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MIĘDZYNARODOWE WARSZTATY TRANSGRANICZNE

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übergreifende Partnerschaft, und wenige Tage<br />

später, am 23. Mai 1991, fand in Zittau die<br />

Initialkonferenz „Dreiländereck“ statt, über welche<br />

die Schirmherrschaft die Staatspräsidenten<br />

der drei Länder Václav Havel, Lech Wałęsa und<br />

Richard von Weizsäcker übernahmen. Es wurde<br />

eine erste Vereinbarung über die Gründung der<br />

„Euroregion Dreiländereck“ getroffen (auf diesen<br />

Namen verzichtete man später und ersetzte<br />

ihn mit der Bezeichnung Euroregion Neisse-Nisa-<br />

Nysa) und ein Memorandum zur Bestimmung von<br />

weiteren Handlungsrichtungen verabschiedet. Im<br />

Juli 1991 wurde in Zittau das Koordinierungsbüro<br />

der Euroregion Neisse errichtet. Ähnliche Büros<br />

entstanden später in Liberec und Jelenia Góra.<br />

Im August des gleichen Jahres wurde auch der<br />

Entwurf für die Organisationsstruktur und die<br />

Satzung erarbeitet und die endgültige Frist für die<br />

Beschlussfassungen durch die Selbstverwaltungen<br />

über den Beitritt der sich bildenden Euroregion<br />

festgelegt. Am 21. Dezember 1991 fand in Zittau<br />

die erste Sitzung des Rates der Euroregion Neisse<br />

statt, die als Datum ihrer offiziellen Gründung gilt.<br />

Im nächsten Jahr nahm der Rat der Euroregion die<br />

erste Fassung der Rahmenvereinbarung über die<br />

Kooperation an, genehmigte den Handlungsplan<br />

und das Logo und fasste den Beschluss über<br />

die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft<br />

Europäische Grenzregionen (AGEG).<br />

Die Euroregion Neisse-Nisa-Nysa hat keine<br />

eigene Rechtssubjektivität im Sinne der Gesetze<br />

jedes Landes. Alle Organe arbeiten im Rahmen<br />

der Rechtsnormen ihrer Länder. Sie besteht zunächst<br />

aus folgenden Vereinen: Stowarzyszenie<br />

Gmin Polskich Euroregionu Nysa, Euroregion<br />

Nisa – zájmové sdruženi právnických osob und<br />

die Kommunalgemeinschaft Euroregion Neisse,<br />

Sektion BR Deutschland e. V. (jetzt „Euroregion<br />

Neisse e. V.). Die Mitgliedschaft der Gemeinden<br />

und Kreise ist interne Angelegenheit jeder Seite<br />

und bedarf keiner Zustimmung anderer Partner.<br />

Die Ziele und der Umfang der Kooperation der<br />

Mitglieder der Euroregion wurden in der genehmigten<br />

Rahmenvereinbarung bestimmt. Die damals<br />

wichtigsten Ziele waren: Unterstützung<br />

im Rahmen ihrer Möglichkeiten, insbesondere<br />

der Interessen der Gemeinden und Landkreise<br />

und der Bürger, die mit den regionalen<br />

Entwicklungszielen übereinstimmen, sowie Hilfe<br />

auf der Regionalebene in diesen Bereichen, die<br />

zum EU-Beitritt führen.<br />

Im Tätigkeitsbereich wurde festgelegt, zu fördern<br />

ist jegliche Entwicklung in der Grenzregion,<br />

insbesondere in folgenden Bereichen:<br />

- Raumordnung, Erhaltung und Verbesserung<br />

der Umwelt,<br />

- Erhöhung des Niveaus der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung und Angleichung des<br />

Lebensstandards;<br />

- Errichtung und Anpassung der Infrastruktur<br />

an die grenzübergreifenden Bedürfnisse;<br />

- Mitwirkung bei Brandbekämpfung und<br />

Bekämpfung von Naturkatastrophen sowie<br />

Mitwirkung bei Notlagen;<br />

- kultureller Austausch und Schutz des gemeinsamen<br />

Kulturerbes;<br />

- Beeinflussung der Verbesserung der zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen;<br />

- Zusammenarbeit im Bereich der humanitären<br />

und sozialen Tätigkeit;<br />

- Förderung der Tätigkeiten zur Entwicklung<br />

der öffentlichen Verkehrsmittel und des<br />

Tourismus in der Grenzregion;<br />

- Bearbeitung der Beschwerden von<br />

Bürgern bei grenzübergreifenden Fällen<br />

(Rahmenvereinbarungen zu 1994).<br />

Während der Konferenz in Zittau im Mai wurde<br />

auch die erste Liste der Prioritäten verfasst.<br />

Und zwar:<br />

Erhöhung der Anzahl von Grenzübergängen<br />

und Modernisierung der bestehenden<br />

Grenzübergänge, die eine Voraussetzung für<br />

die Entwicklung der Zusammenarbeit in der<br />

Grenzregion sind;<br />

Schaffung eines Systems der Informations-<br />

und Kommunikations-Infrastruktur;<br />

Knüpfen der wissenschaftlichen und kulturellen<br />

Zusammenarbeit zwischen den einzelnen<br />

Zentren auf dem Gebiet der Euroregion;<br />

Maßnahmen zur ökologischen Sanierung des<br />

Grenzgebiets;<br />

Erarbeitung einer komplexen, grenzübergreifenden<br />

Planung der regionalen Entwicklung;<br />

Integration der Bürger auf dem Grenzgebiet<br />

(Borys, Panansiewicz 1998, 54).<br />

An der Stelle ist der Punkt fünf einer besonderen<br />

Erörterung wert, denn die Erarbeitung<br />

der Entwicklungsstrategie war eine der

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