Association nationale des amis du vin • Schweizerische ... - ANAV

schaftliche Aspekte und über die
Geschichte des Weins Bescheid
wissen. Selbstverständlich werden
fundierte Kenntnisse in Weinsensorik
vorausgesetzt . Man muss
Weine aus allen Regionen der
Welt kennen und beurteilen können.
Der Ausbildungsstand wird
an verschiedenen strengen Zwischenprüfungen
getestet.
Wer auch die zweiteilige
Schlussprüfung bestanden hat,
muss noch eine 10’000 Worte umfassende
«Dissertation» zu einem
weinrelevanten Thema verfassen.
Die Tatsache, dass seit der Gründung
des Instituts weltweit erst
300 Personen den Titel «Master of
Wine» tragen dürfen, zeigt, wie
streng die Anforderungen sind.
Ivan Barbic hat es fast geschafft,
und wir wünschen ihm für die
letzte Hürde noch viel Erfolg und
Durchhaltewillen!
Weinland Kroatien
Dass die Lieblingsweine von Ivan
Barbic aus Kroatien kommen, ist
kein Zufall, hat er doch seine Wurzeln
in dieser Gegend. Das gebirgige
Land mit seinen steilen Küsten
und zahlreichen Inseln verfügt
über ein ideales Klima für den
Weinbau. Es blickt auf eine lange
Tradition zurück, denn bereits die
Phönizier und die alten Griechen
sollen dort Wein angebaut haben.
Heute zählt die Anbaufläche in
Kroatien etwa 34’000 ha. Es werden
über 200 verschiedene Sorten
auf vorwiegend kleinen Parzellen
angebaut, darunter auch zahlreiche
autochthone. Die wichtigsten
sind Grashevina, Welschriesling,
Plavac mali, Merlot, Plavina, Riesling,
Cabernet Sauvignon, Chardonnay
und Blaufränkisch. Auch
den Furmint findet man ab und zu.
Alt und Neu nebeneinander
Der Weinbau befindet sich in neuster
Zeit in einem Aufbruch. Viele
Kellereien wurden modernisiert, je-
doch wird zum Teil auch noch nach
alter Tradition Wein in Amphoren
produziert. Es wird noch wenig
Wein exportiert, und deshalb kamen
wir in den Genuss, einige Raritäten
degustieren zu dürfen.
Weine aus Istrien, Slawonien
und Dalmatien
Zum Apéro gab es einen leicht süssen,
schön gereiften Muskat Momjanski
2009 von der Kellerei Kozlovic.
Die Vorspeise, eine
Süsswasserfischsuppe begleiteten
ein frischer, säurebetonter Grasevina
2010 von der Kellerei Krauthaker
aus Slawonien und ein fülliger,
leicht gereifter Posip (Furmint)
2010 von Zlatan Plenkovic von der
Insel Hvar. Zur geräucherten Truthahnbrust
mit verschiedenen Salaten
kredenzte uns Ivan Barbic einen
fruchtigen, frischen 2010er
Malvazija von Kozlovic, sowie einen
Zelenac Spätlese (Synonym
Rotgipfler) von Krauthaker.
Zum Lammrack mit Kroketten
und Spinat passten der 2009er
2718 Dubkovic-Barbic und der
Medvid 2008 von Cubolovic-Barbic
ausgezeichnet. Zwei sehr kräftige
Weine, ersterer mit dezenten Röstaromen,
ein „Amarone-Typ, würzig
und mit Noten nach Kompott
und Dörrobst, der zweite im Barrique
ausgebaut, weich und mit
15.5% vol Alkohol sehr gehaltvoll.
Der dritte Wein in dieser Serie, ein
Blauburger (Blaufränkisch x St. Laurent)
2009 von Krauthaker leitete
über zur Käseplatte. Dazu durften
wir noch einen der in Kroatien eher
seltenen Blauburgunder 2008 von
Krauthaker probieren, welcher allerdings
noch nicht ganz an die
Spitzenweine dieser Sorte heran
kam. Eine Zelenac Beerenauslese
2009, wiederum von Krauthaker,
rundete die sehr interessante Palette
der kroatischen Weine ab.
Der Referent verstand es ausgezeichnet,
uns die grösstenteils
neuen, unbekannten Weine zu
La vie de l’ANAV
präsentieren und die Eigenheiten
des kroatischen Weinbaus und die
verschiedenen Klimazonen zu beschreiben.
Die schönen Bilder luden
dazu ein, diese noch ziemlich
urtümliche Gegend einmal persön-
Bereits am 20. Oktober 1881 gründete
in Hagnau Pfarrer und Volksschriftsteller
Dr. Heinrich Hansjakob
den Winzerverein, der damit
die älteste Winzergenossenschaft
in Baden ist. Diesem wortgewandten
Herrn werden etliche Zitate
zugeschrieben, so u.a. auch:
«Der Alkohol ist des Menschen
Feind, doch in der Bibel steht:
man soll seine Feinde lieben.»
Der Wein ist die Seele
einer Landschaft
Die Weinkönigin (1984) Anita
Schmidt führte gekonnt und char-
Zürcher Weinland
lich zu bereisen. – Wir danken
Ivan Barbic ganz herzlich für seine
sehr interessante Präsentation und
wünschen ihm für den Abschluss
des Master of Wine und für die Zukunft
viel Erfolg.
Besuch im Winzer-und Fischerdorf Hagnau am Bodensee
Jahresausklang
bei Fisch und Wein
Die Weinfreunde Zürcher Weinland besuchten zum Jahresausklang bei wunderschönem,
sonnigem Spät-Herbstwetter Hagnau am Bodensee. Im idyllischen
Winzer- und Fischerdorf erhielten sie fachfrauliche Informationen über
den Weinbau und die Weine als auch die Fischerei. Zudem liessen sie sich verwöhnen
mit Spezialitäten aus dem Bodensee und den Rebbergen, die das Ufer
säumen. – Agi Winter war mit dabei:
Fischerei Cornelia & Erwin Heyer, Hagnau.
mant durch den Anlass und die
Weinfreunde Zürcher Weinland erfuhren
viel Wissenswertes über
den badischen Weinbau, denn der
Wein ist die Seele einer Landschaft.
Die rund 1500 Einwohner
Hagnaus leben vom Wein- und
Obstbau sowie der Fischerei und
dem Fremdenverkehr. Die Basis des
Winzervereins sind 60 Winzerfamilien,
die 150 ha. Reben pflegen und
bewirtschaften, die sich von den
sanften Hügeln bis ans Seeufer erstrecken.
Das Dorf war bereits in
früheren Jahrhunderten aufgrund
seiner zentralen Lage am Bodensee
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