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Erste Schritte in die Physik für Gehörlose - sonderpaedagoge.de!

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Elterntra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs bei AD(H)S und expansiven Verhaltensstörungen<br />

Wenn man nun e<strong>in</strong>en Schritt weiter geht und neben <strong>de</strong>r kl<strong>in</strong>ischen<br />

Anwendung und <strong>de</strong>r Berücksichtigung empirischer Daten, <strong>die</strong><br />

Durchführung solcher Programme auch als E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> familiäre und<br />

damit auch <strong>in</strong> gesellschaftliche Wirklichkeiten betrachtet, muss e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>schätzung auch auf <strong>de</strong>r Basis von allgeme<strong>in</strong>en pädagogischen<br />

Grundhaltungen erfolgen, wie sie <strong>de</strong>rzeit bezüglich universeller El-<br />

terntra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs diskutiert wer<strong>de</strong>n (vgl. DEEGENER & HURRELMANN<br />

2002; TSCHÖPE-SCHEFFLER 2003). Unter Berücksichtigung e<strong>in</strong>er<br />

solchen Herangehensweise muss vor allem <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>satz von PEP,<br />

was von <strong>de</strong>n Autoren auch als wirksames Programm bei „normalen<br />

Erziehungsschwierigkeiten“ angesehen wird, kritisch h<strong>in</strong>terfragt<br />

wer<strong>de</strong>n. Dabei ist <strong>in</strong> beson<strong>de</strong>rem Maße zu berücksichtigen, dass<br />

<strong>die</strong>ses Programm von e<strong>in</strong>er hohen Zahl „im weitesten S<strong>in</strong>n pädago-<br />

gisch Tätiger“ durchgeführt wer<strong>de</strong>n kann, was ebenfalls kritisch zu<br />

werten ist. Zu<strong>de</strong>m sollte e<strong>in</strong>e Ause<strong>in</strong>an<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>n thera-<br />

peutischen Metho<strong>de</strong>n (z.B. <strong>de</strong>r „Auszeit“) solcher „kl<strong>in</strong>ischer Eltern-<br />

tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs“ erfolgen. Wenngleich <strong>die</strong> Anwendung <strong>die</strong>ser Programme<br />

auf Eltern so genannter Risikok<strong>in</strong><strong>de</strong>r e<strong>in</strong>en Unterschied zu univer-<br />

sellen Elterntra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs darstellt, muss <strong>de</strong>nnoch <strong>die</strong>ses methodische<br />

Vorgehen diskutiert wer<strong>de</strong>n. So gehen zwar e<strong>in</strong>ige Autoren davon<br />

aus, dass <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>satz autoritärer Erziehungsmetho<strong>de</strong>n bei bereits<br />

auffälligen K<strong>in</strong><strong>de</strong>rn <strong>de</strong>m autoritativem Erziehungsstil gegenüber ef-<br />

fektiver se<strong>in</strong> kann, doch rechtfertigt <strong>die</strong>s me<strong>in</strong>er Ansicht nach nicht<br />

pr<strong>in</strong>zipiell <strong>de</strong>n E<strong>in</strong>satz von Bestrafung („negative Konsequenzen“).<br />

Insbeson<strong>de</strong>re <strong>die</strong> Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r „Auszeit“ ist hier als problematisch<br />

e<strong>in</strong>zustufen. Wenn erzw<strong>in</strong>gen<strong>de</strong> Verhaltensweisen, wie PATTERSON<br />

ET. AL. (1989) sie beschreiben, zum Standardrepertoire von Eltern<br />

<strong>in</strong> Familien betroffener K<strong>in</strong><strong>de</strong>r gehören, stellt sich <strong>die</strong> Frage, ob <strong>de</strong>r<br />

E<strong>in</strong>satz <strong>die</strong>ser Metho<strong>de</strong> nicht ebenfalls zu <strong>de</strong>n erzw<strong>in</strong>gen<strong>de</strong>n Ver-<br />

haltensweisen gezählt wer<strong>de</strong>n kann und man zu<strong>de</strong>m nicht Gefahr<br />

läuft, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>flationäre Anwendung <strong>die</strong>ser Metho<strong>de</strong> zu unterstützen.<br />

- 53 -<br />

Heilpädagogik onl<strong>in</strong>e 04/08

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