Dokument 1.pdf - Universität Siegen
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84 5 Anwendungsbeispiele und Ergebnisse<br />
5 Anwendungsbeispiele und Ergebnisse<br />
Im nun folgenden Ergebnisteil wird die Leistungsfähigkeit der vorgestellten Algorithmen aus<br />
den Kapiteln 3 und 4 für die Schadensdiagnose bei isotropen und anisotropen<br />
Plattenstrukturen analysiert.<br />
Im ersten Teil werden die Eigenschaften mehrerer runder piezoelektrischer Aktoren<br />
quantitativ untersucht und ihre Anwendbarkeit im Rahmen der aktiven Strukturüberwachung<br />
mit Lambwellen geprüft. Die unterschiedlichen Abmaße der Aktoren sowie die<br />
Anregungsfrequenz haben hierbei einen signifikanten Einfluss auf die resultierenden<br />
Dehnungscharakteristiken der S0- und A0-Mode. Die Kenntnis über die<br />
Dehnungscharakteristiken ermöglicht eine modenselektive Anregung, was sich positiv auf die<br />
Signalverarbeitung auswirkt.<br />
Im Anschluss daran erfolgt zunächst die Analyse einer Aluminiumstruktur, welche über einen<br />
längeren Zeitraum veränderlichen Umgebungstemperaturen ausgesetzt ist. An diesem<br />
Beispiel soll gezeigt werden, dass mit der Verwendung geeigneter<br />
Temperaturkompensationsmethoden eine zuverlässige und automatische Schadensdetektion<br />
möglich ist. Dieser Abschnitt enthält ferner eine Studie über die Lokalisierbarkeit eines<br />
Schadens bei veränderlichen Umgebungstemperaturen sowie die automatische Identifikation<br />
eines Schlagschadens bei einer anisotropen Faserverbundstruktur, welche ebenfalls<br />
schwankenden Temperaturen ausgesetzt ist.<br />
Ein weiterer Abschnitt demonstriert die Güte von drei Schadenslokalisationsalgorithmen in<br />
anisotropen Faserverbundstrukturen. Hierzu wird die Wellenausbreitung durch die<br />
Spektralelementemethode simuliert. Es soll gezeigt werden, dass es trotz des anisotropen<br />
Materialcharakters möglich ist, gleichzeitig den Schadensort von mehreren Schäden zu<br />
bestimmen. Dies stellt eine wichtige Eigenschaft vor allem bei größeren Strukturen dar, weil<br />
es in diesem Fall möglich ist, dass mehr als ein Schaden gleichzeitig existiert.<br />
Der Einsatz des zeitveränderlichen inversen Filters ist Gegenstand des vierten Abschnitts.<br />
Zunächst erfolgt seine Anwendung auf gemessene Pitch-Catch Signale für unterschiedliche<br />
Anregungsfrequenzen. Anschließend wird gezeigt, dass durch diesen Ansatz auch<br />
Differenzsignale entfaltet werden können. Den Abschluss bildet die Anwendung der<br />
entfalteten Differenzsignale auf die Schadensvisualisierung, mit deren Hilfe eine verbesserte<br />
Auflösung der resultierenden Schadenskarten möglich wird.