Association nationale des amis du vin • Schweizerische ... - ANAV
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Der Weinschatz der Speri.<br />
nur einen unglaublichen Rundblick<br />
über fast das gesamte Valpolicella-Classico-Gebiet,<br />
sie verwirklichen<br />
dort auch den Traum der<br />
perfekten Harmonie der drei Traubensorten<br />
Cor<strong>vin</strong>a, Rondinella und<br />
Molinara. Wie bei Giovanna Tantini<br />
entscheidet sich bei ihnen<br />
schon im Rebberg, ob eine Traube<br />
Amarone oder Valpolicella ergibt:<br />
Ist die Traube bei Reife biegsam<br />
und locker eignet sie sich zum<br />
Trocknen, ist sie kompakt und steif<br />
für Valpolicella. Zum Trocknen<br />
braucht es zwischen den einzelnen<br />
Traubenbeeren etwas Luft,<br />
sonst besteht die Gefahr <strong>des</strong> Faulens.<br />
– Der Valpolicella Classico 2010 –<br />
nur Inox-Ausbau – riecht nach reifen<br />
Früchten, ist kräftig mit guter<br />
Säure und leicht bitterem Abgang.<br />
Ein reicher Basiswein.<br />
– Der Ripasso Le Sassine 2007 liegt<br />
ein Jahr im Stahltank und zwei<br />
Jahre in Slowenischer Eiche, nachdem<br />
er im Februar 2008 in der Amarone-Maische<br />
2007 eine zweite Fermentation<br />
<strong>du</strong>rchgemacht hat, in<br />
welcher er Aromen von gekochten<br />
Zwetschgen, Alkohol, Struktur und<br />
Tannine aufgenommen hatte.<br />
– Der Amarone 2003, nach traditioneller<br />
Art in grossen Fässern<br />
erzogen, ist konzentriert, kräftig<br />
mit ausgewogener Säure und fei-<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 4/11<br />
nen Tanninen, die ihm eine lange<br />
Lagerfähigkeit geben.<br />
– Um den Geschmack <strong>des</strong> Journalisten<br />
Parker zu treffen, ist der Amarone<br />
Marta Galli 2004 mit zusätzlichen<br />
Traubensorten angereichert<br />
worden und in verschiedenen<br />
neuen Barriques-Fässern gereift,<br />
was ihn etwas «süsser», mit härteren<br />
Tanninen und mehr Bitterstoffen<br />
erscheinen lässt. Die schleichende<br />
Amerikanisierung <strong>des</strong><br />
Amarone drängt auch die Molinara-Traube<br />
in den Hintergrund,<br />
weil sie jeden Wein heller macht<br />
und ihm Säure gibt.<br />
– Beim traditionellen Recioto wird<br />
nach dem Antrocknen die Fermentation<br />
mittels Kühlung gestoppt, so<br />
dass ihn eine reichliche Restsüsse<br />
(ca. 125g/l) zum idealen Dessertwein<br />
werden lässt.<br />
Im Ristorante Ai Torcoli bei<br />
Marano di Valpolicella wurde uns<br />
zur wunderbaren Aussicht über das<br />
Maranotal und seine Rebberge<br />
zum Luccio in salsa con polenta ein<br />
Custoza DOC 2010 der Az. Agr. Calvachina<br />
gereicht (süsslich, süffig,<br />
trockener Abgang); zu den<br />
Maccheroncini al ragu’ di fagianella<br />
ein Valpolicella Classico DOC<br />
2010 Santambrogio von Aldegheri<br />
(fruchtig nach Zwetschgen, ausgewogen,<br />
leicht); zum Arrosto di coniglio<br />
in porchetta der Valpolicella<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Classico Superiore Ripasso DOC<br />
2008 Le Vigne San Pietro (kantigeres<br />
Profil nach Veilchen, Lakritz,<br />
Kräuter, starke Säure, leichte Bitternote)<br />
und zur Pera al recioto con<br />
gelato alla cannella logischerweise<br />
der Recioto della Valpolicella<br />
Classico DOC 2010 von Luigi<br />
Righetti (Kirschen, Zwetschgen,<br />
fruchtig, weich und süffig).<br />
Bei Speri in Pedemonte stellte<br />
uns die Tochter Chiara die Azienda<br />
mit langer Familientradition vor.<br />
Speri stellt seit 1800 Rotweine her,<br />
verfügt über enorme Kenntnisse<br />
der Lagen, der Leistungsfähigkeit<br />
der Rebstöcke, der Entwicklung der<br />
Technik der Vinifikation, verströmt<br />
viel Selbstvertrauen und hat einen<br />
entsprechend guten Ruf. Nur ein<br />
Wein wird im Stahltank ausgebaut,<br />
alle andern im Holz. Alle Weine<br />
stammen aus der DOC. Das Traubengut<br />
wird am Stock verlesen, vor<br />
jeder Edelfäule geschützt und<br />
während der traditionellen Trocknung<br />
wird nur die Feuchtigkeit abgesaugt.<br />
– Der Valpolicella Classico 2010<br />
(Stahltank) riecht nach Brotkruste,<br />
Veilchen und reifen Kirschen; er ist<br />
saftig und hat den charakteristischen,<br />
leicht bitterlichen Abgang.<br />
– Der Ripasso 2009 hat feine<br />
Fruchtaromen, etwas Kakao, ist gut<br />
strukturiert mit runden Tanninen.<br />
– Der Valpolicella Classico Superiore<br />
St. Urbano 2008 hat einen<br />
Schokoladeton und schmeckt nach<br />
reifen Früchten.<br />
– Der Amarone 2007 riecht nach<br />
gekochten Früchten und ist im Gaumen<br />
kräftig, konzentriert und elegant<br />
(Lagerfähigkeit bis 20 Jahre)<br />
und auch der Recioto della Valpolicella<br />
2008 ist süss ohne plump zu<br />
sein, rund und riecht nach Zwetschgenkompott.<br />
Da alle Weine zu<br />
vernünftigen Preisen zu haben waren,<br />
nahmen wir einen schlicht perfekten<br />
Eindruck mit.<br />
Spumante<br />
Den dritten Tag begannen wir mit<br />
einer Spumante–Degustation in<br />
der Enoteca Il Drago in Soave.<br />
Carlo Colla, Chef der Enoteca,<br />
stellte uns drei Schaumweine vor,<br />
die unterschiedlich gut gefielen:<br />
– Der Spumante Soave Brut I Querceni<br />
von Camerago (Garganega-<br />
Traube) riecht nach Apfel, hat eine<br />
feine Perlage und ist ganz leicht<br />
bitter;<br />
– der Spumante Soave Brut von<br />
Valda Balestri (Garganega-Traube)<br />
<strong>du</strong>ftet nach Pfirsich, hat eine stärkere<br />
Perlage und ist zu Beginn<br />
rund, lang und nicht bitter, später<br />
flach und kurz;<br />
– der Prosecco Extra Dry Jeio Colmei<br />
(Prosecco-Traube) schmeckt<br />
Suzanne und Erwin in bester Degustatiopns-Stimmung.<br />
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