Ökobilanzierung der Holzproduktion im Kurzumtrieb - 1. Januar 2008
Ökobilanzierung der Holzproduktion im Kurzumtrieb - 1. Januar 2008
Ökobilanzierung der Holzproduktion im Kurzumtrieb - 1. Januar 2008
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
liegen, müssen hier in die Bilanzierung einbezogen werden. Dabei gibt es Schwierigkeiten,<br />
weil für eine Reihe von spezifischen Umweltwirkungen, wie zum Beispiel die Auswirkungen<br />
<strong>der</strong> Flächennutzung auf die Biodiversität o<strong>der</strong> Bodenqualität, anerkannte<br />
Methoden zu <strong>der</strong>en Erfassung fehlen. Gerade für Elemente von Ökobilanzen <strong>im</strong> landund<br />
forstwirtschaftlichen Bereich (z.B. Landnutzung) stehen noch keine ausreichend<br />
anerkannten Methoden zur Verfügung.<br />
2.2 Vorgehen<br />
2.2.1 Modellierung<br />
Das Modell zur Abbildung des Lebenswegs einer <strong>Kurzumtrieb</strong>splantage (KUP) wurde<br />
mit Hilfe <strong>der</strong> Software GaBi 4.0 <strong>der</strong> PE International GmbH (LBP, PE 2006), sowie <strong>der</strong><br />
darin integrierten Datenbank erstellt.<br />
Der Aufbau des Ökobilanzmodells erfolgte in Modulen (Abbildung 1), die wie<strong>der</strong>um in<br />
Submodule geglie<strong>der</strong>t sind. Dadurch können die Ergebnisse <strong>der</strong> einzelnen Teilschritte<br />
genau erfasst und analysiert werden. Die verschiedenen Einstellungen können für jedes<br />
Modul individuell angepasst und verän<strong>der</strong>t werden.<br />
2.2.2 Systemgrenzen und funktionale Einheit<br />
Die Biomasseproduktion mit Hilfe schnellwachsen<strong>der</strong> Baumarten, zumeist Pappel,<br />
Weide o<strong>der</strong> Robinie, unterscheidet sich von <strong>der</strong> herkömmlichen landwirtschaftlichen<br />
einjährigen Produktionsweise und entspricht eher dem Muster <strong>der</strong> Bewirtschaftung<br />
eines Nie<strong>der</strong>waldes. Die einmal gepflanzten Bäume werden mehrfach <strong>im</strong> Abstand von<br />
mindestens 3 Jahren geerntet. Die zurückbleibenden Stöcke sind wie<strong>der</strong>ausschlagfähig,<br />
sodass dieselbe Fläche <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> beerntet werden kann. Die gesamte Standdauer<br />
<strong>der</strong> Plantage kann zwischen 20 und 30 Jahren (BOELKE 2006; HOFMANN 2004) liegen.<br />
Vor <strong>der</strong> Pflanzung sind verschiedene Schritte <strong>der</strong> Bodenbearbeitung notwendig,<br />
beson<strong>der</strong>s wenn es sich um Flächen mit einer dichten Grasnarbe handelt. Mindestens<br />
jedoch sind eine Grundbodenbearbeitung und die anschließende Vorbereitung des<br />
Pflanzbettes notwendig. Außerdem ist in den meisten Fällen eine Behandlung mit Herbiziden<br />
notwendig (RÖHRICHT/RUSCHER 2004; VETTER et al. 2002; HOFMANN<br />
2004). Die Steckhölzer werden zumeist maschinell gepflanzt. Im Anpflanzjahr ist außerdem<br />
noch eine mechanische Unkrautbekämpfung nötig. Die Ernte erfolgt in den<br />
meisten Fällen vollmechanisiert mit entsprechenden Erntemaschinen (vgl. Kap. 3.5).<br />
Bei <strong>der</strong> Rückwandlung <strong>der</strong> Flächen in Ackerland müssen die Wurzelstöcke <strong>der</strong> Bäume<br />
mit Fräsen o.ä. entfernt werden.<br />
6