Association nationale des amis du vin • Schweizerische ... - ANAV
Association nationale des amis du vin • Schweizerische ... - ANAV
Association nationale des amis du vin • Schweizerische ... - ANAV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Signor Galli (3.v.r.) mit Philipp Hurni unter Molinara<br />
nach grünen Früchten, hat eine<br />
starke Perlage, ist weich und verschwindet<br />
schnell.<br />
Soave DOC<br />
und «König» Maculan<br />
Unser Besuch auf dem Weingut<br />
Prà in Monteforte d`Alpone wurde<br />
von der jungen deutschen<br />
Ziehtochter Claudia dominiert, die<br />
das Gut als Wirtschafterin führt<br />
und sich vollständig mit den Rebbergen<br />
und den Weinen identifiziert.<br />
Der Betrieb wird biologisch<br />
geführt, das Traubengut sorgfältig<br />
von Hand bearbeitet und in allen<br />
Phasen höchste Qualität angestrebt.<br />
Allerdings ist auch ein Top-<br />
Soave-Betrieb nie so angesehen,<br />
weil ihm der Amarone fehlt. Das<br />
Gut hat <strong>des</strong>halb seine Reblagen erweitert<br />
und stellt heute mit dem<br />
Morandino und dem Amarone auch<br />
zwei sehr gute Valpolicella her. Die<br />
Lorbeeren haben nicht auf sich<br />
warten lassen: Parker ist hat<br />
prompt sein Füllhorn ausgeschüttet<br />
und reichlich Punkte gesprochen.<br />
– Der Soave Classico DOC 2010<br />
riecht nach Birne und Apfel, ist dicht,<br />
etwas pfeffrig und mineralisch;<br />
– der Soave Classico DOC 2009<br />
Staforte riecht nach reifen Früchten,<br />
ist dicht, mineralisch, hat weniger<br />
Säure und ist leicht bitterlich<br />
im Abgang. Das sind die zwei ein-<br />
zigen Weine, die nicht im Holz erzogen<br />
werden.<br />
– Der Soave Classico DOC 2009<br />
Monte Grande (Garganega 80,<br />
Trebbiano 20) reift in grossen Fässern,<br />
riecht etwas nach Melone,<br />
und obwohl das Holz gut eingebaut<br />
ist, dominieren im Gaumen<br />
Tannine und Säure.<br />
– Beim Soave Classico DOC 2008<br />
Colle S. Antonio ist dann ganz<br />
Schluss mit Früchten, er riecht etwas<br />
erdig und nach Vanille; Gerbstoff<br />
und Säure dominieren im<br />
Gaumen einen leichten Butterton.<br />
– Der rote Morandino 2009 (Cor<strong>vin</strong>a,<br />
Cor<strong>vin</strong>one, Rondinella, wenig<br />
Oseletta) hat die sortentypische<br />
Nase nach Kirschen und<br />
Zwetschgen, ist kernig, voll, leicht<br />
pfeffrig und leicht bitter;<br />
– der Morandino Ripasso 2008 hat<br />
eine dichtere Nase nach reifen<br />
Früchten, ist sehr schön konzentriert<br />
und lang.<br />
– Im Amarone 2006 habe ich viel<br />
Frucht und etwas Nuss bemerkt; er<br />
ist anfangs süsslich, konzentriert,<br />
ausgewogen und schön lang – ein<br />
moderner Wein.<br />
– Der Soave DOCG Recioto delle<br />
Fontane schliesslich riecht und<br />
schmeckt nach Amarena-Kirschen,<br />
nach Sultaninen, ist weich und hat<br />
ein gutes Verhältnis von Säure<br />
und Süsse.<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Bei «König» Maculan<br />
Da wir nicht nur Valpolicella und<br />
Soave kennenlernen wollten, fuhren<br />
wir auch in das nördlich von Vicenza<br />
gelegene Breganze und besuchten<br />
das dort mit Abstand<br />
bekannteste Weingut Maculan.<br />
Signor Maculan hat die Appellation<br />
Breganze berühmt gemacht und ist<br />
unbestrittener «König» von Breganze<br />
– gehören ihm doch fast alle<br />
besten Reblagen der Gemeinde!<br />
Seine Tochter Angela, zuständig für<br />
Kommunikation und Marketing,<br />
führte uns <strong>du</strong>rch Betrieb und Degustation.<br />
Auch sie strömt viel Selbstvertrauen<br />
und Kompetenz aus.<br />
Der für seine Süssweine<br />
berühmte Betrieb baut Weine aus<br />
Pinot Bianco, Pinot Grigio, Tai<br />
(früher Tocai Friulano), Sauvignon<br />
Blanc, Vespaiola, Chardonnay,<br />
Merlot, Pinot Nero, Cabernet Sauvignon,<br />
Cabernet Franc, Moscato<br />
und Marzemina aus.<br />
– Der Bidibi 2010 (Tai 55, Sauvignon<br />
Blanc 45) riecht nach Brotkruste<br />
und Mango, ist trocken, fruchtig<br />
und ausgewogen;<br />
– der Vespaiola 2010 strömt eine<br />
verhaltene, grüne Fruchtnase aus,<br />
hat eine tolle Säure und ist leicht<br />
pfeffrig;<br />
– der Brentino 2009 (Merlot 55, CS<br />
45) riecht nach Barrique- und Röstnoten,<br />
ist herb-süsslich, trocken-<br />
fruchtig – ganz nach moderner Art.<br />
– Schön komplex kommt der Fratta<br />
2007 daher (CS 62, Merlot 38), der<br />
12 Monate im Barrique reifte, nach<br />
Kaffee und der Röstung <strong>des</strong> Fasses<br />
riecht, unfiltriert, konzentriert und<br />
dicht im Mund ist.<br />
– Schliesslich probierten wir den<br />
bekannten Torcolato 2007, mit<br />
180g Rstzucker/Liter immer noch<br />
eine Bombe im Mund mit Aromen<br />
nach Banane, Caramel und Honig,<br />
weich und elegant.<br />
Cena bei Giovanni Dallemulle<br />
Zum Nachtessen am Freitagabend<br />
begaben wir uns in Breganze in die<br />
Antica Trattoria Al Cappello. Im rustikalen<br />
Restaurant serviert uns<br />
Giovanni Dallemulle lokale Breganze-Spezialitäten.<br />
Zur Torta salata<br />
con sopressa e polenta passt<br />
der Virgiliovignato Monte Comon<br />
2010 ausgezeichnet; es ist ein<br />
Gambellara Classico aus reinem<br />
Garganega. Er ist frisch mit leichter<br />
Säure und Bittermandelaroma. Es<br />
folgen Tagliatelle al piccione mit einem<br />
Tai Rosso DOC 2010 aus den<br />
Colli Berici der Az. Cavazza, einer<br />
autochthonen Traube, die sich<br />
früher Tocai nennen <strong>du</strong>rfte. Der<br />
Wein präsentiert sich hellrot, riecht<br />
nach Apfel und Amarenakirsche, ist<br />
säurereich und fruchtig im Gaumen.<br />
Zur grossen Spezialität der Region,<br />
Auf dem Weingut Prà hatte Claudia aufmerksame Zuhörer.<br />
32 Ami <strong>du</strong> Vin 4/11