Association nationale des amis du vin • Schweizerische ... - ANAV
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8<br />
Schwyz<br />
Die Wärme war das ganze Jahr über<strong>du</strong>rchschnittlich<br />
hoch. Trockenes und feuchtes Wetter<br />
ergänzten sich optimal. Die Reben verdankten<br />
es mit einem prächtigen Wachstum, grosser<br />
Menge Trauben von hervorragender Qualität.<br />
Ein allseits hervorragen<strong>des</strong> Jahr wäre es geworden,<br />
wenn nicht der fürchterliche Hagelschlag<br />
vom 7. Juli fast die gesamte Ernte in den<br />
Höfen vernichtet hätte. Im restlichen Schwyzer<br />
Anbaugebiet <strong>du</strong>rften die Winzer gute Mengen<br />
von hervorragender Qualität einbringen.<br />
Aufgrund <strong>des</strong> Ertragsausfalls in den Reben<br />
am linken Zürichseeufer wurde die kleinste<br />
Ernte seit 1994 eingekellert. Die insgesamt geernteten<br />
Traubenmengen sind um ein Drittel geringer<br />
als im ertragsarmen Vorjahr und liegen<br />
um 39% unter dem Zehnjahres<strong>du</strong>rchschnitt. –<br />
Tröstlich ist die Qualität <strong>des</strong> «Rests». Der<br />
Zuckergehalt der Riesling-Silvaner-Trauben erreichte<br />
sehr gute 78 Grad Oechsle. Der Blauburgunder<br />
wog im Mittel 92 Grad Oechsle und<br />
ist damit bei den besten Jahrgängen (2000,<br />
2006 und 2007). Man darf aromatische, fruchtiger<br />
Weine <strong>des</strong> Jahrgangs 2011 erwarten. An<br />
Leutschner wird es jedoch mangeln.<br />
Zürich<br />
Der Wümmet in den Zürcher Reben begann bereits<br />
in der letzten Augustwoche mit der<br />
frühreifen Sorte Solaris. Mitte September war<br />
der Grossteil <strong>des</strong> Riesling-Silvaners schon geerntet.<br />
Auch der Blauburgunder wurde schon in<br />
den Tagen um den Monatswechsel gelesen –<br />
so früh wie selten. Mitte Oktober war die Lese<br />
2011 praktisch zu Ende. Der letzte Posten - Syrah<br />
- trug das Lesedatum 14. November.<br />
Die Qualität der geernteten Trauben darf<br />
als hervorragend eingestuft werden. Die lange<br />
Vegetationsperiode, das der Rebe zuträgliche<br />
Wetter, das weitgehend gesunde Laubwerk und<br />
die herrlichen Wochen im Herbst trugen entscheidend<br />
dazu bei. Der Riesling-Silvaner erreichte<br />
81.8° - nur gerade 2003 lag das Mostgewicht<br />
höher. Der Blauburgunder schloss ab<br />
mit 96.6 °Oe und liegt damit mit an der Spitze<br />
der letzten Dekade. Der Räuschling, die<br />
flächenmässig drittwichtigste Zürcher Spezialität,<br />
erreichte hohe 79.7 °Oe.<br />
Dossier<br />
Vom Zürcher Jahrgang 2011 wurden 4,8 Mio. kg<br />
(oder 787 Gramm pro m2 Rebfläche) geerntet,<br />
17% mehr als im 2010 und 7% mehr als im<br />
zehnjährigen Mittel. Aus der Ernte 2011 werden<br />
36’000hl Wein gekeltert; das ergibt 2,8 Liter pro<br />
ZürcherIn.<br />
Schaffhausen<br />
Das Schaffhauser Rebjahr war geprägt <strong>du</strong>rch die<br />
ausserordentliche Frühjahrstrockenheit und drei<br />
heftige Hagelschauer, welche praktisch den<br />
ganzen Kanton in Mitleidenschaft gezogen haben.<br />
Der Herbst präsentierte sich jedoch von seiner<br />
allerbesten Seite und brachte Spitzenqualitäten<br />
vor die Kellertüren. Die Hauptsorte<br />
Blauburgunder erreichte hervorragende 99.9°Oe.<br />
Der Riesling-Silvaner erzielte ebenfalls ein hohes<br />
mittleres Mostgewicht von 82.5°Oe.<br />
Die Gesamternte ist mit 3,28 Millionen Kilo<br />
Trauben oder 26’211 Hektoliter Wein um 14%<br />
deutlich geringer ausgefallen als diejenige <strong>des</strong><br />
Vorjahres.<br />
Thurgau<br />
Hervorragende Witterungsverhältnisse, über<strong>du</strong>rchschnittliche<br />
Temperaturen, Niederschläge<br />
zur richtigen Zeit und ausgezeichnete Erntebedingungen<br />
prägen den Spitzenjahrgang 2011. In<br />
den Thurguer Reben wurde unter idealen Ver-<br />
Naturschauspiel über den Reben von Hallau. (Bild Romü)<br />
hältnissen eine «Bilderbuchernte» eingekellert,<br />
wie der zuständige Rebbaukommissär mitteilt.<br />
Mengenmässig und qualitativ liegt sie deutlich<br />
über dem langjährigen Mittel. Die Mostzuckergewichte<br />
erreichen beinahe die Werte <strong>des</strong> Rekordjahrgangs<br />
2003. An Blauburgunder wurden<br />
um 14% und an Müller-Thurgau um 17% grössere<br />
Mengen eingekellert als im 10-jährigen<br />
Mittel. Die Oechslegrade liegen beim Blauburgunder<br />
mit 96°Oe um 6 Grad und beim Müller-<br />
Thurgau mit 80°Oe um 4 Grad über dem 10jährigen<br />
Mittel. Die gesamte Traubenmenge<br />
2011 übertrifft mit 2’140 Tonnen deutlich jene<br />
der Vorjahresernte.<br />
St. Gallen<br />
Die Weinernte 2011 ist im Kanton St. Gallen<br />
hervorragend ausgefallen. Der ungewöhnlich<br />
warme Frühling hat zu einem sehr frühen Blühet<br />
und einem grossen Vegetationsvorsprung geführt.<br />
Der goldene Spätsommer und der wunderschöne<br />
Herbst haben eine sehr hohe Qualität<br />
und eine leicht über<strong>du</strong>rchschnittliche Erntemenge<br />
gebracht. Die Sorte Blauburgunder erreichte<br />
stolze 98° Oechsle. Die weisse Hauptsorte,<br />
der Müller-Thurgau (Riesling-Silvaner)<br />
erzielte eine Mittelgradation von sehr guten 79°<br />
Oechsle. An Müller-Thurgau wurden 1’567 Hektoliter<br />
eingekellert. Im Durchschnitt sind pro<br />
Quadratmeter 751 Gramm Trauben gelesen worden.<br />
Der diesjährige Ertrag liegt damit leicht<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 4/11