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Erste Schritte in die Physik für Gehörlose - sonderpaedagoge.de!

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Außenseiter-Kunst<br />

nach nicht bee<strong>in</strong>flussen ließ. In e<strong>in</strong>er uns zur Verfügung gestellten<br />

biographischen Notiz heißt es, dass Georg Brand „beim e<strong>in</strong>maligen<br />

Stu<strong>die</strong>ren e<strong>in</strong>es Bildban<strong>de</strong>s <strong>die</strong> Arbeiten <strong>de</strong>s berühmten Österrei-<br />

chers <strong>für</strong> weniger gelungen als se<strong>in</strong>e eigenen betrachtete und das<br />

Thema damit ad acta legte.“<br />

Georg Brands beliebtesten Motive s<strong>in</strong>d Frauen, „weil sie schön aus-<br />

sehen ... und e<strong>in</strong>e schöne Figur haben“ (Georg Brand). E<strong>in</strong>ige <strong>de</strong>r<br />

Frauenbil<strong>de</strong>r gehen wohl aus se<strong>in</strong>er Sympathie gegenüber „gut<br />

aussehen<strong>de</strong>n“ Mitarbeiter<strong>in</strong>nen hervor. Beson<strong>de</strong>rs <strong>in</strong>teressieren ihn<br />

<strong>die</strong> weiblichen Geschlechtsteile, <strong>die</strong> er gerne <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en symmetrisch<br />

aufgebauten, farbenprächtigen und kontrastreichen Frauenbil<strong>de</strong>rn<br />

hervorhebt (vgl. Abb. 4 u. 5). Wir haben es hier mit Hervorhebun-<br />

gen zu tun, bei <strong>de</strong>nen im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er „Be<strong>de</strong>utungsgröße“ (RICHTER<br />

1997, 42) anstelle analoger (empirisch-gegenstandsadäquater)<br />

Formen übergroße Figurationen treten, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Bildner beson-<br />

<strong>de</strong>rs be<strong>de</strong>utsam s<strong>in</strong>d. Georg Brands Institutionsbiographie lässt<br />

vermuten, dass sich h<strong>in</strong>ter se<strong>in</strong>en Vorlieben <strong>für</strong> „schöne Frauen“<br />

und weibliche Geschlechtsteile (schöne Brüste) unbefriedigte Be-<br />

dürfnisse o<strong>de</strong>r Sehnsüchte nach Liebe und Partnerschaft sowie Ge-<br />

fühlskonflikte (z. B. Begehren und Distanz) verbergen, <strong>die</strong> symbol-<br />

haft („belebt“ durch <strong>die</strong> Schrägstellung <strong>de</strong>s Kopfes und das Zeigen<br />

auf <strong>die</strong> Brust, Abb. 5) zum Ausdruck gebracht wer<strong>de</strong>n. Möglicher-<br />

weise bietet ihm das bildnerische Arbeiten psychische Entlastung<br />

o<strong>de</strong>r Kompensation. Neben <strong>die</strong>ser „Affekt-Perspektive“ (Kläger) und<br />

<strong>de</strong>n „exemplarischen Details“ (RICHTER), <strong>de</strong>nen wir unter an<strong>de</strong>rem<br />

auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em (nicht abgebil<strong>de</strong>ten) Selbstbildnis begegnen (über-<br />

große Pfeife <strong>de</strong>s „Pfeifenrauchers“ Georg Brand), weisen se<strong>in</strong>e<br />

Frauenbil<strong>de</strong>r wie auch e<strong>in</strong>ige an<strong>de</strong>re Bildmotive (Abb. 6 u. 7) Ten-<br />

<strong>de</strong>nzen zu e<strong>in</strong>er „kanonischen Form“ (Kläger) auf, <strong>in</strong><strong>de</strong>m Vorstel-<br />

lungen recht e<strong>in</strong>fach und e<strong>in</strong><strong>de</strong>utig durch e<strong>in</strong>en geometrisierten Stil<br />

zum Ausdruck gebracht wer<strong>de</strong>n. Interessant ist <strong>die</strong> Frage, ob sich<br />

- 20 -<br />

Heilpädagogik onl<strong>in</strong>e 04/ 08

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