Ökobilanzierung der Holzproduktion im Kurzumtrieb - 1. Januar 2008
Ökobilanzierung der Holzproduktion im Kurzumtrieb - 1. Januar 2008
Ökobilanzierung der Holzproduktion im Kurzumtrieb - 1. Januar 2008
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6 Auswertung und Interpretation<br />
6.1 Parametervariation und Sensitivitätsanalyse<br />
Hier soll mit Hilfe von Parametervariation und Sensitivitätsanalyse <strong>der</strong> Einfluss wichtiger<br />
Parameter auf ausgewählte Wirkungsindikatorwerte überprüft werden. Bei <strong>der</strong> Parametervariation<br />
wird die Auswirkung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung einzelner Parameter auf das<br />
Wirkungsbilanzergebnis untersucht. Die Sensitivitätsanalyse dagegen ermittelt die<br />
Stärke <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bilanzergebnisse, bei Variation eines Parameters. Im Folgenden<br />
sollen die Annahmen über Umtriebszeit, Standdauer <strong>der</strong> Plantage, Zuwachs,<br />
Maschinengrößen sowie über die ausgebrachten Düngermengen überprüft werden.<br />
Außerdem werden die Emissionsfaktoren <strong>der</strong> Ausgasung von Distickstoffmonoxid<br />
(N2O) infolge <strong>der</strong> Düngemittelanwendung variiert und die Auswirkungen auf das Gesamtergebnis<br />
untersucht. Die Analysen erfolgen stets nach dem ceteris-paribus-<br />
Prinzip. Lediglich <strong>der</strong> untersuchte Parameter wird variiert unter sonst gleichen Annahmen.<br />
Alle durch den verän<strong>der</strong>ten Parameter beeinflussten Daten werden neu berechnet.<br />
6.<strong>1.</strong>1 Düngermenge und Zuwachs<br />
Ein wichtiger Aspekt mit Auswirkungen auf die Ergebnisse <strong>der</strong> Wirkungsbilanzierung<br />
ist die Verwendung von Düngemitteln, wie bereits <strong>im</strong> Kapitel 5 gezeigt wurde. In <strong>der</strong><br />
Basisvariante wurde <strong>der</strong> Ausbringung geringer Mengen Mineraldünger ausgegangen.<br />
Im ersten Schritt soll hier gezeigt werden, wie stark das Modell allein auf die verän<strong>der</strong>te<br />
Düngerzufuhr reagiert. Im nächsten Schritt werden dann auch die entsprechenden Zuwachssteigerungen<br />
berücksichtigt. Wie sich die Wirkungsfaktoren in Abhängigkeit verän<strong>der</strong>ter<br />
Düngemittelgaben erhöhen o<strong>der</strong> vermin<strong>der</strong>n, zeigt Tabelle 17.<br />
Verdoppelt man die Ausbringmenge aller Düngemittel erhöhen sich Treibhauspotential,<br />
Versauerungs- und Eutrophierungspotential. Das Treibhauspotential erhöht sich am<br />
stärksten um 40 %, aber auch Versauerungs- und Eutrophierungspotential erhöhen<br />
sich um ca. ein Drittel. Bei einer Reduzierung <strong>der</strong> Düngergaben vermin<strong>der</strong>ten sich die<br />
Wirkungsindikatoren um denselben Betrag. Diese Reaktion des Bilanzergebnisses zeigt<br />
die linearen Wirkungszusammenhänge und damit eine Schwäche des Modells. Es wird<br />
davon ausgegangen, dass die Emissionen für jede verabreichte Einheit Dünger gleich<br />
sind (IPCC-default). Die Realität unterscheidet sich vom Modell, da die Aufnahmefähigkeit<br />
<strong>der</strong> Pflanzen mit zunehmen<strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Düngermenge abn<strong>im</strong>mt und deshalb<br />
die Emissionen pro ausgebrachte Einheit Dünger steigen. Innerhalb des Modells<br />
ist es aber schwierig diese zusammenhänge abzubilden, da, wie schon in Kapitel 3.4<br />
diskutiert, die Umweltbelastungen durch die Ausbringung von Düngemitteln nicht exakt<br />
ermitteln lassen. Das Modell stellt somit eine Vereinfachung dar, die leicht zu einer<br />
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