1. Einleitung - Feyand
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Sowohl für GUDJONS als auch MEYER ist das „Lernen mit allen Sinnen“ wesentlicher Be-<br />
standteil eines „handlungsorientierten Unterrichts“. Sie betonen, dass lehrerzentrierte Sozial-<br />
formen für diese Methode weniger geeignet sind, sondern eine Öffnung des Unterrichts not-<br />
wendig ist, um handelndes Lernen unter Einbeziehung der verschiedenen Sinne der Schüler<br />
zu fördern. Dazu ist es oftmals sinnvoll und zum Teil notwendig, das Klassenzimmer zu ver-<br />
lassen, um an externen Lernorten primäre Lernerfahrungen zu ermöglichen. 52<br />
Abb. 1: Lernen mit allen Sinnen 53<br />
Sowohl KAISER als auch NUDING betonen, dass es ein wesentliches Ziel eines „handlungs-<br />
orientierten Unterrichts“ ist, die Kinder zum Handeln zu befähigen. Es soll der Erwerb von<br />
„Handlungskompetenz“ gefördert werden, das heißt Schüler sollen befähigt werden, reflek-<br />
tiert und zielgerichtet handeln zu können, indem sie erworbenes Wissen und Können in zu-<br />
künftigen (Alltags-)situationen anwenden.<br />
Nachdem nun wesentliche Merkmale eines „handlungsorientierten Unterrichts“ umrissen<br />
wurden, soll im Folgenden auf die vielfältigen Chancen des Einsatzes handlungsorientierter<br />
Unterrichtsmethoden eingegangen, aber auch ihre Grenzen aufgezeigt werden.<br />
3.2 Chancen und Grenzen<br />
Wie bereits in den Ausführungen der ersten Kapitel deutlich wurde, verfügen heutige Kinder<br />
durch die Veränderungen in den Lebenswelten deutlich weniger über Primärerfahrungen als<br />
frühere Generationen. Stattdessen wird ein Trend zum Konsumieren und Erleben aus „zwei-<br />
ter Hand“ erkennbar, der mit einer Minimierung der Eigentätigkeit der Schüler einhergeht.<br />
Diesen Entwicklungen will ein Sachunterricht, der auf handlungsorientierten Merkmalen ba-<br />
siert, entgegenwirken, indem er sowohl die Eigentätigkeit fördert, als auch Primärerfahrun-<br />
gen der Schüler mit ihrer Umwelt ermöglicht. Die Schaffung von Primärerfahrungen in einem<br />
„handlungsorientierten Unterricht“ steht in einem engen Zusammenhang mit der Förderung<br />
der Sinneserfahrungen der Schüler, sodass dem Verlust an eben diesen entgegengewirkt<br />
werden kann. 54<br />
52 Vgl. Nuding, A., 2000, S. 23 ff.<br />
53 Nuding, A., 2000, S. 26.<br />
54 Faktoren hierfür wurden in Kapitel 2.<strong>1.</strong> erläutert. Insbesondere sind ursächlich eine zunehmende<br />
Mediatisierung und Verhäuslichung zu nennen.<br />
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