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Perspektive Österreich Wandel Chancen Impulse

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Insbesondere bei chronischen Krankheiten wie Herzinsuffizienz oder Diabetes ergibt sich<br />

durch die Nutzung neuer Technologien eine Reihe an<br />

Möglichkeiten, die Zahl der Praxis- und Krankenhausbesuche<br />

zu reduzieren, wesentlich präzisere Diagnosen<br />

zu stellen sowie in kritischen Situationen rascher zu reagieren.<br />

Zahlreiche Studien belegen die Vorteile und<br />

den volkswirtschaftlichen Nutzen von eHealth-Lösungen. 10 Insgesamt schätzt das McKinsey<br />

Global Institute, dass sich durch eHealth-Lösungen die Kosten für die Behandlung von Diabetes,<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychischen und neurologischen Erkrankungen sowie<br />

Atemwegserkrankungen um 10 bis 15% reduzieren lassen. Es wird erwartet, dass in den<br />

kommenden Jahren etwa 20 bis 30% der Betroffenen von eHealth-Lösungen Gebrauch<br />

machen werden. So könnte <strong>Österreich</strong> jährlich insgesamt 200 bis 540 Mio. EUR einsparen.<br />

Außerdem gehen die ExpertInnen davon aus, dass durch bessere Beobachtung und gezieltere<br />

Behandlung der Patienten Lebensqualität und Lebenserwartung steigen.<br />

10 BIS 15% KOSTENER-<br />

SPARNIS BEI CHRONI-<br />

SCHEN KRANKHEITEN<br />

Angesichts der zunehmenden Bedeutung des Gesundheitssektors bieten sich in <strong>Österreich</strong><br />

insbesondere zwei weitere <strong>Chancen</strong>, zusätzliche Umsätze zu erwirtschaften:<br />

Ausbau der F&E für Biopharmazeutika. Bei einem Umsatz von 2,7 Mrd. EUR investiert die<br />

Pharmaindustrie in <strong>Österreich</strong> mit 500 Mio. EUR oder rund 18% bereits einen hohen Anteil<br />

in Forschung und Entwicklung. Dabei fokussiert sich eine Reihe junger Unternehmen – mehr<br />

als 70% – auf das Zukunftsfeld der Biopharmazeutika (Abbildung 23). Die Biopharma-Forschung<br />

verbindet Biotechnologie und Medizin, ist deutlich aufwendiger als „traditionelle“ Pharmaforschung<br />

und zielt auf Diagnostik und Behandlung unter anderem von Krebs ab. Ein solches<br />

Unternehmen ist Apeiron, das dem international renommierten Institut für molekulare Biologie<br />

(IMBA) an der Med-Uni Wien nahesteht und im August 2015 ein Investment von über 200 Mio. EUR<br />

von Sanofi gewinnen konnte. Trotz solcher Aushängeschilder hat <strong>Österreich</strong> hier noch erhebliches<br />

Potenzial: Zum Beispiel zählt das AKH zu den größten Krankenhäusern Europas und<br />

eignet sich gut für Phase-II- und Phase-III-Studien, die für die Grundlagenforschung der<br />

Pharmaindustrie unbedingt notwendig sind. Noch dazu bildet es als großes Universitätskrankenhaus<br />

forschungsinteressierte MedizinerInnen auf sehr hohem Niveau aus.<br />

Gelingt es, durch gezielte Initiativen den prozentualen Anteil der Investitionen in F&E analog<br />

zum erwarteten Wachstum des Pharmasektors (+5% p.a.) zu erhöhen, ergibt sich bis 2025<br />

ein zusätzlicher Umsatz von 200 Mio. EUR. Erreichen die Investitionen das Niveau von<br />

Deutschland (21%), würde sich das zusätzliche Umsatzpotenzial sogar auf bis zu 600 Mio. EUR<br />

erhöhen. Solche Investitionen würden maßgeblich zur Weiterentwicklung des Sektors und<br />

Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts beitragen.<br />

70 <strong>Perspektive</strong> <strong>Österreich</strong> – <strong>Wandel</strong>. <strong>Chancen</strong>. <strong>Impulse</strong>.

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