Dannhauer - 2013 - Deutscher Reishandel 1850 bis 1914 die zentrale R

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die Bauern auch im 20. Jahrhundert noch weitgehend vom Welthandel abgeschnitten. Die wichtigsten Verbindungswege zu ihnen waren nach wie vor Wasserstraßen. Der internationale Reisbedarf wurde gedeckt, indem Chinesen als Zwischenhändler den Überschuss der Reisbauem einsammelten und zu den Mühlen brachten. Frauen übernahmen dabei eine wichtige Funktion, denn sie galten als fleißig und ihnen gehörten oft die für die Transporte zu den Mühlen verwendeten Schuten. Die Reismühlen lagen am Ende der Bahnlinie an den Ufern des Chao Phraya und waren damit sowohl für die Reistransporte per Schute oder Bahn aus dem Landesinneren als auch für die Reisschiffe vom Golf von Siam aus gut erreichbar.“ ’' In Birma wurde stärker in die Erschließung von Anbauflächen und in die Vermarktung des angebauten Reises investiert. Wichtigstes Transportmittel waren auch dort die Reisschuten und die wichtigste Infrastruktur waren die Wasserwege. Kanalbauten wurden bereits in den 1880er Jahren begonnen und in den folgenden Jahrzehnten fortgesetzt, was dazu führte, dass es im frühen 20. Jahrhundert bereits eine ausgeprägte Verkehrsinfrastruktur gab. Zu dieser gehörten auch die Bahnlinien. Die erste Bahnstrecke wurde 1877 zwischen Rangun und Prome, heute Pyay, im Gebiet Oberbirma eröffnet. Es folgte eine Strecke nach Toungoo, heute Taunggyi, im Osten des Landes 1885 und eine mehr als 700 Kilometer lange Bahnlinie, die die am Irrawady liegende Stadt Mandalay 1894 mit Rangun verband. Mandalay war der nördlichste Eisenbahnpunkt Birmas im 19. Jahrhundert und dennoch war der Fluss Irrawady damit erst zur Hälfte in der Nordrichtung von Rangun aus per Eisenbahn erreichbar. 1899 folgte schließlich noch eine Eisenbahnlinie in das Grenzgebiet zu Siam.“ * Die Infrastruktur wurde in Birma so stark verbessert, dass auch das Landesinnere eine gute Verkehrsanbindung an die Seehäfen und damit an die Weltwirtschaft hatte. In Birma ging der Einfluss der Zwischenhändler damit stark zurück und es boten sich auch abseits der großen Häfen neue Möglichkeiten, an den wichtigen Handelsströmen des Reishandels zu partizipieren. Neue Umschlagplätze und Reismärkte in Asien Innerasiatischen Handel, country trade, und innerasiatischen Reishandel hatte es schon seit Jahrhunderten gegeben. Doch erst nach 1900 erreichten der asiatische und der innerasiatische Reishandel Quantitäten, die die mit Europa gehandelten Reismengen in den Schatten stellten. Der weltweite Reishandel war durch den Anstieg der Bedeutung des asiatischen Reismarkts damit nicht nur international noch enger verflochten, sondern Asien auch durch den Reishandel noch enger in das Netz der Weltwirtschaft integriert. Im innerasiatischen Reisverkehr gab es ebenso wie im internationalen Handel einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Reisqualitäten und den Absatzmärkten. “The bulk of the rices exported to the east is to feed the growing populations in the larger towns and on the plantations.”“ ^ „Big Mills Specials” war die niedrigste exportierte Reisqualität. Da es den darin zusammengefassten Sorten an der Gleichheit von Form, Größe und Härte mangelte, entstand bei der Bearbeitung bis zu 42 Prozent Bruch. Zielmärkte waren vor allem Indien und Niederländisch-Ostindien. „Small Mills Specials“ ist eine qualitativ hochwertigere Variante von „Big Mills Special“ mit bis zu 40 Prozent Bruch gewesen.'’„Small Mills Special“ wurde am häufigsten verarbeitet und nachgefragt. „Straits Quality“ hatte bis zu 37 Prozent Bruch und wurde hauptsächlich - wie der Name sagt - nach Malaysia für den Bedarf der dortigen großen chinesischen Minderheit exportiert. Diese Sorte wurde aber auch direkt nach Kuba exportiert. Zu den beliebteren Sorten gehörte Parboiled-Reis, der bis zu 15 Prozent der Exportmenge ausmachte, weil er sich gekocht länger hielt und nicht sauer wurde. Bei der Herstellung wurden die Vitamine und Mineralien des Reises durch eine Dampfbehandlung aus den äußeren Schichten in das Innere des Korns gepresst und somit vor dem Schälen konserviert. Nachfrage bestand in Sri Lanka, in Süd- 197
Tabelle V. 1.1, Reissorten für die asiatischen Konsummärkte inklusive des maximalen Anteils von Bruchreis Reissorte Anteil Bruchreis in Prozent Zieimärkte Big Mills Specials 42 Indien, Niederländisch-Ostindien Small Mills Specials 40 Alle östlichen Märkte Straits Quality 37 Malaysia, Kuba Parboiled-Reis Sri Lanka, Südindien, Karibik, Südafrika МП Tabelle V. 1.2, Reisexporte aus Birma in tons nach Europa, andere westliche Märkte und asiatische Märkte 1870-1917^^® Jahr Westliche Märkte Europa Andere Östliche Märkte Gesamtmenge 1870 350.000 24.000 374.000 1880 648.000 145.000 850.000 1890 749.000 438.000 1.110.000 1900-01 723.117 1.336.587 1.846.000 1901-02 920.729 38.935 1.318.241 2.079.905 1902-03 969.950 96.153 1.177.743 2.243.846 1903-04 605.190 105.305 1.012.257 1.722.782 1904-05 932.428 140.220 1.082.496 2.155.144 1905-06 739.091 82.976 1.174.605 1.996.453 1906-07 924.922 65.952 1.175.277 2.166.151 1907-08 925.490 60.634 1.360.770 2.346.625 1908-09 735.063 113.732 1.277.559 2.126.354 1909-10 1.006.114 48.692 1.305.630 2.360.437 1910-11 1.018.840 74.950 1.244.756 2.338.546 1911-12 890.000 143.304 1.119.988 2.153.416 1912-13 1.043.124 95.533 1.172.316 2.314.083 1913-14 1.133.841 122.859 1.396.648 2.653.348 1914-15 579.618 119.159 1.546.879 2.245.656 1915-16 454.201 100.558 1.061.918 1.616.678 1916-17 410.393 124.696 1.152.611 1.686.700
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Kennerly, Alston, A North West Euro
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Prüser, Friedrich, Aus der Geschic
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Stielow, Frank, Deutsche Küstensch
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