06.11.2015 Views

Perspektive Österreich Wandel Chancen Impulse

broschuere_perspektive_oesterreich

broschuere_perspektive_oesterreich

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

Unternehmen könnten durch digitale Schnittstellen effizienter mit dem Staat zusammenarbeiten<br />

und in den Ämtern selbst ließen sich Routineaufgaben automatisieren, um mehr Zeit<br />

für höherwertige Aufgaben und BürgerInnenservice zu gewinnen. Digitalisierung im öffentlichen<br />

Sektor heißt:<br />

• Digitale Schnittstellen für BürgerInnen und Unternehmen zur Verfügung zu stellen, so wie<br />

dies heute z.B. schon sehr gut für Steuererklärungen in <strong>Österreich</strong> funktioniert. Hier könnte<br />

der Staat noch weitere Services anbieten, die zurzeit online nicht möglich sind.<br />

• Anträge im Backoffice vollständig oder zumindest weitgehend automatisiert abzuarbeiten.<br />

In Dänemark etwa werden bereits heute 85% aller Anträge, ein Unternehmen zu registrieren,<br />

voll automatisch und innerhalb kürzester Zeit (in weniger als einer Stunde) bearbeitet. 15<br />

• Kooperationen zwischen Behörden zu ermöglichen. Zum Beispiel nutzen Großbritannien<br />

und Australien ein Onlinetool, um soziale und medizinische Dienste für sozial schwache<br />

und abgelegen wohnende Familien dadurch zu koordinieren, dass etwa eine gemeinsame<br />

Fallakte für alle beteiligten Einrichtungen einsehbar ist. 16<br />

• Datengetriebene Verbesserung von öffentlichen Diensten umzusetzen. Der Stadt New York<br />

ist es beispielsweise gelungen, durch eine Big-Data-Lösung mit 40% weniger Ermittlungsverfahren<br />

50% mehr Betrugsfälle bei Soziallösungen zu identifizieren. 17<br />

Nicht zuletzt eröffnet die Digitalisierung die Chance, Prozesse komplett neu aus Sicht der<br />

„KundInnen“ zu gestalten und dadurch radikal zu vereinfachen. Dies erfordert mutige Entscheidungen,<br />

um mit der Geschwindigkeit der Entwicklung mitzuhalten und Grenzen von Institutionen<br />

zu überbrücken.<br />

Erfolgsfaktor: Innovationen im Pflege- und Gesundheitswesen umsetzen. Insbesondere<br />

systemische Innovationen – also jene, die darauf abzielen, PatientInnen übergreifend besser<br />

und kostengünstiger zu behandeln – spielen für die künftige Leistungsfähigkeit des Pflegeund<br />

Gesundheitswesens eine wichtige Rolle. Solche umfassenden Verbesserungsideen<br />

scheitern aber meist an der Finanzierung und der Koordination der Interessen der einzelnen<br />

betroffenen Akteure.<br />

Ein übergreifender Förderungstopf zur Finanzierung von Pilotprojekten kann hier Abhilfe schaffen.<br />

Der 2015 mit 300 Mio. EUR ausgestattete Pflegefonds in <strong>Österreich</strong> verfolgt dieses Ziel, wird<br />

aber zurzeit überwiegend für „Sicherungs-, Aus- und Aufbaumaßnahmen“ verwendet und<br />

nicht, um Innovationen voranzutreiben. 18 In anderen Ländern sind solche Innovationsfonds<br />

bereits erfolgreich – und nicht nur auf die Pflege beschränkt. In den USA etwa sind die Health<br />

Care Innovation Awards und das State Innovation Model mit etwa 2 Mrd. EUR für strukturelle<br />

Veränderungen, Infrastrukturverbesserungen und den Aufbau von Fähigkeiten in innovativen<br />

Versorgungsmodellen ausgestattet. Sie finanzieren beispielsweise Projekte, um die Zahl unnötiger<br />

MRT-/CT-Untersuchungen zu reduzieren oder Telemonitoring von chronisch herzkranken<br />

Menschen zu pilotieren.<br />

Erfolgsfaktoren und <strong>Impulse</strong><br />

117

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!