Literatur machen
Literatur machen
Literatur machen
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
06<br />
68<br />
Forscher, die unsere heimischen Seen und Flüsse untersuchen, haben eine erschreckende<br />
Entdeckung gemacht: Es gibt immer weniger Fische in unseren<br />
Gewässern. Der Grund dafür ist die Verweiblichung der männlichen Fische. Diese<br />
Modifikation entsteht durch die Verschmutzung der Seen und Flüsse mit weiblichen<br />
Hormonen. Die Sexualhormone und deren Derivate werden zu einem Großteil<br />
von chemischen Fabriken in unsere Flüsse eingeleitet. Die Anti-Baby-Pille trägt über<br />
die Abwasser auch zur Belastung unserer Gewässer bei. Selbst Bier enthält Stoffe,<br />
die dem weiblichen Sexualhormon ähnlich sind.<br />
Die weiblichen Hormone reichern sich im Wasser an und gelangen so auch in den<br />
Körper der männlichen Fische. Ist die Konzentration der weiblichen Hormone zu hoch,<br />
können keine Spermien mehr gebildet werden. Die Hoden bilden sich zurück.<br />
Die vielen unfruchtbaren Männchen können keine Nachkommen mehr zeugen;<br />
so kommt es, dass ihre Gene der Nachwelt verloren gehen. Dieser DNA-Verlust hat<br />
schwerwiegende Folgen für die gesamte Tierart: Treten neuartige Krankheitserreger<br />
auf, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Tier resistent gegenüber dieser bedrohlichen<br />
Umweltveränderung ist, viel geringer als bei einem großen Genpool. Die fortschreitende<br />
Verweiblichung der Fische könnte somit zum Aussterben vieler Arten<br />
führen. Dies erschreckt um so mehr, wenn wir auch daran denken, dass viele unserer<br />
Fischarten als Nahrungsgrundlage für größere Raubtiere dienen. Weitere Tierarten<br />
könnten aussterben.<br />
Es ist Zeit, die Einleitung von Sexualhormonen und hormonähnlichen Stoffen durch<br />
die Industrie zu verbieten und auf die Problematik aufmerksam zu <strong>machen</strong>. Deshalb<br />
spenden Sie bitte für den Schutz der Fische. Die mühsame Auswilderung einiger<br />
Fischarten in freie Gewässer soll nicht umsonst gewesen sein. Denken Sie immer<br />
daran: die Natur ist unser höchstes Gut.<br />
Ihre NABU Aktionistin Inge Grünschweig<br />
e-mail: ingegruenschweig@nabu.de<br />
Kevin MacPherson<br />
Zwitterfische<br />
06<br />
69<br />
Hi Leute, wie geht´s? Also, mir geht es prima.<br />
– Was!?! Ihr kennt mich nicht???<br />
Jasmin Kienle<br />
Blubbi der Zebrafisch<br />
Ich bin Blubbi, die Zebrafischdame. Sagt nur, ihr wisst nicht, was<br />
ein Zebrafisch ist! Nein?! Wirklich nicht? Also: Das ist ein<br />
Fisch, der im Wasser lebt und ähm… ähm..? Ach ich weiß es<br />
nicht, das ist eben so ein Fisch, der aussieht wie ich.<br />
Aber warum ich eigentlich hier bin: Ich möchte euch erklären,<br />
warum man an Zebrafischen forscht und nicht an irgendwelchen<br />
anderen Tieren.<br />
Zuerst einmal sind wir Wirbeltiere, das ist schon einmal sehr gut,<br />
denn so haben wir sehr viel mehr Ähnlichkeit mit den<br />
Menschen als zum Beispiel eine öde Fliege. Unsere Gene sind<br />
denen von den Menschen ziemlich ähnlich. An Menschen darf<br />
man nämlich nicht forschen, deshalb nimmt man Fische.<br />
Wir sind viel leichter zu halten als zum Beispiel Elefanten.<br />
Die sind viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel größer als wir, sie nehmen mehr Platz<br />
weg und <strong>machen</strong> mehr Dreck. Außerdem stinken sie.<br />
Wir können pro Woche bis zu 200 Eier legen, ganz schön viel,<br />
gell? Und wir sind nach drei bis vier Monaten vollständig ausgebildet,<br />
nicht so wie die Menschen, die brauchen ewig. Das<br />
Beste für die Forscher: Wir sind zu Beginn unserer Entwicklung<br />
durchsichtig, dadurch kann die Entwicklung von Organen und<br />
Geweben direkt am lebenden Embryo beobachtet werden.<br />
Das war jetzt ganz schön viel, was ihr euch gerade merken musstet.<br />
Deshalb unsere besten Eigenschaften hier noch einmal:<br />
- Wir sind Wirbeltiere, also dem Menschen ähnlich<br />
- Wir sind leicht zu halten<br />
- Wir legen bis zu 200 Eier pro Woche<br />
- Wir sind nach drei bis vier Monaten vollständig entwickelt<br />
- Unsere Embryonen sind durchsichtig!<br />
So, jetzt wisst ihr Bescheid und ich hoffe, dass ihr euch ein<br />
Biotop kauft und wir uns bald wiedersehen.