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54<br />
Geschmäcker scheiden. Ihr Death’n‘ Roll Metal will mir<br />
irgendwie nicht aufgehen. Dafür ist mir der experimentierfreudige<br />
Mix aus Death, Doom, Black und Rock einfach<br />
desöfteren zu schräg und zu abgedreht. Ich will die Band<br />
aber nicht ganz verteufeln. In den Stücken selbst sind großartige<br />
Abschnitte zu finden. Mal satt klingende Midtempo-<br />
Parts, dann wieder kriecht dieser musikalische LSD-Trip in<br />
finsterem Doom-Gewand daher. Begleitet von düsterem<br />
Gruft-Geröchel dürften Anhänger der neueren SATYRICON,<br />
ENTOMBED, CELTIC FROST und ähnlichem möglicherweise<br />
auf ihre Kosten kommen. Hier geht es aber noch ein paar<br />
Nuancen abgedrehter und makabrer zur Sache. Selbst<br />
vor Country-Einflüssen schreckt man <strong>hier</strong> nicht zurück.<br />
Der rasante Beginn von „The End“ hätte auch jeder Black<br />
Metal-Band gut zu Gesicht gestanden. Erwähnenswert<br />
ist auch noch die überaus gelungene Cover-Version von<br />
dem METALLICA-Klassiker „Damage Inc.“, der sich natürlich<br />
gesanglich vom Original entfernt. Viele gute Ansätze sind<br />
vorhanden, aber für mich definitiv zu experimentell und<br />
nicht eingängig genug, um mir sowas in einem Stück anzuhören.<br />
Die Franzosen sind natürlich handwerklich erste<br />
Sahne und haben wohl eine menge Spaß an ihrem Werk<br />
gehabt. Aufgeschlossene Seelen sollten durchaus ein paar<br />
Hörproben davon nehmen. Coverartwork ist übrigens sehr<br />
gelungen. (BOD)<br />
CREATURE<br />
„Feindtbild“ - CD<br />
Eichenthron<br />
CREATURE ist eine Band, die mir live immer ausgezeichnet<br />
gefallen hat. Auf Scheibe bin ich allerdings bisher noch<br />
kaum in den Genuss gekommen, etwas anzuhören, und<br />
muss leider zugeben, dies mit ihrem neuen Werk auch<br />
nicht zu können. Aber fangen wir ganz von vorne an. Die<br />
Promo-CD inkl. Beizettel ist sehr ansehnlich gestaltet und<br />
man merkt auf jeden Fall eine visuelle Einheit zur Musik.<br />
Das neue Werk, welches im November 2008 veröffentlicht<br />
wurde, beinhaltet 10 Stücke und ist mit Ein- und Ausklang<br />
abgerundet. Allerdings sind die Stücke meiner Meinung<br />
nach zu flach. „W.i.W.“ verliert sich in langweiligen Wiederholungen<br />
und ist wirklich nicht angenehm zu hören. Die<br />
folgenden Lieder steigern sich dann allerdings wieder und<br />
bieten durchaus gutes Material. Vereinzelt sind auch ruhige<br />
Töne anzutreffen, was mir gefällt. Highlight der CD wäre<br />
allenfalls „Des Krieges Eisen“, welches ganz abwechslungsreiche<br />
Melodien aufweist. Ich konnte die Band bereits auf<br />
dem NOCTURNAL EMPIRE und diversen anderen Konzerten<br />
live sehen und war stets positiv überrascht. Spätestens<br />
nach dem 6. Lied hört man allerdings weder Besonderheit<br />
noch Akzent aus den Klängen heraus und somit muss ich<br />
zugeben, nicht sonderlich begeistert von diesem Album zu<br />
sein. Vielleicht sind die fünf Mannen doch eher etwas für<br />
die Bühne!? Übrigens stehen für 2009 bereits diverse Konzerte<br />
an: www.creature666.de Dort sowie auf der Heft-CD<br />
gibt es auch Hörproben zum Album! (N/A)<br />
IVENBERG<br />
„Leben heißt Sterben“ - CD<br />
Asatru Klangwerke<br />
Hier liegt mir nun das neue Machwerk der Coburger IVEN-<br />
BERG, das auf den Namen „Leben heisst sterben“ getauft<br />
wurde. Und was ich da höre kippt mich glatt aus den Latschen.<br />
Hier wird einem moderner Viking Metal geboten,<br />
der mit einer ordentlichen Prise Black und Death Metal<br />
angereichert wurde. Das ganze Album überzeugt mit einer<br />
gehörigen Portion Spielfreude und lädt dazu ein, mit<br />
IVENBERG in die Schlacht zu ziehen um den Feinden den<br />
gottesfürchtigen Kopf vom Leib zu schlagen. Man braucht<br />
<strong>hier</strong> kein Stück in Vordergrund zu stellen, denn wirklich<br />
jedes Stück ist ein Hit. Die einzelnen Stücke überzeugen<br />
mit starker Dynamik und erhabenen Melodien. Egal, ob<br />
man die einzelnen Lieder mal mit Black Metal- oder Death<br />
Metal-Anteilen anreichert, rasend schnell oder im Midtempo<br />
stampft, man überzeugt immer auf ganzer Länge;<br />
man wird immer dazu angeregt die geballte Faust in die<br />
Luft zu strecken und die heimischen Met-Vorräte zu vernichten.<br />
Die Texte werden ausschließlich in der deutschen<br />
Muttersprache gekeift und wirken dabei in keinster Weise<br />
überzogen, ab und zu werden diese noch von tiefen Gegrowle<br />
unterstützt. Die Scheibe besticht durch einen höllisch<br />
guten Sound, der glasklar aber auch herrlich roh und<br />
traditionell klingt. Zum Ende hat man noch das Stück „Wir<br />
sind die letzten Krieger“ draufgepackt, das auf jedem Fest<br />
die Stimmung zum Siedepunkt bringt. Das Coburger Quartett<br />
um den ehemaligen VARG-Frontmann verscheucht<br />
eine ganze Reihe Möchtgernwikinger von ihren Plätzen<br />
und braucht auch den internationalen Vergleich nicht zu<br />
scheuen. Diese Scheibe ist jedem zu empfehlen, egal ob<br />
Metalhead, Hobbywikinger oder Vollblutheide; <strong>hier</strong> wurde<br />
alles richtig gemacht. (Ascheregen; www.schlachtenruf.de)<br />
PARAGON BELIAL<br />
“Nosferathu Sathanis” - CD<br />
Bloodred Horizons<br />
Totgesagte leben ja be<strong>kann</strong>tlich länger, und mit PARA-<br />
GON BELIAL hat sich so ein tot geglaubtes Urgestein aus<br />
seiner modrigen Gruft erhoben, um uns nach 12-jähriger<br />
Pause (wenn man mal von dem 2001er Demo absieht)<br />
mit einem neuen Album zu beglücken. Es handelt sich bei<br />
„Nosferathu Sathanis“ um recht oldschool-lastigen Black<br />
Metal, wie auch schon der von DARKTHRONE entliehene<br />
Bandname vermuten lässt. Wenn man die beiden Veröffentlichungen<br />
„Hordes of the Darkland“ und den neuesten<br />
Erguss miteinander vergleicht, dann fällt vor allem mal der<br />
extrem verbesserte Sound auf. Das damals durchaus akzeptable<br />
Debüt litt nämlich unter einem etwas dürftigen,<br />
drucklosen Sound. Diesem Punkt hat man sich auf N.S.<br />
angenommen und einen kraftvollen Powersound kreiert.<br />
Ich finde nicht, dass die neun Songs nun zu clean klingen<br />
wie man in mancher Rezension zu lesen bekam. Auch um<br />
Abwechslung ist man bei PARAGON BELIAL bemüht. Es<br />
gibt viele Tempowechsel, gepaart mit dezent eingesetzten<br />
Effekten wie Glockengeläut. Als Highlight muss man wirklich<br />
die HELLHAMMER-Coverversion „Aggressor“ bezeichnen,<br />
die es in sich hat und die sich keinesfalls hinter dem<br />
Original zu verstecken braucht. Das <strong>hier</strong> alte Hasen hinter<br />
den Instrumenten stehen, merkt man den Kompositionen<br />
an. Die meisten der Bandmitglieder waren und sind immer<br />
noch in anderen mehr oder weniger be<strong>kann</strong>ten Bands wie<br />
BETHLEHEM, SHINING, ANTI etc. tätig. Der Sänger versucht<br />
trotz der kehligen Tonlage zu singen und auch sonst geht<br />
es nicht so roh zu wie bei alten DARKTHRONE, GODLESS<br />
NORTH und sonstigen Konsorten. Dafür klingen einige<br />
der schnellen Gitarrenläufe fast zu melodisch, was von<br />
meiner Seite aber kein Kritikpunkt sein soll. „Nosferathu<br />
Sathanis“ gefällt mir wirklich ganz gut und die 38 Minuten<br />
vergehen wie im Fluge. Nicht der Überhammer, aber doch<br />
ein beachtliches Lebenszeichen des Belial. Ein Fehlkauf ist<br />
eigentlich ausgeschlossen. (BOD)<br />
ELITE<br />
“We Own the Mountains” - CD<br />
Folter<br />
Hochtrabende Namensgebung war ja schon immer so<br />
eine Sache, besonders im vorliegende Fall von ELITE. Kann<br />
sich eine Band den Anspruch herausnehmen, sich gewissermaßen<br />
über den Rest zu stellen? Und wenn ja, welcher<br />
Rest ist damit gemeint? Heimatstadt? Norwegen? Europa?<br />
Oder gar noch weiter? Einerseits ist dies natürlich eine<br />
rhetorische Frage, allerdings muss man gerade im extremen<br />
Metal eine Definition des Begriffes “Elite“ finden, um<br />
dem wissenschaftlich nachgehen zu können. Mir ist das<br />
prinzipiell schnuppe, hauptsache es knallt. Und das tut es<br />
auf “We own the Mountains“ in jeder Hinsicht. Konnte ich<br />
mich vorab von den Live-Qualitäten der neuen Stücken<br />
überzeugen, so <strong>kann</strong> die Platte durchaus mithalten – auch<br />
wenn ELITE zweifelsohne eine Band sind, die sich auf der<br />
Bühne wohlfühlt. Das neue Machtwerk umfasst neun Stükke,<br />
von denen erstmals zwei in der englischen Sprache<br />
vorgetragen werden (“Winter Moon King“ und “Legend“).<br />
Ansonsten bleibt man seiner Muttersprache treu, wobei<br />
der Opener “Volvensvinter Seid“ einen von Beginn an<br />
gleich mitreisst. Geboten wird ELITE-typischer Black Metal<br />
mit eingängigen Rhythmen, einprägsamem Riffing und<br />
tightem Schlagzeugspiel. Die Norweger verstehen es aber<br />
auch, das Gaspedal mehr als selten durchzudrücken und<br />
dem Ganzen einen gewaltigen Geschwindigkeitsschub zu<br />
geben, bevor es dann wieder in kontrollierte Gefilde zurückgeht.<br />
Mit einer Spielzeit von knapp 48 Minuten <strong>kann</strong><br />
ELITE auch anno 2008 wieder eine gute Bewerbung für die<br />
herrschende Klasse abgeben – ob´s was wird, hängt von<br />
den Verkaufszahlen ab! (SS)<br />
ZWEITE MEINUNG:<br />
Ich <strong>kann</strong> mich nur noch dunkel an die bisherigen Langspieler<br />
– „Kampen“ und „Bifrost“ – von ELITE erinnern, da<br />
werfen mir die Norweger schon ihren Drittling vor die<br />
Füsse, der den Titel „We Own The Mountains“ trägt und ein<br />
heisses Eisen in Sachen melodischen Schwarzmetalls darstellt.<br />
Sicher, heutzutage sind selbst die feinste Produktion<br />
und das konsequenteste Nähmaschinen-Drumming keine<br />
Garanten für hohe Qualität, aber wenn man seine Stärken<br />
so gekonnt in den Vordergrund zu spielen weiss, wie<br />
ELITE, so darf man sich zurecht zumindest in die unteren<br />
Spitzenregionen einsortieren lassen. Neues Logo, neues<br />
Glück. Eine mitreissende Instrumentierung, die in Sachen<br />
Detailverliebtheit ihresgleichen sucht und sich stets auf<br />
die Fähigkeiten der einzelnen Musikanten stützen <strong>kann</strong>.<br />
Eine Produktion, die vielleicht schon einen Tick zu glasklar<br />
angelegt worden ist, um sich nicht zu weit vom Ursprung<br />
des Black Metal zu entfernen. Aber: Leider ein recht statisches<br />
und trockenes Songwriting, das erkennen lässt, dass<br />
ELITE sich keine übergrosse Mühe gegeben haben, um das<br />
Rad neu zu erfinden, sondern es sich bequem gemacht<br />
und lieber auf altbewährte Strickmuster vertraut haben.<br />
Diese Prioritätenlage wird natürlich nicht jeden Metaller<br />
ansprechen, da zuviel altbackenes Tonmaterial nur selten<br />
für Begeisterung sorgt, ganz gleich, wie gut es produziert<br />
worden ist. Kann man sich aber auch nach fünfzehn Jahren<br />
noch immer über echte alte Schule freuen und stört man<br />
sich dabei nicht an topmoderner Verpackung, so darf man<br />
den Kompositionen auf „We Own The Mountains“ ein Ohr<br />
leihen und sich die Scheibe ins heimische Kämmerchen<br />
holen. Ein Fehlgriff tut man <strong>hier</strong> in keinem Falle, denn ELITE<br />
haben zweifelsfrei einiges auf der Pfanne! Wir dürfen auf<br />
das nächste Album gespannt sein, denke ich. (DT)<br />
DEMONIZER<br />
“Triumphator“ - CD<br />
Folter<br />
Wie man sich doch täuschen <strong>kann</strong>! Klang die neue Scheibe<br />
von DEMONIZER im zugegeben Standard-Autoradio<br />
ziemlich flachbrüstig, so musste ich meine Meinung nach<br />
etwas widerwilligem Einlegen auf der heimischen Stereo-<br />
Anlage wieder zurücknehmen. Denn <strong>hier</strong> entfaltete sich<br />
erstmals die Komplexität von “Triumphator“, die jedem<br />
Black/Thrash-Jüngling die Tränen in die Augen treiben sollte.<br />
Neun Stücke mit magischen 44:44 Minuten Laufzeit mit<br />
rasenden Gitarren, stumpfem und polterndem Drumming,<br />
dazu ein kehliges Krächzen in bester INFERNÖ & Co. – Manier<br />
(alles aber sauber produziert) krachen aus den Boxen,<br />
dass die Wände wackeln. Treibende Riffs wie in “The Wolf<br />
Inside“ oder „Bright the Stars Must Shine Tonight“ sorgen<br />
für viel Spass bei der Couch-Fraktion und auch thematisch<br />
bleibt man sich selbst treu – Beispiel gefällig? “Alcoholic“,<br />
“Let Them Hate“ und mein Favorit, “Bestial Ejaculation“ machen<br />
auch beim Lesen Spass, auch wenn mir leider nicht<br />
die Texte vorliegen. Wenn die Party gut werden soll, dann<br />
<strong>kann</strong> ich “Triumphator“ voll und ganz empfehlen! (SS)<br />
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