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Veranstaltungen teilgenommen 31 . Wie viele davon auf die Volksbildungsstätte entfallen,<br />
konnte nicht ermittelt werden. Der IKZ schrieb, die Zahlen zeigten, „dass die Bevölkerung<br />
des Kreises <strong>Iserlohn</strong> trotz der kriegsbedingten Arbeitsbelastung noch Zeit gefunden hat,<br />
geistige Erholung zu suchen“ 32 . Doch die Aussage ist kritisch zu sehen. Die NSDAP schaffte<br />
es in den zwölf Jahren ihrer Diktatur nicht, ein einheitliches Erwachsenenbildungssystem auf<br />
die Beine zu stellen. Und: Innerhalb des Organisationsnetzes der DAF „wurden die<br />
Volkshochschulen als ,Herzkammern der Erwachsenenbildung’ bezeichnet, doch entfiel auf<br />
sie innerhalb der Gesamtheit der Aktivitäten nur ein ziemlich kleiner Teil, in dem sich zudem<br />
Bildungsarbeit und Freizeitbetreuung mischten“ 33 .<br />
1942 wurde das Deutsche Volksbildungswerk aus der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“<br />
herausgelöst und direkt der Deutschen Arbeitsfront unterstellt. Dies bildete „den Schlussstein<br />
in der organisatorischen und ideologischen Gleichschaltung und Erfassung der<br />
Erwachsenenbildung unter dem NS-Regime“ 34 .<br />
Aus dieser Zeit sind im Stadtarchiv <strong>Iserlohn</strong> zwei Arbeitspläne der Volksbildungsstätte<br />
<strong>Iserlohn</strong> erhalten. Der Plan 1942/43 wurde herausgegeben von „Die Deutsche Arbeitsfront<br />
NSG ,Kraft durch Freude’“ und „Deutsches Volksbildungswerk Gau Westfalen-Süd“. Die<br />
Geschäftsstelle der Volksbildungsstelle befand sich im Sitz der Kreisverwaltung der DAF an<br />
der Vinckestra0e 2-4. Leiter der Einrichtung war Studienrat Walter Niederstebruch, zum<br />
Beirat gehörten für das Haus der Heimat Gustav Pfingsten sowie Vertreter der NSDAP, der<br />
DAF, des Stadt- und Landkreises und für den Verein für Kulturpflege im Reichswerk Buch<br />
und Volk (ehemals Kaufmännischer Verein). Veranstaltungsorte waren neben <strong>Iserlohn</strong> (vor<br />
allem in den Räumen der „Harmonie“) auch Letmathe, Hemer, Hohenlimburg, Menden und<br />
Schwerte. Eine Hörerkarte kostete 0,50 Reichsmark.<br />
Für die Veranstaltungen in <strong>Iserlohn</strong> zeichnete zudem der „Parteigenosse (PG)“ Fritz<br />
Sparrenberg verantwortlich.<br />
Veranstaltungen im Programm 1942/43 waren unter anderem „Die rote Weltpest“ (in Hemer<br />
angeboten), „Rasse und Musik“ (in <strong>Iserlohn</strong>) und „Die Grundlagen der japanischen<br />
31 <strong>Iserlohn</strong>er Kreisanzeiger. 30. Januar 1943.<br />
32 <strong>Iserlohn</strong>er Kreisanzeiger. 30. Januar 1943.<br />
33 Faulenbach, Bernd: Rückkehr zur Weimarer Tradition? In: Ciupke, Paul / Faulenbach, Bernd / Jelich, Franz-<br />
Josef/ Reichling, Norbert (Hrsg.): Erwachsenenbildung und politische Kultur in Nordrhein-Westfalen. Essen,<br />
2003. S. 74.<br />
34 Olbrich, Josef: Geschichte der Erwachsenenbildung in Deutschland. Bonn, 2001. S. 241.<br />
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