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die auswirkungen des wachsenden ... - Stockmann, Ulrich

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Die Auswirkungen <strong>des</strong> <strong>wachsenden</strong> Billigflugsektors in Europa<br />

örtliche Flughäfen und Behörden heran und versucht, Vorteile in Form von<br />

Gebührenermäßigungen oder steuerlichen Anreizen auszuhandeln, was im Allgemeinen gelingt.<br />

Sowohl Flughäfen als auch Behörden haben großes Interesse daran, Fluggesellschaften<br />

anzulocken, erstere um ihre Einnahmen zu erhöhen, und letztere um der sozialen und<br />

wirtschaftlichen Entwicklung Impulse zu verleihen. Führen <strong>die</strong> Verhandlungen zum Erfolg,<br />

wird <strong>die</strong> Strecke eingerichtet, andernfalls wählt <strong>die</strong> Gesellschaft einen anderen<br />

Regionalflughafen aus oder sucht nach einer anderen Region.<br />

Im nachfolgenden Diagramm (Abb. 19) ist dargestellt, welche Art von Strecken Ryanair im<br />

Sommer 2003 von London aus be<strong>die</strong>nt hat. Die einzelnen Kreise entsprechen dem Anteil an der<br />

Sitzplatzkapazität auf den Strecken von London zu den jeweiligen Städten, auf denen <strong>die</strong><br />

Fluggesellschaft als Wettbewerber auftritt. Die horizontale Achse stellt <strong>die</strong> Anzahl der<br />

Wettbewerber dar, während <strong>die</strong> vertikale Achse den Anteil der Fluggesellschaft an der<br />

Sitzplatzkapazität darstellt. Beinahe 60 % der Strecken wurden von Ryanair allein be<strong>die</strong>nt.<br />

Abb. 19: Auswahl von Strecken der Ryanair (2003)<br />

Quelle: Air Transport Group (2004).<br />

Legende:<br />

Seat market share – Marktanteil Sitzplätze<br />

No of competitors in the market – Anzahl der Wettbewerber im Markt<br />

Es liegt klar auf der Hand, dass <strong>die</strong> Strategie darin besteht, direkten Wettbewerb zu vermeiden<br />

und Verkehr zu generieren. Bei den Fluggästen handelt es sich um Personen, <strong>die</strong> derzeit andere<br />

Verkehrsmittel wählen oder überhaupt nicht reisen. Es sind also vor allem Erholungsreisende,<br />

<strong>die</strong> gegebenenfalls preisempfindlich reagieren. Daher beruht <strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit einer<br />

Fluggesellschaft auf ihrer Fähigkeit, <strong>die</strong> Ticketpreise bis auf eine Schwelle abzusenken, <strong>die</strong><br />

Passagiere veranlasst, von anderen Verkehrsmitteln auf das Flugzeug überzuwechseln, d. h. auf<br />

einen Preis, den sie zu zahlen bereit sind. Außerdem müssen Fluggesellschaften in Ermangelung<br />

von Wettbewerbern keine Anstrengungen unternehmen, um <strong>die</strong> Flughäufigkeit und <strong>die</strong><br />

Flugpläne abzustimmen.<br />

Doganis (2006) stellt einen paradigmatischen Fall von Verkehrsgenerierung vor, der den Markt<br />

für <strong>die</strong> Städteverbindung Manchester-Nizza betrifft. Im Jahr 1995 wurden auf <strong>die</strong>ser Strecke<br />

PE 397.234 46

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