Literatur machen
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Larissa Olektschyn Wer einmal einen sonnigen Morgen mit seiner bunten Mischung<br />
nächtlicher Träume, weicher Sonnenstrahlen und angenehmer<br />
Kühle erlebt hat, der kann mich gut verstehen. Denn Morgenstunde<br />
ist nicht nur Genesung von kopfzerbrechenden Problemen<br />
und Befürchtungen. „Morgen“ klingt für mich gleich wie „Frische“,<br />
„Heiterkeit“, „Munterkeit“ und „Anfang“.<br />
Der Anfang vom Leben ist unmittelbar mit der Geburt des Tageslichtes<br />
verbunden. Junge und kreative Energie erobert sogar den<br />
alten Körper und verleiht ihm Grazie, Zärtlichkeit und gleichzeitig<br />
einen sicheren Auftritt. In den frühen Stunden werden die Leute<br />
im hohen Alter ideenreich und aufgeschlossen wie zu ihrer<br />
Jugendzeit. Die Jugendlichen entlehnen für eine Weile Weisheit<br />
Foto: Emilia Gutuleac<br />
und Erfahrung von ihren älteren Mitmenschen.<br />
Man erwartet nur die schönsten und sinnvollsten Ereignisse,<br />
die das Leben zu einer abenteuerlichen Geschichte <strong>machen</strong>.<br />
Man summt ein Liedchen und freut sich, wenn es den Einklang<br />
im Vogelgezwitscher findet. Also, man genießt jede Minute dieser<br />
wunderschönen Zeit, die leider sehr schnell vorbei ist und für viele<br />
immer noch unbekannt bleibt.<br />
Julia Wennytschuk<br />
Liuda Meschtscherjakowa<br />
Der Pfad<br />
Foto: Galina Kioroglo<br />
06<br />
80<br />
Netter Pfad. Er strahlt Ruhe aus. Oder?<br />
Sag nicht, dass es dir egal ist, denn ich glaube dir nicht.<br />
Ich weiß genau, was du fühlst. Deine Schuld. Ich fühle sie auch.<br />
Ich erinnere mich immer an jene Nacht in diesem Wald.<br />
Es war unsere Nacht. Nur deine und meine. Sag nicht, dass du<br />
alles vergessen hast. Ich wärmte meine kalten Hände am Feuer<br />
und meine fröstelnde Seele an Dir. Du aber hast alles verdorben.<br />
Du bist einfach gegangen, ohne ein Wort zu sagen, und hast mich<br />
hier alleine sitzen lassen. Du hast alles zunichte gemacht, einfach<br />
in Schutt und Asche gelegt! Ich bin sicher, du hast damals nicht<br />
gewollt, wegzugehen. Du hast es aber nicht gekonnt, bei mir zu<br />
bleiben. Es lag an deinem Stolz. Du bist diesem Pfad entlang in<br />
die Zukunft gegangen, Ich – in die Ewigkeit...<br />
Ich stand am Rande des Abgrundes und sah keinen Boden,<br />
genauso wie du jetzt hier stehst. Ich hatte auch Angst.<br />
Aber du musst mutig sein.<br />
Mein Süßer. Hab’ keine Angst. In dieser neuen Welt wirst du<br />
keine Schmerzen fühlen, nur ewige Seeligkeit. Ich vermisse dich.<br />
Ich bin müde vom Warten... Komm schneller... Komm...