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überlegten viele Volkshochschulen, sich verstärkt auf die neuhumanistische, bürgerliche<br />
Bildungstradition zu konzentrieren. Schließlich waren die Deutschen doch einst als „Volk der<br />
Dichter und Denker“ bekannt gewesen.<br />
In <strong>Iserlohn</strong> wurden beide Linien verfolgt. Man arbeitete mit dem DBG zusammen, bot aber<br />
Veranstaltungen im Sinne der klassischen bürgerlichen Bildungstradition.<br />
Im November 1949, mehr als vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, nahm die<br />
<strong>Iserlohn</strong>er Volkshochschule unter der Leitung von Kulturreferent Carolus Hartmann, einem<br />
Angestellten der Stadt, ihre Arbeit wieder auf. Man folgte damit also dem Beispiel vieler<br />
anderer Städte in NRW. 1949/50 gab es damit im Regierungsbezirk Arnsberg 43<br />
Volkshochschulen. 44 <strong>Iserlohn</strong>s Bevölkerung hatte nach dem Krieg stark zugenommen, viele<br />
Evakuierte und Flüchtlinge waren in die Stadt geströmt – es gab viele mögliche Hörer für eine<br />
Volkshochschule.<br />
Zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1949 in <strong>Iserlohn</strong> auch wieder ein<br />
Programmheft gedruckt. An den Veranstaltungen konnte jeder teilnehmen, der das 16.<br />
Lebensjahr vollendet hatte. Die Semester, die jeweils mit einer Feierstunde eröffnet wurden,<br />
liefen von Oktober bis Ende März, nur der Arbeitskreis „Arbeit und Leben“ schloss im Juni.<br />
„Die Volkshochschule der Stadt <strong>Iserlohn</strong> zählt innerhalb des Landes zu jenem noch<br />
verhältnismäßig kleinen Kreis der Erwachsenenbildungswerke, der die Teilnahme an den<br />
Vorlesungen nahezu ohne Kosten ermöglicht. Sie erhebt lediglich für jede<br />
Arbeitsgemeinschaft eine einmalige Einschreibegebühr. Zu den Sonderveranstaltungen haben<br />
die Hörer bei Vorlage ihres Hörerausweises zu wesentlich ermäßigten Eintrittspreisen<br />
Zutritt.“ 45<br />
Arbeitskreise waren im Unterschied zu Kursen, wo ein Dozent den Teilnehmern Wissen<br />
vermittelte, Lehrveranstaltungen, in denen die Teilnehmer unter Anleitung eines Dozenten an<br />
der Erarbeitung der Thematik mitwirken. Es handelt sich also um eine aktive Form von<br />
Lehrveranstaltung, in der zu möglichst selbstständigem Tun angeregt werden soll.<br />
44 Reichling, Norbert: Zwischen „freier Bildungsgemeinschaft“ und „allgemeinem Bildungsbedürfnis. In:<br />
Ciupke, Paul / Faulenbach, Bernd / Jelich, Franz-Josef/ Reichling, Norbert (Hrsg.): Erwachsenenbildung und<br />
politische Kultur in Nordrhein-Westfalen. Essen, 2003. S. 130.<br />
45 Verwaltungsbericht der Stadt <strong>Iserlohn</strong> 1946/50. Stadtarchiv <strong>Iserlohn</strong>. Bestand S3 B888. S. 103.<br />
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