SPORTaktiv Dezember 2018
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ES<br />
GEHT<br />
WIEDER<br />
AUFWÄRTS<br />
THERAPEUTISCHES<br />
KLETTERN IST SO<br />
ETWAS WIE DAS<br />
SCHWEIZER<br />
TASCHENMESSER<br />
UNTER DEN<br />
THERAPIEARTEN:<br />
ES WIRD IN DER<br />
ORTHOPÄDIE,<br />
SPORTTHERAPIE UND<br />
KINDERHEILKUNDE<br />
EBENSO ANGEWANDT<br />
WIE IN DER<br />
PSYCHOTHERAPIE.<br />
EINE EXPERTIN<br />
ERKLÄRT, WIE ES<br />
FUNKTIONIERT.<br />
VON WOLFGANG LIU KUHN<br />
Es war nur ein kurzer Moment im<br />
Leben von Andrea Maruna – doch<br />
einer, der ihren Weg nachhaltig<br />
beeinflussen würde. Unverschuldet erlitt<br />
die vom Klettern begeisterte Sportlerin<br />
auf der Hohen Wand einen Unfall: „Ich<br />
bin aufgrund eines Materialversagens<br />
aus großer Höhe abgestürzt und habe<br />
dabei ein Polytrauma erlitten. Unter<br />
anderem hatte das eine Fraktur in der<br />
Halswirbelsäule zur Folge. Für mich war<br />
klar: Wenn ich nicht im Rollstuhl sitze,<br />
dann möchte ich auf alle Fälle wieder in<br />
den Klettersport zurück.“ Schon zuvor<br />
hatte sie sich im Verlauf ihres Studiums<br />
Gedanken darüber gemacht, wie man<br />
ihren Lieblingssport auch für Patienten<br />
anwendbar machen kann. „Ich habe<br />
mich gefragt, welche Bewegungselemente<br />
oder -abfolgen aus dem Klettern<br />
therapeutisch nutzbar sind. Denn es<br />
stimmt leider nicht, dass Klettern an<br />
und für sich ‚therapeutisch‘ ist. Das war<br />
mein Zugang: Wie kann ich den Sport<br />
für Patienten attraktiv und verwendbar<br />
machen?“<br />
Spätestens seit ihrem Unfall im Jahr<br />
2006 konzentriert sich die Sportwis-<br />
Fotos: Claudia Ziegler<br />
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