Literatur machen

Dem zu Sagenden auf Wortfühlung…
…vielleicht gar dem zu Sagenden
immer noch näher kommen und aus der
Unerreichbarkeit 1 Schreiben gestalten,
das dann zum eigenen Entwurf wird.
Borges, der nicht zu bändigende Jorge
Luís, hatte formuliert, was 1 sich stellendes,
1 sich dem Wort stellendes Weiß
sein könnte: „Tatsächlich habe ich jedes
Mal, wenn ich mich einer leeren Seite
gegenübersehe, das Gefühl, die Literatur
für mich neu entdecken zu müssen.“
Diese Schreibwerkstatt für Poesie konnte
einen der unumstößlichen Sätze des
Argentiniers um das „Rätsel der Dichtung“
bei jedem ihrer Montags-Treffen
von Neuem bestätigen.
Nicht indem Borges explizit zitiert
worden wäre oder gar bewusst als Lehrer
den herschöpfenden Raum im Literaturhaus
Stuttgart getragen hätte, vielmehr
geschah dies im filigranen Werden der
Texte aus den Spuren, die jedes persönliche
Alphabet zu legen vermag.
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Erstaunliche Notate und Gedichte sind
dabei zustande gekommen und werden
wohl für die Teilnehmenden das künftig
ebenso leere Blatt füllen, noch bevor ein
einziges, nächstes Wort geschrieben sein
wird. Das dabei Vollkommenes entstehen
kann, liegt in der Natur des Poetischen
oder wie el maestro Borges schrieb:
„Denn in der Dichtung wirkt
Vollkommenes nicht seltsam;
es scheint unvermeidlich.“
Auf dem Weg ins Unvermeidliche sind
Einige. Vielleicht auch unter uns.
José F.A. Oliver & Sergiu Stefanescu
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