Perspektive Österreich Wandel Chancen Impulse
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an Nachhaltigkeitsprodukten bis 2025 ähnlich schnell wie seit 2005 (d.h. um 6% p.a.) und<br />
lässt sich der Anteil an Premiumprodukten je nach Segment um 5 bis 8% erhöhen, kann eine<br />
zusätzliche Bruttowertschöpfung von 0,4 bis 0,6 Mrd. EUR erzielt werden.<br />
Ansatzpunkte für neue Konzepte im Handel<br />
Die Umsetzung neuer Konzepte im Handel erfordert nicht nur ein schnelles Handeln der<br />
Unternehmen, sondern auch konkrete Initiativen der Politik:<br />
In den Onlinehandel/Omnikanalauftritt investieren. Einheimische Händler müssen verstärkt<br />
in den Ausbau ihres Onlinehandels investieren und eine Verknüpfung aller Berührungspunkte<br />
mit dem Kunden sicherstellen – dies gilt besonders für die Sektoren Haushaltsgeräte,<br />
Möbel und Kleidung, in denen <strong>Österreich</strong> aktuell den anderen Ländern seiner Vergleichsgruppe<br />
hinterherhinkt. Gezielte Start-up-Förderungen können helfen, innovative Konzepte<br />
am Markt zu etablieren. Ein viel versprechendes Konzept ist das in <strong>Österreich</strong> noch wenig verbreitete<br />
Click and Collect – hierbei werden Artikel über den Onlineshop bestellt und in einer<br />
Filiale abgeholt. Frankreich und England nehmen hierbei eine Vorreiterrolle ein.<br />
Ausbildungsplätze schaffen. Digitalisierung und der Einsatz moderner Technologie setzen<br />
entsprechendes Know-how im Einzelhandel voraus. Hier sind nicht nur die Unternehmen<br />
selbst gefragt, entsprechende Weiterbildungsangebote zu schaf fen. Auch Lehrberufe und<br />
akademische Ausbildungsstätten müssen sich auf die veränderten Anforderungen einstellen.<br />
Beispielsweise sollten Lehrstühle, die sich mit dem Thema Auswertung großer Datenmengen<br />
beschäftigen, gezielt gefördert werden.<br />
Logistikkonzept entwickeln. Durch den Ausbau des Onlinehandels und die wachsende Zahl<br />
an Paketzustellungen wird sich das allgemeine Verkehrsaufkommen erhöhen. Für eine effiziente<br />
Abwicklung der Logistik sind frühzeitig die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen.<br />
Dazu gehört zum Beispiel die Entwicklung einer neuen Logistik für Großstädte. Als Best<br />
Practice kann die Stadt Utrecht dienen, die mehrere Umpackzentren (Logistik-Hubs) außerhalb<br />
der Innenstadt etabliert hat. Fahrzeuge des City-Logistik-Hubs bündeln Paketsendungen<br />
und dürfen die Innenstadt jederzeit kostenlos beliefern. Andere Transportunternehmen müssen<br />
während der Stoßzeiten hingegen Gebühren entrichten. In Kombination mit individuell steuerbarer<br />
Zustellung könnte ein solches Logistikkonzept sowohl das Verkehrsaufkommen als<br />
auch die Last-Mile-Zustellung optimieren.<br />
Datenschutz garantieren. Das zunehmende Erfassen und Speichern von Konsumenten- und<br />
Mitarbeiterdaten ruft den Datenschutz auf den Plan. Eine Studie von AP-GfK hat ergeben,<br />
dass sich 50% der Konsumenten um die Sicherheit ihrer von Händlern gesammelten Daten<br />
sorgen. Einzelhändler können hierbei durch Transparenz, Opt-in-Konzepte (in denen der Kunde<br />
die Wahl hat, welche Daten er frei gibt und welche Informationen er erhalten will) und Investitionen<br />
in Datensicherheit Kundensorgen beschwichtigen. Aber auch die Politik ist in der Pflicht:<br />
Klare rechtliche Bestimmungen können dazu beitragen, sowohl Datenmissbrauch zu verhindern<br />
als auch Bedenken der Öffentlichkeit aufzugreifen und so die Voraussetzungen für effiziente<br />
Big-Data-Systeme zu schaffen.<br />
<strong>Perspektive</strong> <strong>Österreich</strong> – <strong>Wandel</strong>. <strong>Chancen</strong>. <strong>Impulse</strong>.<br />
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