1. Einleitung - Feyand
1. Einleitung - Feyand
1. Einleitung - Feyand
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ender oder geringer Lernerfolg. Das Gleiche gilt auch, wenn Methoden, Inhalte oder Sozial-<br />
formen nicht adäquat eingesetzt werden. Gerade Schüler, die Schwierigkeiten haben, sich<br />
längere Zeit zu konzentrieren, für die eigentlich eine handelnde Auseinandersetzung sehr<br />
sinnvoll und von Vorteil wäre, brauchen meist ganz klare Strukturen und Regeln, da sie sonst<br />
zu störenden Verhaltensweisen tendieren. Angesichts der an anderer Stelle beschriebenen<br />
Entwicklungstrends wie einer schnellen Veränderungsdynamik, eines sich wandelnden Er-<br />
ziehungsstiles sowie der Pluralisierung der Lebensformen, bei denen den Kindern oft klare<br />
Strukturen fehlen, hat Schule immer mehr die kompensatorische Funktion, Kindern genau<br />
diese zu vermitteln. Folglich ist es wichtig, den Unterricht nicht als isoliertes Handeln anzule-<br />
gen, sondern immer wieder Phasen mit Unterrichtsgesprächen einzuplanen, damit die Schü-<br />
ler ihre Erfahrungen, Deutungen und Lernergebnisse mitteilen können (und zu Zwecken der<br />
Ergebnissicherung und –festigung auch sollen!). Diese sich abwechselnden Unterrichtspha-<br />
sen sind wichtig, damit sich daraus mehrdimensionale Lernprozesse entwickeln können. 66<br />
Damit ein handlungsorientiert konzipierter Unterricht gelingt, bedarf es einer sehr arbeitsin-<br />
tensiven Vorbereitung. Des Weiteren ist er störungsanfälliger als lehrerzentrierte, geschlos-<br />
sene Unterrichtsformen und, wie bereits erwähnt, hängt die Effektivität von Schüleraktivitäten<br />
maßgeblich von der Qualität der Vorbereitung durch die Lehrkraft ab.<br />
3.3 Begründung bei dieser Lerngruppe<br />
Warum entscheide ich mich für eine handlungsorientierte Unterrichtsgestaltung beim Thema<br />
„Das Wattenmeer“ bei dieser Lerngruppe? Folgende Ausführungen sollen meine Entschei-<br />
dung, insbesondere vor dem Hintergrund der bisherigen Ausführungen zur „veränderten<br />
Kindheit“ und dem Bildungsanspruch des Faches Sachunterricht, näher verdeutlichen.<br />
Die Lerngruppe setzt sich aus Schülern zusammen, die über sehr heterogene Lernvoraus-<br />
setzungen und –erfahrungen verfügen. Nicht zuletzt aufgrund des Integrationskonzeptes der<br />
Pfälzerschule, befinden sich auffallend viele förderbedürftige Schüler in der Klasse, sowie<br />
Schüler mit Teilleistungsstörungen oder anderen ärztlich attestierten Auffälligkeiten im Ler-<br />
nen oder Verhalten. Diese Heterogenität erfordert Unterrichtsformen, die eine individuelle<br />
Förderung der einzelnen Schüler ermöglichen und Leistungsunterschiede kompensieren<br />
können, methodisch abwechslungsreich gestaltet sind und verschiedene Zugangsweisen<br />
zum Thema ermöglichen. Diese Kriterien können sehr gut durch einen „handlungsorientier-<br />
ten Unterricht“ erfüllt werden.<br />
Darüber hinaus zeigen mehrere Schüler einen hohen Bewegungsdrang, welcher meist mit<br />
mangelnder Konzentrationsfähigkeit einhergeht.<br />
Durch meine bisherige Unterrichtspraxis habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine han-<br />
delnde Auseinandersetzung bei dieser Lerngruppe einen effektiven Lernerfolg erzielt und<br />
eine motivierende Wirkung auf die Lernbereitschaft bei ihnen ausübt.<br />
66 Vgl. Kaiser, A., 2008, S. 6.<br />
13