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Frau“: „Die gepflegte Frau“ (Kosmetikschule), „Das Künstlerische im Alltag“ und „Weben<br />
für Anfänger und Fortgeschrittene“. Es gab auch eine Jugendvolkshochschule mit Kursen wie<br />
„Einführung in das Photographieren“ oder „Man benimmt sich wieder“.<br />
Im April 1955 bekam die Volkshochschule <strong>Iserlohn</strong> hohen Besuch: Die Landestagung der<br />
Volkshochschulen NRW fand in Anwesenheit von Kultusminister Werner Schütz statt. Dr.<br />
Groot forderte in diesem Zusammenhang „junge Dozenten, geeignete Räume, Seminare für<br />
Erwachsenenbildung, Heimvolkshochschulen und vor allem hauptamtliche<br />
Erwachsenenbildner in allen Gemeinden über 50 000 Einwohner.“ 63<br />
1955 verabschiedete sich Kulturdezernent Dr. Gerhard Groot, offizieller Leiter der VHS, aus<br />
<strong>Iserlohn</strong> und wurde Stadtdirektor in Soest. Er wurde später auch 1. Vorsitzender des<br />
Landesverbandes der Volkshochschulen von Nordrhein-Westfalen. Sein Nachfolger in<br />
<strong>Iserlohn</strong>, Oberstadtdirektor Wohlert, übernahm nicht die Position des VHS-Leiters, dies<br />
wurde nun auch offiziell Marieluise Spangenberg. Damals gab es keinerlei geregelte<br />
Anforderungen an das Amt des VHS-Leiters, ein Studium beispielsweise war nicht nötig.<br />
Marieluise Spangenberg hatte als Kulturamtsleiterin alle Hände voll zu tun, denn sie musste<br />
sich mit ihren beiden Mitarbeiterinnen nicht nur um die VHS, sondern auch um das Theater,<br />
die Stadtbücherei und das Archiv kümmern. Marieluise Spangenberg war meistens von<br />
morgens bis spät in die Nacht beschäftigt, vor allem abends, dann betreute sie die Dozenten,<br />
holte sie oft vom Bahnhof ab und brachte sie spät am Abend wieder hin. Auch einfache<br />
Arbeiten wurden ihr nicht abgenommen. Als beispielsweise ein Arbeitsloser engagiert wurde,<br />
um Werbeplakate für die VHS in der Stadt anzukleben, unterband das Rathaus, sprich<br />
Stadtdirektor Wach, dies. VHS-Leiterin Spangenberg sauste also durch <strong>Iserlohn</strong> und klebte<br />
Plakate an Litfasssäulen. 64<br />
Das VHS-Programmheft 1956/57 hatte ein handliches kleines Querformat, der farbenfrohe<br />
Umschlag war von dem <strong>Iserlohn</strong>er Künstler Karl Tüttelmann gestaltet worden. Erstmals gab<br />
es einen inhaltlichen Schwerpunkt, nämlich „Vom Geist unserer Zeit“. Vier Arbeitskreise<br />
beschäftigten sich in den Bereichen Malerei, Philosophie und Literatur damit. Zudem las<br />
unter anderem – als dritte Frau innerhalb der Arbeitsgemeinschaft „Aspekte der modernen<br />
Literatur“ – die bekannte Autorin Luise Rinser aus ihren Werken. Weitere Beispiele für<br />
bekannte Persönlichkeiten, die die VHS <strong>Iserlohn</strong> besuchten, sind etwa Käthe Kruse (1957),<br />
63 <strong>Iserlohn</strong>er Kreisanzeiger. 75 Jahre VHS 1919-1994. Sonderseite. 26. Mai 1994.<br />
64 Interview von Verfasserin mit Peter Bachmann am 2. August 2008 in <strong>Iserlohn</strong>.<br />
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