Perspektive Österreich Wandel Chancen Impulse
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Während <strong>Österreich</strong>s Energiekosten im internationalen Vergleich hoch sind, ist die heimische<br />
Aluminiumindustrie führend im Bereich Recycling. Die Verwendung von wiederverwertetem<br />
Aluminium in der Herstellung reduziert den Energiebedarf um bis zu 95% im Vergleich zur<br />
Herstellung von Primäraluminium. Die oberösterreichische AMAG hat sich hier mit einer<br />
Schrotteinsatzrate von etwa 75 bis 80% als Vorreiter positioniert.<br />
<strong>Chancen</strong>: Trend zu Leichtbau nutzen und Materialien für neue<br />
Fertigungsmethoden entwickeln<br />
Obwohl der Commodity-Bereich immer stärker unter Druck gerät, bieten die kommenden<br />
Jahre signifikante Wachstumschancen für Technologieführer in der Metallindustrie. Dies ist<br />
vor allem auf drei Trends zurückzuführen:<br />
Leichtbau in der Transportindustrie. Steigende regulatorische Vorgaben (z.B. beim CO 2<br />
-<br />
Ausstoß von Fahrzeugen durch die CAFE-Standards)<br />
70% LEICHTMETALLANTEIL<br />
IN AUTOS IM JAHR 2025<br />
führen zur Verwendung leichter Materialien in Autos.<br />
Dies bedingt die Nachfrage nach Aluminium sowie<br />
Hochfest- und Ultrahochstählen. Im Schnitt betrug der<br />
Leichtmetallanteil im Jahr 2010 bei neuen Autos etwa 30%, aber bereits heute fällt der Anteil<br />
in Spitzenmodellen weit höher aus. Bis 2030 erwarten Industrieprognosen einen Leichtmetallanteil<br />
von 70%. Zudem wird sich die Anzahl der Passagiermaschinen bis 2030 weltweit<br />
verdoppeln und damit gleichzeitig der Druck auf die Hersteller steigen, leichte und effiziente<br />
Flugzeuge zu bauen. Aktuelle Neuentwicklungen und Adaptionen wie der A320neo<br />
oder A330neo von Airbus setzen weiterhin zu einem großen Teil auf Aluminium. Einen weiteren<br />
Wachstumsmarkt stellen die Verbundstoffe dar, denen bis 2025 ein Wachstum von 6%<br />
prognostiziert wird.<br />
Hochleistungsmaterialien. In industriellen Anwendungen steigt die Nachfrage nach Hochleistungsmaterialien.<br />
Ein Beispiel hierfür sind die aus nicht magnetisierbaren Spezialstählen<br />
gefertigten Bohrstränge der Firma Schoeller-Bleckmann. Ein weiterer Wachstumspol ist die<br />
zunehmende Verwendung von Industriekeramik in Hochleistungs- (z.B. Autobremsen) und<br />
Hochtemperaturanwendungen (z.B. Werkzeugtechnologie). Die Nachfrage nach Industriekeramik<br />
ist außerdem durch das Wachstum in bestimmten Endmärkten wie elektrischem<br />
Equipment und Speichertechnologie getrieben. Dem Keramikmarkt wird bis 2020 ein globales<br />
Wachstum von 7% p.a. 1 auf eine Marktgröße von über 55 Mrd. EUR vorausgesagt.<br />
3D-Druck. 3D-Drucktechnologie, die heute noch hauptsächlich in der Forschung und<br />
begrenzt beim Bau von Prototypen zum Einsatz kommt, hat das Potenzial, in weite Bereiche<br />
der Produktion vorzudringen. Ein Schlüssel für den Erfolg sind die Entwicklung und Produktion<br />
der Materialien, die im 3D-Druck zum Einsatz kommen. Obwohl 3D-Druck vor allem mit<br />
polymeren Werkstoffen in Verbindung gebracht wird, eröffnen sich auch <strong>Chancen</strong> für metallbasierten<br />
3D-Druck. Der weltweite Markt für diese Druckmaterialien ist noch klein (ca. 200<br />
Mio. EUR), birgt jedoch großes Potenzial. Als Risiko für Produzenten von Druckmaterialien<br />
gilt allerdings die Tendenz, dass Hersteller von 3D-Druckern Systeme anbieten, die nur mit<br />
ihren eigenen Metallmaterialien kompatibel sind. Immer mehr Hersteller von 3D-Druckern<br />
kaufen derzeit Produzenten von Metallmaterialien auf.<br />
Materialien der Zukunft<br />
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