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Öffentlicher Sektor<br />

<strong>Österreich</strong>s Bürokratie ist im Schnitt besser als häufig angenommen, gehört allerdings nicht<br />

zur europäischen Spitze. Speziell im Gesundheitswesen und beim Thema E-Government<br />

belegt das Land nur mittlere Plätze.<br />

Effektivität der Verwaltung. <strong>Österreich</strong>s Verwaltung schneidet bei den World-Governance-<br />

Indikatoren der Weltbank in der EU15+2-<br />

TEURES, ABER NICHT ERST-<br />

KLASSIGES GESUNDHEITSSYSTEM<br />

Vergleichsgruppe nur mittelmäßig ab.<br />

Der Indikator berücksichtigt die Qualität<br />

öffentlicher Dienste, die Qualität der<br />

Bürokratie und ihre Unabhängigkeit von der Politik sowie Qualität und Umsetzung der Gesetzgebung.<br />

Sehr effizient ist in <strong>Österreich</strong> im Vergleich die Steuereintreibung (3. Platz bei Kosten/<br />

Steuereinnahmen). Allerdings geben Unternehmen in Umfragen des WEF „Ineffizienzen in der<br />

Bürokratie“ und „komplizierte Steuervorschriften“ zwei- bis dreimal häufiger als Barrieren für<br />

Wachstum an als „mangelnde Innovationskraft von Unternehmen“. 6<br />

Qualität des Gesundheitssystems. Mit seinem Gesundheitssystem erreichte <strong>Österreich</strong><br />

2013 im jährlichen Euro Health Consumer Index Platz 9 in der Vergleichsgruppe und konnte<br />

vor allem mit gutem Zugang zum Gesundheitssystem sowie einem Mehr an PatientInnenrechten<br />

und Aufklärung punkten. Schwach schneidet <strong>Österreich</strong> hingegen bei der Vorsorge<br />

ab, speziell bei den Themen Impfungen, Raucherprävention, Alkoholkonsum und Kontrolle<br />

von Diabetes. Die Behandlungsergebnisse liegen qualitativ in etwa auf dem Niveau von Italien<br />

und der Tschechischen Republik. Zudem fließen in diesen Index noch nicht die Kosten des<br />

Gesundheitssystems ein, die vergleichsweise hoch sind: Sie liegen mit 3.400 EUR pro Kopf<br />

auf dem Niveau von Deutschland, das im Index mit 812 Punkten jedoch besser abschneidet<br />

als <strong>Österreich</strong> (780 Punkte).<br />

E-Government. <strong>Österreich</strong> zählte in den 1990ern und frühen 2000er Jahren in Europa zu<br />

den Vorreitern beim Thema E-Government. Im UN E-Government Survey landete <strong>Österreich</strong><br />

zuletzt zwar immer noch auf Platz 9 in der Vergleichsgruppe, jedoch mit fallender Tendenz.<br />

Die Spitzenreiter Frankreich, die Niederlande und Großbritannien profitieren vor allem von<br />

Top-Noten bei Verfügbarkeit und Nutzung komplexer Onlineservices. Gut schneidet <strong>Österreich</strong><br />

hingegen immer noch bei den Themen Open Data und Cybersecurity ab, was auch<br />

andere Surveys wie das Waseda Ranking belegen.<br />

Die Zukunftsindikatoren in den genannten sechs Bereichen zeichnen ein im Vergleich zu den<br />

Wirtschaftsdaten der Vergangenheit differenzierteres Bild. Sie berücksichtigen die vielfältigen<br />

Aspekte, die für das zukünftige wirtschaftliche und gesellschaftliche Wohlergehen eines<br />

Landes entscheidend sind. Sie erfassen Dynamiken und relevante Trends, die maßgeblichen<br />

Einfluss auf alle BürgerInnen eines Landes haben. Ob <strong>Österreich</strong> seine bisherige Erfolgsgeschichte<br />

fortschreiben kann, hängt davon ab, ob es die Voraussetzungen schafft, um die sich aus den<br />

tief greifenden globalen Veränderungen bietenden <strong>Chancen</strong> zum eigenen Vorteil zu nutzen.<br />

Standortbestimmung<br />

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