Ökobilanzierung der Holzproduktion im Kurzumtrieb - 1. Januar 2008
Ökobilanzierung der Holzproduktion im Kurzumtrieb - 1. Januar 2008
Ökobilanzierung der Holzproduktion im Kurzumtrieb - 1. Januar 2008
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tel 6.1) gezeigt werden, welchen Einfluss die Erhöhung von Umtriebszeiten und Rotationszyklen<br />
auf die Bilanzierungsergebnisse hat.<br />
-Exkurs Bodenkohlenstoff-<br />
Bei <strong>der</strong> vorgestellten Berechnungsmethode <strong>der</strong> CO2-Einbindung bleibt die Kohlenstoffspeicherung<br />
<strong>im</strong> Boden zunächst unberücksichtigt. Eine genaue Quantifizierung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Kohlenstoffmenge <strong>im</strong> Boden durch Anpflanzung von KUP ist <strong>der</strong>zeit kaum<br />
möglich. Zahlreiche Studien untersuchten zwar die Auswirkungen auf den Bodenkohlenstoff<br />
nach <strong>der</strong> Anlage von <strong>Kurzumtrieb</strong>splantagen auf Ackerflächen, doch die Ergebnisse<br />
sind nicht eindeutig. Einige Studien fanden eine Erhöhungen des Bodenkohlenstoffgehalts<br />
(DECKMYN et al. 2004; GRIGAL 1998; GUO et al. 2002; LEMUS 2005; SARTORI<br />
2007). Angaben zur Höhe <strong>der</strong> Zunahme schwanken zwischen 0,1 und 1,7 t C/ha*a<br />
(LEMUS 2005; GRIGAL 1998). Würde man nur vom niedrigsten Wert ausgehend die<br />
zusätzliche Speicherung <strong>im</strong> Boden auf die funktionale Einheit umrechnen (Unter <strong>der</strong><br />
Annahme einer Biomasseproduktion des Modells von 8 t atro/ha*a), würde das eine zusätzliche<br />
Speicherung von rund 46 kg CO2 pro t Holz bedeuten.<br />
An<strong>der</strong>e Studien stellten Verluste <strong>im</strong> Bodenkohlenstoff-Pool fest. In einer Untersuchung<br />
des Bodenkohlenstoffgehalts auf einer Versuchsfläche in Nordhessen (LAMERSDORF<br />
<strong>2008</strong>) konnten keine signifikanten Verän<strong>der</strong>ungen des Bodenkohlenstoffgehalts festgestellt<br />
werden. Auch COLEMAN et al. (2004) konnten keine Unterschiede <strong>im</strong> Bodenkohlenstoffgehalt<br />
zu angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen feststellen. Bei <strong>der</strong> Untersuchung<br />
von Bodenkohlenstoffgehalten unter <strong>Kurzumtrieb</strong>splantagen gibt es große<br />
Probleme, da keine geeigneten Referenzflächen vorhanden sind. Zumeist wurde vor Beginn<br />
<strong>der</strong> Pflanzung <strong>der</strong> Gehalt von Kohlenstoff <strong>im</strong> Boden nicht erfasst. Meist basieren die<br />
Untersuchungen auf Probenahmen von unterschiedlichen Flächen. Viele Faktoren beeinflussen<br />
jedoch die Kohlenstoffakkumulation, wie z.B. die angepflanzten Baumarten, die<br />
Bodenart o<strong>der</strong> das Kl<strong>im</strong>a (COLEMAN et al. 2004; MORRIS et al. 2007, JUG et al. 1999).<br />
Somit gelten die Ergebnisse jeweils nur für den konkreten Standort unter den vorherrschenden<br />
kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen und können in <strong>der</strong> Regel nicht verallgemeinert<br />
werden. COLEMAN et al. 2004 kommen zu dem Schluss, dass eine Verifizierung <strong>der</strong><br />
Akkumulation von Bodenkohlenstoff nach <strong>der</strong> Anpflanzung einer KUP extrem schwierig<br />
ist. Auch JUG et al. 1999 weisen darauf hin, dass eine generelle Übertragung <strong>der</strong> Studienergebnisse<br />
nicht möglich ist. Es gäbe unterschiedliche Ausgangsniveaus und teilweise<br />
nur sehr fein abgestufte Verän<strong>der</strong>ungen. In einigen Studien zeigte sich auch ein Verlust<br />
an Bodenkohlenstoff während <strong>der</strong> ersten Jahre nach <strong>der</strong> Anpflanzung, <strong>der</strong> jedoch in<br />
den folgenden Jahren durch eine Akkumulation überkompensiert wurde, sodass nach ca.<br />
11 Jahren eine Senke für Kohlenstoff entsteht (GRIGAL 1998; JUG et al. 1999; HANSEN<br />
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