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Ökobilanzierung der Holzproduktion im Kurzumtrieb - 1. Januar 2008

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2002, BOELKE 2006). KAUTER et al. (2001) berichten über Langzeitversuche, bei denen<br />

die Düngung keine Auswirkungen auf die Ertragsleistung hatte. Auch auf den bereits<br />

erwähnten Versuchsflächen in Nordhessen (KNUST 2007) konnte festgestellt werden,<br />

dass auch ohne die zusätzliche Ausbringung von Düngemitteln keine Mangelerscheinungen<br />

eintraten. Der Stickstoffgehalt <strong>der</strong> Blätter war höher, als die Stickstoffvorräte <strong>im</strong><br />

ungedüngten Oberboden eigentlich vermuten ließen. Der atmosphärische Eintrag und<br />

die in tiefer gelegenen Bodenschichten gespeicherten Vorräte schienen zur Aufrechterhaltung<br />

<strong>der</strong> Biomasseproduktion auszureichen. Die jährliche Eintragmenge durch natürliche<br />

Disposition in Mitteleuropa beträgt ca. 30-40 kg N/ha (GRENNFELT/HULTBERG<br />

1986). Genau in dieser Größenordnung (34 kg/ha) liegt <strong>der</strong> rechnerisch jährliche Entzug<br />

von Stickstoff durch die Ernte <strong>der</strong> Biomasse.<br />

<strong>Kurzumtrieb</strong>splantagen kommen mit weit geringeren Düngermengen aus als landwirtschaftliche<br />

Kulturen, bei denen durch die jährliche Ernte meist große Mengen an Nährstoffen<br />

von den Flächen abgefahren werden. Der Nährstoffkreislauf ist bei KUP durch<br />

den jährlichen Laubfall und das mehrjährige Verbleiben von Biomasse auf <strong>der</strong> Fläche<br />

geschlossen. Nur alle 4 Jahre (in dieser Untersuchung) wird Biomasse aus dem System<br />

abgefahren. Der größte Teil <strong>der</strong> Nährstoffe verlässt das System nicht und muss deshalb<br />

auch nicht künstlich zugeführt werden. Da die Beerntung aus technischen Gründen<br />

meist <strong>im</strong> Winter erfolgt, wird auch <strong>im</strong> Erntejahr nur die <strong>im</strong> Holz gebundene Nährstoffmenge<br />

aus dem System entfernt. Zum Beispiel verbleiben in Laubbaumbeständen die<br />

Elemente K, Ca, N, P zu durchschnittlich 80 % <strong>im</strong> Kreislauf. Längerfristig gesehen,<br />

müssten nur die Nährstoffe, die <strong>im</strong> geernteten Anteil <strong>der</strong> Biomasse enthalten sind, ersetzt<br />

werden. Diese Nachlieferung geschieht zumeist über die Verwitterung von Gesteinen<br />

und Sed<strong>im</strong>enten. Bäume können den Boden tiefgründiger erschließen als Ackerfrüchte<br />

und damit diese Nährstoffquelle nutzen. Zudem sind Bäume in <strong>Kurzumtrieb</strong>splantagen,<br />

<strong>im</strong> Gegensatz zu landwirtschaftlichen Kulturen, durch spezielle Mykorrhiza-<br />

Pilze in <strong>der</strong> Lage, Phosphate und Silikate aus dem Boden aufzunehmen. Der Aufwand an<br />

Düngemitteln ist <strong>im</strong> Vergleich zur Landwirtschaft sehr gering.<br />

In <strong>der</strong> Basis-Variante <strong>der</strong> Bilanzierung wird keine Mineraldüngerausbringung berücksichtigt.<br />

Zum Vergleich wird eine zweite Variante mit Düngung berechnet. Dabei fließt<br />

das Ausbringen von Düngemitteln nach je<strong>der</strong> Ernte in die Berechnung ein. Bei je<strong>der</strong><br />

Düngung wird jeweils <strong>der</strong> Nährelementbedarf <strong>der</strong> gesamten Umtriebszeit (4 Jahre) ersetzt<br />

(vgl. Tabelle 4). Der Nährelementbedarf wird nach Angaben von<br />

RÖHRICHT/RUSCHER (2004) berechnet und richtet sich jeweils nach den Elementgehalten<br />

des entnommenen Holzes. Die berücksichtigten Düngemittel sind Calciumammoniumnitrat<br />

(CAN), Kaliumchlorid und Kalksteinmehl. Dabei wird die Kalziummenge,<br />

die bereits durch die Verwendung von Calciumammoniumnitrat auf die Fläche gelangt,<br />

bei <strong>der</strong> Berechnung des Kalksteinbedarfs berücksichtigt.<br />

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