Konzept zur lebenszyklus- orientierten ... - pagimo.de
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Schritt 1: Aufarbeitung und Strukturierung <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nanfor<strong>de</strong>rung<br />
Um eine übersichtlichere Struktur zu schaffen wer<strong>de</strong>n die Kun<strong>de</strong>nanfor<strong>de</strong>rungen in<br />
Bün<strong>de</strong>ln zusammengefasst, die ein übergreifen<strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>ninteresse verkörpern. 123<br />
Dafür wird häufig eine Abbildung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen in Form einer Baumstruktur<br />
genutzt. 124 Hierdurch können Kriterien unterschiedlichen Hierarchieebenen<br />
zugewiesen wer<strong>de</strong>n. Bzgl. <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Hierarchieebenen ist in <strong>de</strong>r Literatur eine<br />
dreistufige Struktur etabliert, in <strong>de</strong>r zwischen primären, sekundären und tertiären<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen unterschie<strong>de</strong>n wird (siehe Abbildung 14). Abhängig von <strong>de</strong>r<br />
Hierarchieebene weisen die Kriterien somit einen unterschiedlichen<br />
Detaillierungsgrad auf und sind entsprechend einzuordnen. Die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
untersten Ebene (tertiäre Anfor<strong>de</strong>rungen) wer<strong>de</strong>n dazu genutzt, um die<br />
Leistungsmerkmale für das neue hybri<strong>de</strong> Leistungsangebot abzuleiten. 125<br />
Des Weiteren sind die Anfor<strong>de</strong>rungen auf Redundanzfreiheit zu überprüfen. Bei<br />
paarweiser Gegenüberstellung ist zu prüfen, ob die Kriterien sinngemäß<br />
übereinstimmen. Bei vollständiger Überschneidung wer<strong>de</strong>n die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
zusammengefasst. Liegt nur eine teilweise Überschneidung vor, sollten die<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen stärker voneinan<strong>de</strong>r abgegrenzt wer<strong>de</strong>n. 126 Bei einer sehr großen<br />
Anzahl von Kriterien steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Überlappungen auftreten.<br />
Um in solchen Fällen die Anzahl zu reduzieren bietet sich die Anwendung <strong>de</strong>r<br />
Faktorenanalyse 127 an. Dadurch können Strukturen erkannt und die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
auf ein überschaubares Maß reduziert wer<strong>de</strong>n. 128<br />
Die Anzahl <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nanfor<strong>de</strong>rungen, die in das HoQ aufgenommen wer<strong>de</strong>n sollten<br />
ist nicht beschränkt. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass 20 Kun<strong>de</strong>nanfor<strong>de</strong>rungen<br />
min<strong>de</strong>stens 20 Lösungsmerkmale gegenüberstehen, wodurch bereits 20 x 20 = 400<br />
Entscheidungen bzgl. <strong>de</strong>r Gewichtung <strong>de</strong>r Wechselbeziehungen (Schritt 5) zu treffen<br />
sind. Dies bringt einen enormen Arbeitsaufwand mit sich, da diese Entscheidungen<br />
auf „faktenreicher Kenntnis“ basieren müssen. 129 Daher wird empfohlen, die<br />
123 Vgl. Hauser, J. R.; Clausing, D. (1988), S. 59.<br />
124 Vgl. Saatweber, J. (1997), S. 118.<br />
125 Vgl. Fillip, S. (1997), S. 221.<br />
126 Vgl. Gimpel, B; Lu<strong>de</strong>s, B. (2005), S. 10-11.<br />
127 Die Faktorenanalyse ist ein statistisches Instrument <strong>zur</strong> Ermittlung von wechselseitigen<br />
Beziehungen zwischen Variablen. Das Ziel besteht in <strong>de</strong>r strukturieren<strong>de</strong>n Ordnung eines<br />
größeren Satzes von Variablen. Vgl. Bortz, J. (2005), S. 511-564.<br />
128 Vgl. Backhaus, K.; Erichson, B.; Plinke, W.; u.a. (2008), S. 324.<br />
129 Vgl. Saatweber, J. (1997), S. 128; vgl. Fillip, S. (1997), S. 221.<br />
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