Ökobilanzierung der Holzproduktion im Kurzumtrieb - 1. Januar 2008
Ökobilanzierung der Holzproduktion im Kurzumtrieb - 1. Januar 2008
Ökobilanzierung der Holzproduktion im Kurzumtrieb - 1. Januar 2008
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1993). Die Kohlenstoffakkumulation findet hauptsächlich in den oberen Bodenschichten<br />
statt, nicht <strong>im</strong> Mineralboden (JUG et al. 1999; SARTORI 2007). Damit kann davon ausgegangen<br />
werden, dass dieser Speicher nicht sehr langfristig ist, da <strong>der</strong> gebundene Kohlenstoff<br />
dort leichter mobilisiert werden kann, als <strong>im</strong> Mineralboden, <strong>der</strong> als langfristiger<br />
Speicher angesehen wird.<br />
HELLER et al. (2003) sowie MANN & SPATH (1997) gehen in ihren <strong>Ökobilanzierung</strong>en<br />
von <strong>Kurzumtrieb</strong>splantagen aufgrund von Studien davon aus, dass die Verän<strong>der</strong>ung des<br />
Bodenkohlenstoffs plus minus null innerhalb des betrachteten Zeitraumes ist.<br />
Wie soll mit all diesen Unsicherheiten und Variationen <strong>im</strong> Rahmen einer <strong>Ökobilanzierung</strong><br />
umgegangen werden? Wie verrechnet man die anfänglichen Kohlenstoffverluste?<br />
Holz, das aus einer <strong>der</strong> ersten Umtriebszeiten stammt, müsste eine zusätzliche C-<br />
Emission angelastet werden. Wie viel Kohlenstoff wird wie<strong>der</strong>um bei <strong>der</strong> Rodung und<br />
Rückverwandlung in Ackerland freigesetzt, wie viel bleibt gespeichert und für wie lange?<br />
Die zeitliche D<strong>im</strong>ension ist in <strong>der</strong> gesamten Betrachtung überhaupt nicht enthalten. All<br />
diese wi<strong>der</strong>sprüchlichen Angaben können <strong>der</strong>zeit schwer in das Ökobilanzmodell integriert<br />
werden. Benötigt würden Baselines für C-Gehalte in Ackerböden. Zum jetzigen<br />
Zeitpunkt gibt es noch erhebliche Unsicherheiten und größeren Forschungsbedarf, weswegen<br />
vorläufig auf die Einbeziehung von Verän<strong>der</strong>ungen des Bodenkohlenstoff-Pools<br />
verzichtet wird. Innerhalb des AGROWOOD-Projekts wird ein parameterbasiertes Kohlenstoffmodell<br />
entwickelt. Dieses wird dann <strong>im</strong> weiteren Verlauf auch in die <strong>Ökobilanzierung</strong><br />
einfließen.<br />
-Ende Exkurs Bodenkohlenstoff-<br />
3.4 Modul Pflege<br />
Zumeist wird in Steckholzkulturen <strong>im</strong> ersten Standjahr eine mechanische Unkrautregulierung<br />
notwendig, um verdämmende Begleitvegetation zu entfernen. Dafür wurde die<br />
Verwendung einer Hacksternmaschine als Anbaugerät an einen Standardschlepper (67<br />
kW) berücksichtigt. Der Kraftstoffverbrauch beträgt 3,34 l/ha. Die Emissionsfaktoren<br />
entsprechen dem Schema ‚mittlere Arbeit’ nach KALTSCHMITT/REINHARDT (1997)<br />
und RINALDI et al. (2005).<br />
3.5 Modul Düngung<br />
Das Modul Düngung kann je nach Bedarf in die Bilanzierung einbezogen werden. In vielen<br />
Studien über den Anbau von <strong>Kurzumtrieb</strong>splantagen wird darauf hingewiesen, dass<br />
eine Ausbringung von Wirtschafts- o<strong>der</strong> Mineraldünger für das Wachstum von <strong>Kurzumtrieb</strong>splantagen<br />
nicht unbedingt notwendig ist (RÖHRICHT/RUSCHER 2004, VETTER<br />
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