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Perspektive Österreich Wandel Chancen Impulse

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Innovation: F&E-Gelder fokussieren, Innovationskraft der KMUs stärken<br />

In einigen Branchen, wie etwa in der Metallindustrie und im Anlagenbau, nehmen <strong>Österreich</strong>s<br />

Unternehmen durch ihre Innovationskraft eine internationale Führungsrolle ein. Um diese<br />

Position zu halten und auch bei neuen Technologieentwicklungen mitzuhalten, wird eine<br />

fokussierte Förderung von Forschung und Entwicklung notwendig sein. Auch KMUs sollten im<br />

Innovationsprozess gezielt unterstützt werden.<br />

Erfolgsfaktor: F&E in Wachstumsbereichen gezielt fördern. <strong>Österreich</strong>s F&E-Quote ist<br />

im internationalen Vergleich zwar weiter hoch, doch bei der Förderung durch die öffentliche<br />

Hand wird oft das „Gießkannenprinzip“ kritisiert. 11 Die 2011 von sechs Ministerien herausgegebene<br />

„FTI-Strategie“ (Forschung, Technologie, Innovation) hatte sich schon damals<br />

„die Schaffung klarer Mechanismen für Schwerpunktsetzungen“ als Ziel gesteckt. Mit der<br />

strategischen Fokussierung auf viel versprechende Wirtschaftssektoren könnte <strong>Österreich</strong><br />

gezielt Wachstum fördern und steuern. So hat sich z.B. die Europäische Union mit den „Grand<br />

Challenges“ (z.B. „Smart Green and Integrated Transport“, „Food Security“) Schwerpunkte<br />

in der F&E-Förderung gesetzt.<br />

Erfolgsfaktor: Lücke zwischen Grundlagenforschung und Marktreife schließen. Ein<br />

weiterer Fokuspunkt für die F&E-Förderung sollte die Weiterentwicklung von Forschungsergebnissen<br />

zu Produkten oder Dienstleistungen sein. Hier mangelt es zurzeit an Mitteln, während<br />

die Grundlagenforschung z.B. über den FWF-Wissenschaftsfonds relativ gut abgedeckt<br />

ist. Vor allem Universitäten fehlt häufig das Kapital, um potenzielle Ausgründungen zu finanzieren,<br />

und dadurch auch der Anreiz, diese zu fördern. Mit speziell bereitgestelltem Kapital –<br />

entweder der öffentlichen Hand oder aber auch über Industriekooperationen – könnten Universitäten<br />

Unternehmensgründungen ihrer forschenden Studierenden stärker unterstützen<br />

und an deren Erfolg partizipieren.<br />

Erfolgsfaktor: Innovationskraft von KMUs stärken. Der Einsatz neuer Technologien<br />

stellt häufig eine Hürde für KMUs dar. Auf Grund ihrer Größe können sie sich die Anfangsinvestitionen<br />

für innovative F&E-Technologien nicht leisten oder wollen diese nicht tätigen, bevor<br />

die Rentabilität gesichert ist. Oft sind hohe Investitionen auch nicht zweckführend, da es<br />

ausreichen würde, nur für einen gewissen Zeitraum Zugang zu einer bestimmten Technologie<br />

zu haben.<br />

Hier kann das Angebot von so genannter „Shared Infrastructure“ für Forschung, Entwicklung<br />

und Training helfen. Ein Beispiel ist die neue eröffnete Pilotfabrik Industrie 4.0 in der Wiener<br />

Seestadt, an der neben der TU Wien auch 20 Unternehmen beteiligt sind. Das Bundesministerium<br />

für Verkehr, Innovation und Technologie plant die Errichtung von drei weiteren Pilotfabriken<br />

in <strong>Österreich</strong>. Auch das Konzept der „Fab Labs“, bei dem Universitäten und andere<br />

Forschungseinrichtungen ihre Labore und Werkstätten für KMUs und Start-ups öffnen, ist<br />

viel versprechend. Die Idee stammt ursprünglich vom Massachusetts Institute of Technology<br />

(MIT). 2014 wurde das erste Fab Lab in <strong>Österreich</strong> an der TU Graz eröffnet. Die Öffnung und<br />

Förderung (z.B. durch Investitionen in die Ausstattung) weiterer Fab Labs würde die Innovationskraft<br />

kleinerer österreichischer Unternehmen erhöhen.<br />

112 <strong>Perspektive</strong> <strong>Österreich</strong> – <strong>Wandel</strong>. <strong>Chancen</strong>. <strong>Impulse</strong>.

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