Literatur machen

Wort und Spiele II – ein Bademeister sagt Danke
Klasse 12 c des Max-Eyth-Gymnasiums
Dein Bademeister möchte sich bei Dir bedanken:
Du kamst zu ihm über den Berliner Platz
Und wusstest nicht, was Dich erwartet.
Du kamst, weil Du Dich verpflichtet hattest
(Schließlich hattest Du Unterricht.)
Du hast das auf Dich genommen:
Hast Dir die Schuhe ausgezogen
Bist ins kalte Wasser gestiegen.
Hast Dich dem kalten Becken,
Randvoll, sprudelnd, kalt, gestellt.
Wer da zuerst hineinstieg, der bekam kühle Füße
Watete da durch, von den andern umringt und
Musste einfallsreich sein.
Dabei wusstest Du noch nicht mal,
Ob Du das überhaupt sein wolltest:
Eine einfallsreiche Klasse.
Du bist vor die Tür gegangen
Bist den Pfiffen des Bademeisters gefolgt:
Einmal um den Block gehen
Um alles wahrzunehmen,
Was das Bosch-Areal hergibt,
An nüchternen Tagen unter chromgrauem Himmel.
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Er durfte Dich ins Wasser schmeißen
Dich nass machen mit Deiner eigenen Phantasie
Durfte Dir auf den glatten Spiegeln des Kneippwatebeckens
Deine eigene Frechheit zeigen,
Das, wozu Du fähig bist:
Texte zu schreiben, die Dich betreffen
Texte, die zu Dir selber stehen
Auf die Du aufbauen kannst.
Mit einem nassforschen „Wasser, marsch!“
Hat der Bademeister Dich
In Gruppen eingeteilt
Da solltest Du mit Dir zusammen
Gegen Dich selbst durchs Wasser gehen
Dich mit Dir gegenseitig erfrischen
Mit dem, was Dich erfrischte
Was Du zu fischen anfingst
Im sich aufklärenden Bassin.
Dann kam der Tag, an dem der Bademeister
Deine ersten Versuche
Oberfies ans Licht zerrte:
Texte kamen vor Gericht
Bis sie von Dir freigesprochen wurden.
Da hat es im Kneippbad geschäumt und geblubbert
Und eigentlich jede und jeder von Dir
Hat einen Spritzer abbekommen.
Der Bademeister denkt:„Das war gut so.“
Und er bedankt sich bei Dir, 12c
Für Deinen lebendigen Klassengeist
Und wünscht Dir für alles, was folgen mag
Noch viel Freude
An solchen Worten
Die Dir wie klares Wasser fließen.
Timo Brunke, Werkstattleiter
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