Association nationale des amis du vin • Schweizerische ... - ANAV
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Rückbesinnung<br />
auf heimische Sorten<br />
Seinen guten Ruf verdankt der moderne griechische<br />
Wein weniger den inter<strong>nationale</strong>n<br />
Sorten als vielmehr den einheimischen Gewächsen,<br />
auf die man sich rechtzeitig besonnen<br />
hat. Die Renaissance lässt sich seit Mitte<br />
der 1980er Jahre beobachten. Damals kehrten<br />
im Ausland geschulte Weinfachleute in die<br />
Heimat zurück. Sie gründeten neue Unternehmen<br />
und verstanden es, die seit dem EU-Beitritt<br />
1981 für den Weinbausektor bereit stehenden<br />
Fördermittel und private Gelder für sich in<br />
Anspruch zu nehmen. Damals entstand eine<br />
Vielzahl kleinerer Betriebe, etliche davon in<br />
kühleren Weinbaugegenden <strong>des</strong> Nordens.<br />
lionen Liter Wein wurden im vorigen Jahr von<br />
Tsantali gekeltert, die Hälfte ging in den Export.<br />
Mit einem Anteil von 60 Prozent an der Ausfuhr<br />
ist Deutschland heute der grösste Absatzmarkt.<br />
Bereits in der dritten Generation pro<strong>du</strong>ziert<br />
Tsantali Weine aus Rapsani beim Olymp, in Naoussa<br />
und in den Hügeln von Chalkidi. Zudem<br />
wird im thrakischen Anbaugebiet von Maronia<br />
den an den Kampf <strong>des</strong> Odysseus mit dem Zyklo-<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 4/11<br />
Panorama<br />
Blick in den Weinkeller <strong>des</strong> Klosters Chromitsa, das lange Zeit als Sanatorium diente.<br />
pen erinnernden Kanenas («Niemand») als Rot-,<br />
Weiss- und Roséwein erzeugt. Auch in der orthodoxen<br />
Mönchsrepublik Athos auf dem östlichen<br />
Finger der Halbinsel Chalkidiki hat Tsantali<br />
inzwischen Fuss gefasst. Auf der zum russischen<br />
Panteleimon-Kloster gehörenden Domäne<br />
Chromitsa, wird nun wieder Wein hergestellt.<br />
Die gut 100 Hektaren grosse Rebfläche liegt im<br />
Mittel auf einer Höhe von 250 Metern über dem<br />
Meer. Eine dominierende Rolle spielen hier die<br />
Rebsorten Assyrtiko, Chardonnay, Mavrodaphne<br />
und Xinomavro. Als einer der treuesten und<br />
wichtigsten Abnehmer für Tsantali-Weine vom<br />
heiligen Berg Athos hat sich übrigens inzwischen<br />
der Moskauer Kreml erwiesen.<br />
Wein wird auch in den übrigen Klöstern hergestellt,<br />
mit einer Ausnahme allerdings nur für<br />
den Eigenbedarf und für Pilger, die dort übernachten:<br />
Abt Epiphanios, der mit einem weiteren<br />
Bruder im eigenhändig wieder instand gesetzten<br />
Kloster Mylopotamus lebt, lässt Wein<br />
gemäss biologisch-organischen Vorschriften<br />
pro<strong>du</strong>zieren und vertreibt ihn über das Internet.<br />
Die fünf Hektaren Weinberge <strong>des</strong> Klosters<br />
Mylopotamus sind vor allem mit Reben der Sorten<br />
Merlot, Cabernet Sauvignon sowie Roditis<br />
und Muscat d’Alexandrie bestockt. Der mittlere<br />
Ertrag pro Hektar liegt bei zehn Tonnen. Das ergibt<br />
jährlich zwischen 70’000 und 80’000 Flaschen<br />
Wein und erlaubt dem Abt, acht bis zehn<br />
Arbeitskräfte zu beschäftigen.<br />
Das Kloster Chromitsa, das zum russisch-orthodoxen<br />
St. Panteleimon-Kloster auf Athos gehört,<br />
besitzt 100 Hektaren Anbaufläche, die vom Weinpro<strong>du</strong>zenten<br />
Tsantali bewirtschaftet werden.<br />
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