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Dokument 1.pdf - Universität Siegen

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54 3 Entwicklung eines autonomen Überwachungskonzepts<br />

Als Ergebnis erhält man für jede Aktor-Sensorkombination eine Zahlenmenge, welche aus<br />

insgesamt nb Indikatoren besteht:<br />

T<br />

Ξij = ⎡ξij, 1 ξij, 2 ξ ⎤<br />

⎣<br />

� ij, nb<br />

⎦<br />

. (3.11)<br />

Auf der Basis von Ξij können nun die Schwellwerte definiert werden. Da die Werte von Ξij<br />

keiner bekannten Verteilungsfunktion folgen, besteht ein allgemeinerer Weg darin, die<br />

empirische kumulative Verteilungsfunktion F(x) zu berechnen (im Englischen: „cumulative<br />

distribution function (CDF)“). Diese ist für Variablen x mit<br />

Fx ( ) = PX ( ≤ x)<br />

(3.12)<br />

definiert. Diese Gleichung repräsentiert die Wahrscheinlichkeit P, mit der eine Variable X den<br />

Wert kleiner oder gleich x annimmt. Zu den Eigenschaften von F(x) zählt, dass sie monoton<br />

steigend ist. In der vorliegenden Anwendung besteht x aus positiven und diskreten Werten<br />

von Ξij. Für die Definition der Schwellwerte ist allerdings die inverse kumulative<br />

-1<br />

Verteilungsfunktion F ( x ) notwendig. Nimmt man eine 99%-Wahrscheinlichkeit an, welche<br />

oftmals auch als Quantil bezeichnet wird, dann folgt daraus der Schwellwert γ ij . Das 99%-<br />

Quantil sagt aus, dass einer von insgesamt 100 Werten den Schwellwert überschreiten darf. In<br />

der Praxis ist das statistische Überschreiten dieses Schwellwerts bei der intakten Struktur<br />

ungewünscht. Stellt man sich z.B. eine Offshore-Windenergieanlage oder ein<br />

Passagierflugzeug vor, dann muss man unbedingt vermeiden, dass ein Alarm durch einen<br />

statistischen Ausreißer ausgelöst wird, weil dadurch zum einen hohe Kosten entstehen und<br />

zum anderen das Vertrauen in die Technik abnimmt. Aus diesem Grund erfolgt innerhalb der<br />

Monitoringphase eine Gewichtung der Schadensindikatoren durch einen gleitenden<br />

Mittelwert (englisch: „Moving Average (MA)“ ). Jeder Datenpunkt wird um den Faktor 1/nM<br />

gewichtet, wobei nM die Anzahl der Daten für den gleitenden Mittelwert darstellt. Der<br />

gleitende Mittelwert nach k Messungen ist definiert als<br />

k<br />

1<br />

xk ( ) = ∑ xl ( ) mit k≥ nM.<br />

(3.13)<br />

n M l= k− nM+<br />

1<br />

Alle Daten mit xk ( ≤ n ) werden für die Schadensdiagnose verworfen. Durch diese<br />

M<br />

Vorgehensweise nimmt die Varianz der Datenverteilung ab. Diese Eigenschaft wird<br />

beispielsweise im Aktienhandel für eine Trendanalyse eingesetzt und unterstützt damit die<br />

Entscheidungsfindung der Handelsteilnehmer [GUNASEKARAGEA und POWER 2001]. Hier<br />

stellt die Wahl von nM einen Kompromiss dar zwischen der Sensitivität, einen Schaden zu

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