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SPORTaktiv Dezember 2018

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JA, IHR HABT RICHTIG GELESEN. SENNAHOJ<br />

HEISST SCHLICHT JOHANNES UND STEHT ALS<br />

SYNONYM FÜR DIE RÜCKWÄRTSLAUF-<br />

LEIDENSCHAFT VON JOHANNES GOSCH.<br />

WIE DER GRAZER ZU SEINER LIEBE GEKOMMEN<br />

IST UND WARUM JEDER LÄUFER VOM<br />

RETOURGANG PROFITIEREN KANN.<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

D<br />

SENNAHOJ<br />

UND DIE<br />

RÜCKWÄRTS-<br />

enn Bewegung ist Dünger für unser Gehirn.<br />

Diese Geschichte beginnt mit dem letzten<br />

und nicht mit dem ersten Satz. Der Mann,<br />

mit dem wir eine Laufrunde drehen wollen,<br />

ist schließlich passionierter Rückwärtsläufer,<br />

daneben Sportwissenschafter, Sportpsychologe<br />

und vor allem Läufer aus Leidenschaft. Irgendwann<br />

während des Studiums hatte Johannes<br />

Gosch „eine kreative Phase“. Er wollte beim<br />

Laufen einmal etwas anders machen. „Das<br />

hat angefangen mit einem Lauf vom Ziel zum<br />

Start“, erinnert sich der heute 56-jährige Grazer.<br />

Weitergegangen ist es dann mit kurzen<br />

Rückwärtsläufen, die immer länger wurden,<br />

bis er sich eines Tages dazu entschieden hat,<br />

den Silvesterlauf mit dem Rücken voraus in<br />

Angriff zu nehmen. „Ich hab das erst alles als<br />

Projekt für mein Studium gesehen.“ Aus dem<br />

einfach immer mehr und mehr geworden ist.<br />

Mit dem Welschmarathon im Rückwärtsgang<br />

als Höhepunkt.<br />

Die 42,195 Kilometer rückwärts durchs<br />

steirische Weinland sind mit ordentlich Höhenmetern<br />

ausgestattet und alles andere als<br />

ein einfacher Marathon. Aber wie bitte schafft<br />

man so eine Distanz, ohne sich komplett Hals<br />

und Nacken durch ständiges Umdrehen<br />

zu ruinieren? „Ich hatte zwei Begleitläufer,<br />

die mir immer gesagt haben, was kommt.“<br />

Dabei hat er in seiner Hochphase auch mit<br />

der Sicht viel experimentiert. „Sogar mit<br />

Rückspiegel hab ich es probiert, aber das war<br />

Blödsinn.“ Auch spezielle Brillen mit Spiegeln<br />

hat er bald wieder verworfen. Bei langen<br />

Läufen empfehlen sich Begleiter, bei kürzeren<br />

das Umdrehen. „Man tastet sich an die längeren<br />

Distanzen ja langsam heran. Und man<br />

lernt bewusst zu schauen und das Bild abzuspeichern,<br />

damit man nicht ständig schauen<br />

muss“, erzählt Gosch.<br />

LIEBE<br />

Foto: Thomas Polzer<br />

48 <strong>SPORTaktiv</strong>

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