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Dokument 1.pdf - Universität Siegen

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28 2 Theoretische Grundlagen<br />

[POHL und MOOK 2010] haben durch experimentelle Untersuchungen festgestellt, dass es an<br />

den Ecken von quadratischen PZTs zu einem inhomogenen Abstrahlverhalten der<br />

Ultraschallwellen kommt. Weiterhin wird in [RAGHAVAN und CESNIK 2005] erwähnt, dass bei<br />

eckigen Sensoren ein Nahfeld in unmittelbarer Nähe des Sensors auftritt, welches die<br />

Schadensdiagnose zusätzlich erschwert. Diese Beobachtungen begründen die Wahl von<br />

runden Sensoren im Rahmen dieser Arbeit.<br />

Die Verwendung von geschichteten Faserverbundstrukturen bietet grundsätzlich die<br />

Möglichkeit, die PZTs bei der Fertigung in die Struktur zu integrieren. Dies wird<br />

beispielsweise von [QING et al. 2007] ausgenutzt, um die Sensoren gegenüber externen<br />

Einflüssen zu schützen. Auf der anderen Seite treten bei dieser Strategie einige Nachteile auf,<br />

die von [SU et al. 2006] diskutiert werden: Zunächst wäre die lokale Schwächung der<br />

tragenden Struktur im Bereich der Sensoren zu nennen. Damit die Struktur im Vergleich zu<br />

oberflächenapplizierten Sensoren die gleiche Tragfähigkeit aufweist, muss sie tendenziell<br />

stärker ausgelegt sein. Daraus resultiert zwangsläufig ein höheres Bauteilgewicht, welches<br />

sich im Falle von Transportmitteln in einem höheren Treibstoffverbrauch äußert. Weiterhin<br />

muss bei der Fertigung im Autoklaven die Temperatur relativ niedrig gewählt werden, damit<br />

es nicht zu einer Schädigung der Sensoren kommt. In diesem Zusammenhang sei erwähnt,<br />

dass Sensor und Struktur ähnliche thermische Ausdehnungskoeffizienten aufweisen sollten,<br />

um Spannungen innerhalb des Bauteils zu vermeiden. Ein drittes Problem stellt die<br />

elektrische Isolierung dar. Um Kurzschlüssen bei der Fertigung vorzubeugen, müssen<br />

spezielle Isolierfolien eingesetzt werden, was den Fertigungsaufwand deutlich erhöht.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Integration der Sensoren in die Struktur<br />

interessante Aspekte beinhaltet. Auf der anderen Seite kommt es zu einigen konstruktiven und<br />

fertigungstechnischen Schwierigkeiten. Es ist daher bei der konkreten Anwendung<br />

abzuwägen, in welchen Fällen sich dieser erhöhte Aufwand lohnt.<br />

Piezokeramiken sind sehr spröde und lassen sich, weil sie relativ leicht zerbrechen können,<br />

nur bedingt auf gekrümmte Strukturen applizieren. Aus diesem Grund wurden kürzlich<br />

sogenannte Piezocomposite-Sensoren entwickelt, die beispielsweise von [LANZA DI SCALEA<br />

et al. 2007] für die Erzeugung von Ultraschallwellen eingesetzt werden. Sie bestehen aus<br />

mehreren Piezofasern, die hintereinander angeordnet und mit interdigitalen Elektroden<br />

versehen sind. An dieser Stelle sei auf [WILLIAMS et al. 2002] verwiesen, die einige Typen<br />

von Piezocomposite-Sensoren diskutieren. Ein struktureller Nachteil dieser Aktoren besteht<br />

darin, dass sie ein stark gerichtetes Wellenfeld hervorrufen und damit nur bedingt für ein<br />

verteiltes Sensornetzwerk in Frage kommen. Gerade das gerichtete Abstrahlverhalten wird

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