaf imWolfspelz gehandelt hat, will man sich als alter Fan erst gar<br />

nicht stellen; geschweige denn, beantwortet haben. „Dark Thrones and Black Flags“ wird diese Antwort ohnehin nicht geben<br />

können. Es ist ein Album welches man nur dann unbeschwert genießen <strong>kann</strong>, sofern man die alten Klassiker noch nie gehört<br />

hat. Genau aus diesem Grund sollte es für viele Black Metal-Fans eigentlich ungenießbar sein. (APR)<br />

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